Baekhyun weitete seine Augen, als er die Worte hörte, die Chanyeols Lippen verließen. Doch dann erinnerte er sich, dass es die Aufgabe des Mondscheinkindes war, so wie es seine Mutter immer erzählt hatte und wie es auch Yixing und Minseok erzählt hatten. Also nickte er nur verstehend. Chanyeol schmunzelte und drehte sich zur Königin, Yerim. Dieser war erstaunlich ruhig gewesen und schien sich auch nicht bewegen zu wollen.
"Yerim?", fragte Chanyeol und legte den Kopf schief. Yerim zuckte zusammen und sah den König an. Chanyeol lächelte einfach nur, was Yerim dazu brachte, seinen Kopf zu senken, bevor er langsam vor das Mondscheinkind trat und sich dann vor ihn kniete."Lang lebe das Mondscheinkind und bringe uns glückliche und reiche Jahre", sagte er laut aus zusammengebissenen Zähnen. Er fühlte sich gedemütigt. Er, die Königin, musste sich vor einem Fremden, einem Kind aus einem anderen Universum verbeugen. Er stand wieder auf und ging zur Seite, sich wieder zum Volk drehend. Chanyeol nickte lächelnd und drehte sich ebenfalls zum Volk.
"Verbeugt euch! Und heißt das Mondscheinkind, Prinzessin Baekhyun, willkommen!", sagte er mit fester Stimme.Das Volk fing an zu jubeln, bevor alle gemeinsam schrien:"Lang lebe Prinzessin Baekhyun! Lang lebe Prinzessin Baekhyun!"
Baekhyun wurde leicht rot, als er die Bezeichnung hörte. Er galt nun als Prinzessin in diesem Königreich. Und dann wurde ihm auch erst richtig bewusst, dass er nicht mehr nach Hause durfte. Er weitete die Augen und starrte kurz vor sich hin, als er dann auch in die Menge schaute und nach den Ärzten suchte. Doch konnte er sie nicht sehen.Das Fest ging weiter, doch hatte Baekhyun überhaupt keine Lust, irgendwas zu feiern. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich Gedanken über sein Zuhause und seinen nun neuen Aufgaben in diesem Königreich zu machen. Außerdem konnte er das hasserfüllte Starren der Königin auf sich spüren, und es wurde stärker, sobald Chanyeol ihm Aufmerksamkeit schenkte.
Nach einigen Stunden war das Fest vorbei und Baekhyun wurde in sein neues Zuhause, das Schloss, von Chanyeol geführt. Der junge König führte ihn zu seinem neuen Zimmer.
"Morgen werde ich mit dir einen Rundgang machen. Das Schloss ist sehr groß und ich will nicht, dass du dich verläufst", sagte er und öffnete die Türen zu den Gemächern, "Ich schicke dir Jongdae. Er wird dein persönlicher Diener sein, sobald mein Vater... Nun ja, hab eine erholsame Nacht, Baekhyun."
Chanyeol lächelte und ging weiter, um nur einige Meter später in einem Zimmer zu verschwinden. Baekhyun sah ihm hinterher, bevor er in seine neuen Gemächer ging und die Türen hinter sich schloss.Baekhyun sah sich in seinen Gemächern um. Es war groß und geräumig. Die Fenster waren groß, sodass das Licht am Tag den ganzen Raum, der momentan von brennenden Kerzen erhellt wurde, erleuchten würde. Wenige Meter vor den Fenstern stand ein Tisch aus dunklem, edel aussehenden Holz, in dem viele detailierte Ornamente eingearbeitet waren und davor stand ein Holzstuhl, der ebenfalls mit Ornamenten verziert war.
In der Mitte des Raumes stand ein großes, luxuriösaussehendes Himmelbett, so wie Baekhyun es aus zahlreichen Filmen über vergangene Epochen kannte, ebenfalls aus dunklem Holz. An den runden Pfählern waren die tiefroten Vorhänge zusammengebunden, die an den oberen Querbalken hingen. Das Bett an sich war mit zahlreichen Kissen und einer großen, roten Decke belegt, die selbst über dem Rand noch zum Boden ging.
An einer Wand stand ein langer, dunkler Schrank und gleich daneben war ein Paravent, damit einen niemand beim Umziehen beobachten konnte.
Baekhyun lief zum Fenster, als sich plötzlich die Türen öffneten. Er drehte sich um und sah zu, wie ein junger Mann mit gefaltenen Stoffen auf den Armen eintrat und sich kurz vor ihm verbeugte.
"Wer bist du?", fragte Baekhyun und kam auf ihn zu.
"Mein Name ist Jongdae, Eure Hoheit. King Chanyeol hat mich zu Ihnen geschickt."
Baekhyun nickte nur und blieb stumm. Jongdae lief zum Bett und legte die Stoffe darauf.
"Ich werde Ihnen beim Umziehen helfen", sagte er und nahm einen weißen Stoff vom Haufen und faltete diesen auseinander. Es war eine Hose und dazu ein weißes Shirt, beides aus einem leichten, feinen Stoff.
Baekhyun hob seine Hände und sagte:"Ich kann mich auch alleine umziehen, danke."
Jongdae sah ihn kurz an, bevor er ihm die Sachen hinhielt.
"Es ist meine Pflicht, Ihnen bei allem behilflich zu sein, selbst bei so was. Aber ich vermute, Sie machen das alleine in Ihrer Welt?", fragte er und bekam ein Nicken vom Mondscheinkind. Dieses nahm die Sachen und sagte:"Hör auf, mich so höflich anzusprechen. Ich bin wahrscheinlich jünger als du."
Jongdae lachte.
"Wir sind gleich alt. Aber wenn Sie- du darauf bestehst, dass ich dich normal anspreche, dann mach ich das auch. Du kannst dich da hinter umziehen", sagte er und deutete auf den Paravent. Baekhyun nickte leicht lächelnd und ging da hin, um sich umzuziehen, was nicht lange dauerte. Als er wieder rauskam, nahm Jongdae die Decken vom Bett zurück, die Stoffe, die darauf lagen, waren im Schrank."Hast du Hunger?", fragte er dann als Baekhyun zum Bett herantrat.
"Nein. Dieser Tag hat mein ganzes Leben verändert, ich muss erstmal eine Nacht darüber schlafen."
Jongdae nickte verstehend.
"Es war ein ereignisreicher Tag, ich verstehe dich. Schlaf gut und erhole dich, Baekhyun. Ich komme morgen früh, um dich zu wecken."
Er wartete, bis Baekhyun im Bett lag, bevor er ihn zudeckte und die Kerzen ausmachte. Dann verließ er leise die Gemächer.Baekhyun starrte noch eine ganze Weile an die Decke des Bettes. Der Mond hatte ihm heute Nacht keine Wahl gelassen. Er musste in diesem Königreich bleiben und seine Aufgaben erfüllen. Chanyeol erwartete von ihm einen Erben.
Er seufzte leise.
Es war nicht sein Königreich, es war nicht sein Volk, es war nicht sein Leben. Er musste nicht bleiben. Doch als er sah, wie die Menschen gejubelt hatten, und als er sah, wie glücklich und hoffnungsvoll ihre Augen gestrahlt hatten, fühlte er die Last der Verantwortung, die sein Titel mit sich brachte, auf seinen Schultern liegen. Er wollte dieses Königreich nicht enttäuscht zurücklassen. Außerdem, er konnte sowieso nicht nach hause zurückkehren, er wusste ja nicht wie.Baekhyun seufzte erneut und schloss seine Augen.
"Ich werde es schon überleben."____________
Eh, hi? Überraschung? Hehe...
Okay, ich hatte dieses Kapitel schon beim letzten Update zur Hälfte fertig, und poof, plötzlich war die Motivation weg und mein Ideenreichtum hat sich stark in Grenzen gehalten.Tut mir leid.
Das Kapitel war irgendwie schwer zu schreiben, obwohl der Inhalt nichts schweres ist. Ich bemühe mich, noch weitere Kapitel zu produzieren. Dieses Kapitel ist nun fertig und ich kann jetzt leichter weiterschreiben. Außerdem hab ich auch die Zeit dafür. Prüfungen sind alle abgeschlossen, jetzt heißt es nur noch auf mein Abschlusszeugnis warten, gnarf.
Jedenfalls möchte ich für alle Views, Votes und Kommentare danken!
Annyeong~ ❤
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[Ger] Born In The Light Of The Moon 「BaekYeol」
Fanfic[EXO | AU] Wie eigentlich fast jede Mutter erzählt auch Byun Baek Hyuns Mutter Märchengeschichten, um ihre Kinder zu unterhalten. Baekhyun glaubt schon lange nicht daran und stöhnt jedesmal genervt auf, sobald seine Mutter anfängt, seinem jüngeren...