Er wusste nicht, wie der Streit zustande gekommen war, als er den Wachen mit der Königin wütend hinterherstarrte.
Yerim hatte ein Verbrechen begangen.
Jede Beleidigung an das Mondscheinkind ging somit an das Königreich, sein Volk, dem König und insbesondere dem Mond. Niemand hatte das Recht, nicht einmal der König selbst, das Mondscheinkind zu beleidigen.
Und Yerim schon gar nicht, und das wusste er.
Ein Seufzen verließ Chanyeols Lippen, als er seine Gemächer verließ und nach Kyungsoo suchte, den er verwundert im Gang stehen fand.
"Keine Fragen. Richte ein Bad im Waschraum her, für mich und Baekhyun. Der Zutritt für andere ist solange verboten", sagte er nur, als Kyungsoo schon fragen wollte, und ließ ihn so verstummen.
"Natürlich", sagte Kyungsoo verwirrt und verschwand schnell. Chanyeol sah ihn nicht mal an, als er sich umdrehte und zum Schlossgarten ging, wo schon ein müder und dreckiger Junge auf dem Brunnenrand saß und auf ihn wartete.Allein der Anblick des Jungen im Mondlicht, wie er auf die Seerosen im Brunnen starrte, beruhigte den König ungemein, und er merkte, wie seine Wut auf Yerim verflog und er sich entspannte.
Er wusste nicht, warum es so war, aber offensichtlich waren er und Baekhyun füreinander bestimmt. Die Wirkung des Jungen auf ihn war etwas, was er noch nie gefühlt hatte, ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Er fühlte die innere Ruhe und die Ausgeglichenheit, als er zusah, wie Baekhyun seine Hand nach einer weißen Seerose ausstreckte und dessen Blüte glatt strich, die umgeknickt war."Baekhyun", erklang die tiefe Stimme des Königs hinter ihm und Baekhyun hob den Kopf, bevor er aufstand und sich verbeugte. Chanyeol lächelte leicht, als er sagte:"Ich hatte dir schon mal gesagt, du musst dich nicht verbeugen."
"Vergessen...", erwiderte Baekhyun mit einem Murmeln, was Chanyeol den Kopf schütteln ließ.
"Ich sehe, du hast noch geübt, bevor du hier hergekommen bist."
Baekhyun nickte langsam, nachdem er an sich heruntergesehen hatte.
"Tut mir Leid, dass ich mich noch nicht gewaschen habe. Aber mir wurde gesagt, dass ich nach dem Üben sofort herkommen sollte, und das hab ich getan."
Chanyeol hielt lächelnd seine Hand ausgestreckt und wartete, bis Baekhyun diese nahm, und als er es tat, sagte Chanyeol:"Ich habe uns ein Bad herrichten lassen. Komm mit", und führe Baekhyun an der Hand zum Waschraum. Baekhyun folgte stumm dem König, und wurde leicht rot, als er merkte, dass Chanyeol für sie beide ein Bad machen ließ, das hieß er würde mit dem König baden.Chanyeol öffnete die Türen und ging mit Baekhyun herein. Der Waschraum war in Dampf gehüllt, und Baekhyun merkte dadurch die Hitze des Wassers.
"Zieh dich aus", sagte Chanyeol und ließ Baekhyuns Hand los, um sich selbst auszuziehen. Baekhyun sah ihm dabei stumm zu, bevor er auch sich selbst auszog, jedoch zögernd. Es war ihm peinlich, sich vor dem König komplett auszuziehen.Chanyeol legte seine Kleidung auf eine Ablage, wo er auch Baekhyuns Kleidung hinlegte. Mit rotem Gesicht verhüllte sich Baekhyun und starrte auf den Boden. Ein Lachen entkam Chanyeol als er das sah, und er sagte:"Verstecke dich nicht. Ich habe dich schon gesehen, als ich dich aus dem Fluss geholt habe."
Baekhyun nickte nur und biss sich peinlich berührt auf die Unterlippe, als er sah, wie der König ins dampfende Wasser stieg. Ihm war es nicht nur unangenehm, weil er nackt war, sondern weil er auch Chanyeol unbekleidet sah.
Tief durchatmend, um die Röte aus seinem Gesicht zu bekommen, stieg Baekhyun ebenfalls ins Wasser und konnte es nicht verhindern, wohlig aufzuseufzen, als sein schmerzender und erschöpfter Körper in angenehmer Wärme eingehüllt war.Chanyeol beobachtete ihn stumm, als Baekhyun versuchte, eine angenehme Position zu finden, ohne, dass seine Wirbelsäule unangenehm auf den Rand des Beckens, welches in den Boden eingelassen war, stieß. Schmollend zog Baekhyun seine Beine an seinen Körper und legte seine Arme auf die Knie, und auf seine Arme legte er seinen Kopf.
"Findest du keine bequeme Position?", fragte der König mit Belustigung in der Stimme, und als Baekhyun den Kopf hob, um den König anzusehen, sah er auch, wie der König amüsiert grinste. Er schüttelte den Kopf.
Chanyeol hielt seine Arme etwas offen und signalisierte dem Mondscheinkind, zu ihm zu kommen, was Baekhyun dann auch zögerlich tat. Er setzte sich mit dem Rücken zu Chanyeol gedreht, zwischen dessen Beine und der König schlang seine Arme, um den etwas zierlicheren Körper, bevor er sich etwas nach hinten lehnte, so, dass Baekhyun bequem in seinen Armen an seiner Brust lehnen konnte.
Ein Seufzen entkam den rosanen Lippen, als Baekhyun seine Augen schloss. Dabei bemerkte er nicht, wie der König ihn fasziniert betrachtete. Er konnte einfach nicht glauben, wie wunderschön der Junge in seinen Armen war. Die Haut sah so blass aus, und doch war sie so sanft, wenn er mit seinen Händen über Baekhyuns Arme strich. Er hatte kein einziges Mal, keine einzige Narbe, keine einzige Unreinheit war auf seinem Körper zu sehen.
Chanyeol bemerkte, dass Baekhyun nur Haare auf dem Kopf und im Gesicht, nämlich die Augenbrauen und Wimpern, hatte, ansonsten war sein Körper haarlos, was der Grund für die weiche und sanfte Haut war.
Und ihm fiel auf, dass Baekhyun einen Mond in Form einer Sichel hinter seinem Ohr hatte. Warum er wusste, dass es der Mond war? Weil seine Mutter ebenfalls so ein Mal hatte.Damals hätte Chanyeol niemals gedacht, dass alles, was man über den Mond sagte, wahr sei. Sein Vater hatte ihn ausgeschimpft, wenn er sagte, dass er nicht daran glaubte, dass der Mond ein Gott sei und heilige Kinder hervorbringen würde. Er war fest der Meinung, dass der Mond eine Himmelserscheinung war und nichts besonderes an sich hatte.
Aber jetzt, wo er Baekhyun in seinen Armen hielt, bemerkte er, dass er allem glaubte, was sein Vater ihm jemals erzählt hatte. Er glaubte daran, dass der Mond ein Gott sei und dass die Mondscheinkinder tatsächlich Glück über das Land bringen würden.Wenn Chanyeol den Jungen anschaute, fühlte er eine angenehme Wärme in seiner Brust, und er fragte sich, ob das vorbestimmt sei, ob der Mond ihre Schicksale verbunden habe, ob es normal war, dass Baekhyuns Nähe ihn beruhigte und entspannte und gleichzeitig seine Gefühle aufwühlte und sein Herz rasen ließ. Er hatte noch nie soviel Sehnsucht nach einer Person verspürt, wie bei Baekhyun. Die seelische Ruhe, die er ihm bereitete, tat ihm gut, half ihm, das Königdasein für eine Weile zu vergessen und sich zu entspannen.
Nach dem Bad stieg Chanyeol aus dem Becken, Baekhyun in seinen Armen haltend. Der Junge war in seinen Armen eingeschlafen und Chanyeol musste ihn leider wecken, doch konnte Baekhyun seine Augen nicht offen halten und war zu verschlafen, um aufzustehen. Also hatte Chanyeol ihn hochgehoben und setzte ihn ab, dass er an der Wand lehnte. So trocknete er Baekhyun ab, bevor er sich selber abtrocknete und sich einen Mantel überzog, während er um Baekhyun ein großes Handtuch wickelte und ihn dann wieder hochhob, um ihn in sein Zimmer zu schaffen.
Er wollte ihn für die Nacht noch bei sich haben. Baekhyun würde bestimmt nichts dagegen haben, wenn er beim König im Bett schlafen würde. Er würde es sowieso erst am Morgen mitbekommen. Chanyeol bezweifelte, dass Baekhyun noch einmal die Augen öffnen würde. Dafür war er zu erschöpft und zu müde. Auch Chanyeol fühlte sich schläfrig, das heiße Bad hatte ihn müde gemacht.
Chanyeol legte Baekhyun auf sein Bett und nahm das Handtuch weg, um es auf einen Stuhl zu hängen, bevor er seinen eigenen Mantel auszog und diesen auf einen anderen Stuhl hängte. Dann legte er sich neben Baekhyun und deckte sich und ihn zu.
Baekhyun seufzte auf, als die Decke über seine Haut glitt und drehte sich auf die Seite. Chanyeol schmunzelte und betrachtete den Jungen noch eine ganze Weile, bevor der Schlaf ihn überkam und er in eine Traumwelt gezogen wurde.
Okay, bin halbwegs back... Nyu.
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[Ger] Born In The Light Of The Moon 「BaekYeol」
Fanfiction[EXO | AU] Wie eigentlich fast jede Mutter erzählt auch Byun Baek Hyuns Mutter Märchengeschichten, um ihre Kinder zu unterhalten. Baekhyun glaubt schon lange nicht daran und stöhnt jedesmal genervt auf, sobald seine Mutter anfängt, seinem jüngeren...