Kapitel XIII

604 65 7
                                    

Baekhyun sah sich kurz um, bevor seine Augen auf das Königspaar fiel, das sich gerade unterhalten hatte.
"Ich gehe", sagte Yerim, als er sah, wer eingetreten war und verschwand auch schon. Chanyeol sah ihm hinterher und seufzte leise, bevor er zu Baekhyun schaute und ihm ein sanftes, jedoch schwaches Lächeln schenkte.
"Guten Morgen, Baekhyun", sagte er und kam auf ihn zu. Baekhyun verbeugte sich, ein leises 'Morgen' nuschelnd, was dem jungen König ein leises Lachen entlockte.
"Du brauchst dich nicht zu verbeugen, auch, wenn ich der König sein mag", sagte er und kam auf Baekhyun zu.
"Dir steht der Hanfu ausgezeichnet. Du siehst wunderschön aus", lächelte er, was Baekhyun zum Erröten brachte, und legte seine Hand auf Baekhyuns Schulter, um dann mit der Hand seinen Rücken herunterzugleiten und ihn mit leichtem Druck zum Tisch zu drücken.
"Ich bin mir sicher, du hast Hunger", sprach er weiter und schob einen Stuhl zurück. Baekhyun zögerte kurz bevor er sich setzte und Chanyeol ihm dabei den Stuhl heranschob.

Baekhyun konnte es nicht verhindern, noch röter zu werden, als ihm auffiel, dass es wie eine Szene aus einem Film schien, bei der der Mann der Frau den Stuhl in einem Restaurant heranschob.

Chanyeol lief um den Tisch und setzte sich ihm gegenüber.

"Bedien dich."

Baekhyun nickte nur und schaute sich das Essen an, doch wusste er nicht, was er nehmen sollte. Es gab so viele verschiedene Speisen, dass ihm sofort das Wasser im Mund zusammenlief. Chanyeol beobachtete ihn kurz lächelnd, bevor er aufstand und Baekhyuns Teller nahm, um ihm einiges da draufzulegen.
"Das empfehle ich dir, probiere mal", sagte er und stellte den Teller ab. Baekhyun starrte kurz den Haufen an, bevor er anfing zu essen.
"Mhhmm!", machte er, als er langsam kaute und versuchte, sich den Geschmack genaustens einzuprägen. Chanyeol schmunzelte und fing ebenfalls an zu essen.
"Ich hoffe, es ist nicht zu viel. Minseok sagte mir, dass du gestern kaum was gegessen hattest. Deswegen hab ich befohlen, dass mehr zubereitet wird. Wobei das nicht wirklich einem Frühstück gleicht", sagte er, als er zusah, wie Baekhyun fast alles in sich hineinschlang. Normalerweise würde Chanyeol die Person bitten, ordentlich zu essen, wie es sich für ein Essen mit dem König gehört. Doch gehörte Baekhyun nicht in diese Welt, wo man solche Tischmanieren wissen musste, und er hatte auch nichts gegessen. Also ließ ihn Chanyeol essen.

Als beide fertig waren, kamen zwei Diener und schafften alles weg. Baekhyun sah sich um, bevor er zu Chanyeol sah, der sich räusperte:"Ich denke, dir ist klar, dass ich nicht nur einfach mit dir frühstücken wollte."
Baekhyun zog kurz die Augenbrauen hoch, bevor er antwortete:"Um ehrlich zu sein, hatte ich noch nicht darüber nachgedacht."
"Nun denn. Ich wollte mit dir reden."
Chanyeol legte seine Hände auf den Tisch, verschränkte die Finger ineinander und sah Baekhyun ernst an.

