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||Louis||

Wütend schlug ich die Tür zu unserem Schlafzimmer auf.

Das Harry aufschreckte, da es bereits Mitternacht war und er bereits schlief war mir egal.

Das was er sich erlaubt hatte, war das schlimmste was er hätte tun können.
Er blickte hinter meine Fassade, wusste von dem schwachen und naiven Louis von früher.

Wie sollte er mich mit so einem wissen noch ernst nehmen?

Wie konnte er mein altes Tagebuch lesen? Jeder Mensch wusste, dass so etwas ein Nogo war.

"Wo ist es?", schrie ich ihn an began alles aus den Schränken zu reisen.

"W-was meinst du?", fragte er so als wüsste er nicht wovon ich sprach.

"Ich weiß genau dass du es hast. Wo hast du es versteckt?", schrie ich erneut und begann den Schreibtisch zu durchwühlen.

"Ich weiß nicht was-" Ich unterbrach seine Worte in dem ich auf ihn zulief und ihn aufs Bett drückte, um mich von ihm bedrohlich zu nähern.

"Mein Tagebuch. Ich weiß dass du es hast. Also, wo ist es? Sag es mir, sofort." Ich sah wie sich Harrys Augen weiteten und Tränen sich darin bildeten.

"Daddy, ich....Es tut mir leid", stammelte er doch ich hatte meine Antwort noch nicht bekommen.

"Wo.ist.es", fragte ich ein letztes Mal durch zusammen gebissene Zähne und betonte jedes Wort.

"U-unter der Kommode", hauchte er weinerlich und sofort sprang ich auf.

Ich ging auf die Knie und tatsächlich, da lag es.

Einen Moment blickte ich starr auf den Ledereinband und erinnerte mich an die Zeit als dieses Buch mein treuester Begleiter war.

Alles was ich damals fühlte stand in diesem Buch. Alle schlimmen Erinnerungen die ich versuchte die letzten Jahre zu verdrängen.

"Das hättest du nicht tun sollen, Harold", knurrte ich ohne Harry auch nur einmal anzusehen.

"Es tut mir leid, Daddy. Ich....Du hast mich so verwirrt. Ich wollte doch nur wissen warum du so geworden bist. Bitte, hass mich nicht. Ich weiß jetzt dass du tief in dir nicht wirklich so bist. Du bist liebenswert, zuvorkommenden und warst damals dazu fähig zu lieben. Es tut mir leid was dir passiert ist. Das hat keiner Verdient. Aber-"

Ich unterbrach ihn, da er mit seinen Worten alles nur noch schlimmer machte.
Genau so sollte er nicht von mir denken. Ich war keine liebenswerte Person. Nicht mehr.

Ich war ein Dom, der sich daran ergötzte andere zu quälen und zu Sexsklaven zu machen.

Diesen Louis von früher gab es nicht mehr. Das würde ich ihm beweisen.

"Sei still. Diesen Menschen den du da beschreibst gibt es nicht mehr. Schon lange nicht mehr. Er war schwach, verletzlich und einfach nur dumm." Ich ging mit langsamen und gezielten Schritten auf Harry zu, beugte mich leicht zu ihm nach unten und sah ihn abschätzig an.

"Das was ich jetzt bin ist mein wahres ich. Ich bin stark, habe Macht und Geld. Mir fehlt es an nichts. Ich habe alles was ich brauche. Ein tolles Haus, einen mehr als gut bezahlten Job, Geld bis zum umfallen und eine kleine männliche Hure wie dich, die die Beine breit macht wann immer ich es will. Also sag mir, was will ich mehr?"

"Liebe. Eine ehrliche und hingebungsvoll alles verzehrende Liebe. Liebe ist wertvoller und mächtiger als alles Geld der Welt", sprach er und ließ mich bei seinen Worten laut lachen.

"Du bist so naiv, Harold. Liebe....Liebe ist etwas für Schwächlinge. Für Menschen die nichts in ihrem Leben erreicht haben und denken das Liebe alles ist was sie brauchen. Liebe ist für Dummköpfe die noch immer denken, dass so eine Liebe für ewig hält. Nichts hält für immer. Wach auf aus deiner Traumwelt. Die Liebe macht dich nur unglücklich und ist zum scheitern verurteilt."

Harry sah traurig zu Boden und Tränen liefen an seinen Wangen hinunter.

"Vielleicht hast du recht. Vielleicht ist liebe etwas für Dummköpfe. Vielleicht ist sie auch zum scheitern verurteilt, dennoch ist wahre Liebe das schönste Gefühl was ein Mensch für einen anderen empfinden kann. Und lieber bin ich ein verliebter Dummkopf, als ein angefuckter Tyrann wie du einer bist. Ich glaube an die Liebe und lasse mir das von dir nicht nehmen." Zum Ende hin wurde er immer lauter weswegen ich meine Hände zu Fäusten ballte.

"Lebe weiter in deiner Traumwelt. Bald wirst du daraus erwachen und sehen dass ich recht hatte. Und das hier..." Ich hob das Tagebuch hoch und sprach weiter.
"...sowie die Aktion im Casino wird noch ein Nachspiel für dich haben."

Mit diesen Worten lief ich aus dem Zimmer und schlug die Tür mit einem lauten Knall hinter mir zu.

***

All the Love ❤

✔Call Me Daddy! •|• Larry Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt