Heute war der letzte Tag unserer dreiwöchigen Kubareise. Die Zeit war so schnell vergangen, dass man es kaum glauben konnte. Leonia hatte ihre ersten Schritte gemacht und jeder Tag war ein Geschenk gewesen. Jeder Tag war ein Tag meines Traumlebens. Stefan, Leonia und ich. Sonst niemand. Es war unsere kleine Blase gewesen. Es gab niemanden. Keine Reporter, keine Königsfamilie, keine Pflichten, keine lästigen Termine. Es gab einfach nur uns. Und niemand störte uns. Und diese wundervolle Zeit wäre jetzt vorüber. Es war zum Heulen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, wenn man etwas wirklich genoss, dann war es so viel schneller vorbei, als zum Beispiel der Matheunterricht in der Schule. Und nun war unser Urlaub fast vorbei. Morgen würden wir im Flugzeug sitzen und diese wunderschöne, kleine Insel aus der Vogelperspektive betrachten. Mich stimmte dieser Gedanke traurig. Zufälligerweise wusste ich, dass es Stefan genauso ging. Ich lief ins Schlafzimmer und fing an, unsere Sachen in die Koffer zu räumen. "Komm doch mal, Schatz.", forderte Stefan mich auf. Ich war neugierig geworden. "Was ist denn los?", wollte ich wissen. "Weißt du, was mir aufgefallen ist?" Ich schüttelte bedauernswerterweise den Kopf. "Nein, weiß ich nicht.", bekräftigte ich meine Gestik noch einmal. "Wir waren noch gar nicht tanzen." Wie konnte mir das nur entgehen? Ich wusste es nicht. Dabei war es doch das Tanzen gewesen, weshalb ich unbedingt auf diese Insel wollte. Stattdessen saßen Stefan, Leonia und ich tagelang am Strand, machten Spaziergänge, meistens Strandspaziergänge, und machten Städtebesichtigungen. Aber dabei hatten wir das Tanzen voller Acht gelassen. "Wir haben noch einen Abend." Ein Lächeln machte sich auf Stefans Gesicht breit. "Leonia?", formte ich den Namen unserer Tochter mit den Lippen. Hinter mir trat lächelnd Gabriella in den Raum. "Hey Schwesterherz!" Sie umarmte mich. "Ich passe auf Leonia auf. Und ihr zwei Lovebirds, ihr geht jetzt mal schön feiern." Sie lachte und kam mit Leonia auf dem Arm zurück. "Macht schon, ich packe eure Sachen fertig." Mein Mund stand offen. Aber bevor Gabriella sich es noch einmal anders überlegen konnte, machten Stefan und ich uns schnell aus dem Staub. Als Gabriella außer Hörweite war, fragte ich Stefan: "Du hast sie doch nicht nur für einen einzigen Abend einfliegen lassen?" Er schaute mich beleidigt an. "Sie bleibt für zwei Wochen.", erklärte er mir dann. "Das ist ihr zweiter Tag. Es sollte eine Überraschung werden." Er zuckte mit den Schultern. "Ich liebe sie." Ich küsste ihn. Nach einer Weile stoppte er. "Wir wollten doch Tanzen.", erinnerte er mich. Ich lachte und zog ihn ins Stadtzentrum, das um diese Uhrzeit völlig belebt war. Es gab keine freie Ecke, keinen freien Tisch in einer der vielen Straßencafés. Aber wir wollten uns auch gar nicht hinsetzen. Wir wollten nur tanzen. Und das taten wir jetzt auch...
Und das war es. Wir waren wieder in Dänemark. Die Zeit war so schnell um. Ich wollte zurück. Am Flughafen wurden wir von vielen Reportern erwartet. Lässig gingen wir ans Gepäckband und holten uns unsere Koffer. Danach schlenderten wir mit einer Hand am Kinderwagen und mit der anderen händchenhaltend aus dem Flughafen. Morgen würden garantiert wieder irgendwelche Schlagzeilen existieren. Großes Rätsel gelüftet, Königspaar gönnt sich Luxusurlaub auf Kuba. Wenn so etwas wirklich in den Schlagzeilen stehen würde, könnte ich nur lachen. Stefan und ich hatten großen Wert auf einen ganz normalen Urlaub gelegt. Wir hatten das Haus selbst gereinigt, unsere Wäsche selbst gewaschen und wir waren nur einmal in einem Restaurant gewesen. Sprich wir hatten so 20 Tage lang gekocht. Und für ein Baby war das gar nicht so leicht. Babybrei. Schon der Gestank war schrecklich gewesen. Aber es schien Leonia zu schmecken. Wir hatten so viel Zeit als ganz normale Familie verbracht, dass es jetzt fast unmöglich schien, wieder in unser altes Leben zurückzukehren. Und durch die Reporter wurde dieser Abschiedsschmerz von unserem perfekten Leben so real. Es wäre nie wieder so. Nie wieder. Es war das erste und das letzte Mal zugleich. Und dieser Gedanke tat so unheimlich weh. Er tat mir im Herzen und in der Seele weh. Aber ich musste stark sein. Für Leonia, für Stefan und für Dänemark. Goodbye Cuba, hello Denmark.
"We've really enjoyed our little trip to Cuba. It was so fantastic, but now, after the sunny and hot days there, we're really happy being in Denmark again. #RoyalFamily #Cuba #BackToTheRoots #Denmark " Das postete die Medienangestellte, als Stefan und ich wieder im Palast waren.
Hey!❤ Ich habe mich glaub ich, noch gar nicht so wirklich bei euch bedankt.. Ihr seid die besten Leser, die es je gegeben hat. Ohne EUCH, wäre dieses Buch gar nichts. Ihr seid meine Inspiration, weiterzuschreiten. Danke, dass es euch gefällt!❤❤
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Plötzlich Royal
RomanceWas ist, wenn dein Ehemann dir verheimlicht hat, dass er der Kronprinz von Dänemark ist? Du hast die ganze Zeit gedacht, er ist nur ein stinkreicher Anwalt. Wie reagiert er, wenn du dann auch noch schwanger bist? Finde es heraus in Plötzlich Royal...