[Ger] Born In The Light Of The Moon 「BaekYeol」

Kapitel XXVII [M]

Es waren nun schon viele Wochen vergangen, in denen der König erfahren hatte, dass seine Königin verschwunden war.

Und immer noch keine Spur von Yerim.

Die Ritter mussten tagelang das Königreich durchkämmen, doch fanden sie nichts, rein gar nichts.

Chanyeol war außer sich; seine Gefühle zeigte er deutlich. Das Königreich würde unter dem Zorn des Königs leiden, wäre nicht Chanyeols Diener da.
Kyungsoo hatte es geschafft, dass jeder im Schloss schwieg über das Verschwinden der Königin und die Wut des Königs. Nichts gelang außerhalb der königlichen Mauern. Nicht einmal der König selbst kam aus seinen Gemächern.

Auch hielt Kyungsoo Baekhyun fern von Chanyeol, mit der Vermutung, dass das Mondscheinkind so sicher sein würde. Chanyeol konnte sehr wütend werden, so sehr, dass er nicht mehr denken würde und einen anschreien und sogar zuschlagen würde, wenn man ihn belästige. Und da Kyungsoo schon selbst in den Genuss eines wütenden - damals Prinzen - gekommen war, wollte er Baekhyun davor schützen. Er erinnerte sich noch genau daran, wie Chanyeol sich unendliche Male entschuldigte, weil er sich so schuldig gefühlt hatte. Mit Sicherheit würde der König nicht einmal mitbekommen, mit wem er da sprach. Und er bezweifelte, dass Chanyeol es sich jemals verzeihen würde, wenn er seinen Baekhyun schlagen würde.

Aber vielleicht... vielleicht hätte Kyungsoo nicht so handeln sollen. Baekhyun beruhigte den König, das wusste er. Er hatte es aber vergessen, und als es ihm wieder einfiel, hatte der König schon nach dem Kind verlangt gehabt.

Und so kam es, dass er und Jongdae Baekhyun für diese Nacht herrichteten. Baekhyun selbst wusste von nichts und nahm es einfach hin, dass man ihn präsentabel machen wollte. Immerhin hatte der König nach ihm gerufen. Er wusste nicht, dass Chanyeol die Wachen, die vor den königlichen Gemächern standen, weggeschickt hatte und die Diener nicht einmal in die Nähe seiner Gemächer kommen sollten, gar stören, sonst drohe ihnen eine Strafe. Er wusste nicht, dass Kyungsoo und Jongdae davon wussten. Und er konnte mit Sicherheit nicht wissen, dass das der Grund war, warum die beiden Diener nun schon seit einer Weile um ihn herumrannten und seinen Körper veredelten, ob nun nackt mit wohlduftenden und schmeckenden Ölen oder angezogen mit feinem Stoff und kostbarem Schmuck.

Als sie fertig waren, fand Baekhyun sich in nur wenigen Minuten vor den Türen der königlichen Gemächer wieder. Kyungsoo und Jongdae öffneten die Türen und informierten den König um das Erscheinen des Kindes, bevor Baekhyun hineinging und die Diener in nicht mal fünf Minuten schnell verschwanden. Und so war es Chanyeol, der die Türen richtig zumachte, und sogar abschloss. Er wollte nicht gestört werden.

Vielleicht hätte Baekhyun dann gemerkt, was der König vorhatte, doch dachte Baekhyun nicht weiter nach, als er die Gestalt des Königs bemerkte. Er würde fast schon sagen, dass Chanyeol wie ein Irrer aussah. Die Haare waren durcheinander und standen ab, wo sie nur konnten; Chanyeols Augen waren groß und rot, leicht geschwollen und schauten ziellos umher, bis er Baekhyun anschaute und von oben bis nach unten betrachtete; seine Lippen waren einen Spalt geöffnet und Baekhyun konnte sehen, dass sie innen weitaus roter waren, da Chanyeol wohl ständig auf ihnen herumkaute, ohne die eigentlichen Lippen rot zu beißen; seine Hände hingen schlaff an seinen Seiten, doch konnte man sehen, dass er zitterte - man konnte sogar seinen ganzen Körper zittern sehen.

Baekhyun überlegte nicht lange und kam auf den König zu, ihn in seine Arme schließend, was wohl komisch ausgesehen haben muss, aber Chanyeols Zittern sofort beendete. Der König atmete tief durch und drückte das Mondscheinkind an sich, den wohligen Duft einatmend, den Baekhyun um sich hatte und der sich nicht durch irgendwelche Öle vertreiben lassen wollte.
Nach einigen Minuten drückte sich Chanyeol weg und legte seine Hände auf Baekhyuns Schultern, musterte ihn still, bevor er ein nicht glücklich klingendes Lachen gehaucht hatte.