"Zu allererst möchte ich mich entschuldigen, dass du das Mondscheinkind bist."
Baekhyun zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Er verstand nicht wirklich, warum sich der König dafür entschuldigte, wenn er doch keine Macht darüber hatte, wer das Mondscheinkind werden würde.
"Ich hätte nicht gedacht, dass ein Fremder vom Mond ausgewählt wird. Natürlich freue ich mich auch, dass der Mond mich als ebenbürtigen König ansieht, der ein Mondscheinkind verdient, aber ich habe nicht erwartet, dass du es bist. Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen... Aber ich kann dich nicht in deine eigene Welt zurückgehen lassen."
Er machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach:"Durch dein Auftauchen schenkst du dem Volk Hoffnung. Ich will damit nicht sagen, dass mein Vater schlecht regiert hat oder ich schlecht regieren werde, aber wenn das Mondscheinkind existiert, hofft das Volk auf gute Jahre. Gutes Wetter, das passend zur Ernte ist, genug sauberes Wasser, weniger Steuern, keine Kämpfe oder Kriege. Obwohl ich sagte, dass ich dich als Mutter meines Kindes ansehe, zwinge ich dich keinesfalls dazu, diese Aufgabe zu erfüllen. Ich zwinge dich nicht dazu, mit mir Sex zu haben und dann auch noch das Kind auszutragen. Das Einzige, was ich von dir will, ist, dass du einige Jahre hierbleibst. Ich bezweifle, dass man so schnell einen Weg finden würde, dich wieder in deine Welt zu schaffen. Ich werde die besten Magier und Wissenschaftler damit beauftragen."

Nun blieb es für einige Minuten still, als Baekhyun diese Worte einsinken ließ. Er durfte nicht fort, jedoch musste er auch nicht schwanger werden.

"Das... Ich habe keine Wahl, oder?", verließen dann leise die Worte seinen Mund. Chanyeol nickte.
"Es tut mir leid, Baekhyun", sagte er und seufzte leise, "Jedoch muss ich als König an mein Volk denken. Das Königreich wie ein guter König regieren und das Volk sind meine Prioritäten. Einen Erben werde ich auch so haben, also ist das nicht das Problem."

Das Mondscheinkind sah abwechselnd von einem Auge zum anderen Auge des Königs, bevor er seufzte.
"Einverstanden. Es geht nicht anders, wie es scheint, also bin ich damit einverstanden."
Chanyeol nickte und lächelte leicht.
"Das freut mich, Baekhyun. Ich danke dir aus tiefstem Herzen."
Der Jüngere nickte nur schwach und schaute auf seine Hände im Schoß. Chanyeol stand auf.
"Bevor ich es vergesse, versuche Yerim auszuweichen, so gut es geht. Verstanden?", fragte Chanyeol dann mit strenger Stimme, die auch einen Hauch Besorgnis enthielt. Verwirrt hob Baekhyun den Kopf und sah ihn fragend an.
"Er scheint, dich nicht zu mögen und ist eifersüchtig beziehungsweise besorgt, dass ich dir mehr Aufmerksamkeit schenke als ihm. Bitte versuche, ihm aus dem Weg zu gehen. Nimm seine Geschenke nicht an, antworte ihm so, dass es ihn nicht wütend macht und sag nichts, wenn er sarkastisch wird. Er kann gemein werden, und ich will nicht, dass mir dann einer der Ritter oder Ärzte sagt, dass er dir schaden wollte. Und sobald er wirklich etwas vorhaben sollte, und du bemerkst es, zögere nicht, sofort zu mir zu kommen."
Auch Baekhyun stand auf.
"Ich verstehe", sagte er, "Aber warum sagen Sie mir das? Er ist immerhin Ihre Frau."
"Berechtigte Frage. Ja, ich liebe ihn, weil ich seine Persönlichkeit kenne. Eifersucht und Neid sind Gefühle, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Sie machen einen hässlich, und leider hab ich diese hässliche Seite schon zu oft an ihm erlebt, selbst wenn er denkt, ich wüsste nichts davon", antwortete er, bevor er um den Tisch lief.
"Lass uns nun mit dem Rundgang beginnen."

[Ger] Born In The Light Of The Moon 「BaekYeol」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt