Kapitel 8

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Doch hätte ich gewusst, dass mein Leben sich bald so plötzlich verändern würde, dann wäre ich nicht so schnell eingeschlafen ...

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Die letzte Woche war anstrengend. In fünf Fächern meinten die Lehrer, sie müssten unbedingt einen unangekündigten Test schreiben. In Latein war es von vorn herein klar, dass ich versagen würde. Eine sechs mit einem Punkt. In den anderen Arbeiten bekam ich zum Glück dreier.

Die Gespräche mit Julian waren vor acht Tagen, seitdem machten wir ab und zu etwas zusammen. Oft gingen wir gemeinsam in die Schule und redeten viel. Er könnte ein wirklich guter Freund werden, doch Julian war weiterhin hauptsächlich bei Daniel, mit dem ich mich übrigens immer noch nicht vertragen hatte.

Lisa versuchte des öfteren, sich mit mir zu unterhalten, scheiterte aber jedes Mal, da ich keine Lust hatte und ihr das auch deutlich zeigte. Trotzdem schrieb sie mich gefühlte tausend mal auf WhatsApp an, ob ich ihr böse sei und blabla. Ich ignorierte die Nachrichten und auch sie, so gut wie möglich.

Es war Sonntag Abend, ich saß in meinem Zimmer und erledigte noch schnell meine Hausaufgaben. Doch richtig konzentrieren konnte ich mich nicht. Immer wieder fielen mir meine Augen zu, schließlich war es schon fünf vor zwölf. Ich war tot müde. Nur noch Mathe dann bin ich fertig ...

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Ich hörte meinen Wecker klingeln und versuchte ihn auszuschalten, doch ich fand ihn nicht, als ich danach schlug. Ich hob meinen Kopf und bemerkte, dass ich auf dem Schreibtisch eingeschlafen war.
Fuck! Mein Nacken tat höllisch weh.

Ich streckte mich und sah auf das Heft vor mir. Warum? Warum passierte sowas immer mir? Jetzt durfte ich in der Früh drei toootaaal einfache Augaben in Mathe lösen. Geil. Man beachte bitte die Ironie. Danke.

Nachdem ich nach zehn Minuten irgendeinen Müll hingeschrieben hatte, nur damit etwas dastand, ging ich mit frischen Klamotten ins Bad, um mich zu duschen und fertig zu machen.

Ich war immer noch müde und mir tat alles weh. Super Start in die neue Woche! Und das, wo ich heute noch was wichtiges vorhatte. Aber die Schmerzen nahm ich nicht als billige Ausrede, so lang hatte ich es vor mich hergeschoben.

Ich aß ein kleines Frühstück und ging danach alleine mit Kopfhörern in den Ohren zur Schule. Immer wieder ging ich einzelne Punkte durch, die ich sagen wollte, obwohl ich wusste, dass ich es eh direkt wieder vergessen werde.

In der Schule angekommen, schaute ich kurz zu unserem Platz, doch da war er nicht. Ich beschloss, einfach am Eingang zu warten.

Nach kurzer Zeit kam er dann auch und wollte schnellst möglich an mir vorbei. Er drängelte sich durch die Masse an Schülern, doch ich packte ihn an der Schulter.

"Daniel, jetzt warte doch mal!", rief ich, als er sich von mir losriss und weglaufen wollte.

"Was?!", fuhr er mich an.

"Können wir reden? Bitte!", versuchte ich ruhig zu bleiben. Schließlich war ich es, der sich zu entschuldigen hatte.

Er überlegte kurz. "Meinetwegen."

Wir gingen vom Eingang weg und stellten uns ein wenig Abseits hin. Ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte.

"Also? Mach, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!", meinte er scharf.

"Ja, ist ja gut! Ich ... ich wollte mich entschuldigen. Es war falsch von mir, Julian nicht zu mögen, obwohl ich ihn nicht kannte. Ich ... "

"Ach, jetzt kommst du wieder angelaufen?! Kaum hat Lisa mit dir Schluss gemacht, hast du niemanden mehr und da denkst du dir: Daniel wird mir schon glauben. Ne, du! Nicht mit mir!", unterbrach er mich.

Nicht gesucht, aber gefunden | boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt