Kapitel 4

1.8K 77 12
                                    

"Willst du weiter darüber reden oder lieber schlafen?", fragte sie mich.

"Schlafen wär jetzt schon geil. Bin ganz fertig von den ganzen Diskussionen."

Kaum hatte ich das ausgesprochen, schlief ich auch schon ein.

-----

Ich wurde von einem Poltern geweckt.

Müde rieb ich mir über mein Gesicht und suchte nach der Ursache meines Erweckens. Es stellte sich heraus, dass Lisa gerade dabei war sich zu schminken und dabei ihr Puder unbeabsichtigt fallen ließ.

"Sorry, ich wollte dich nicht wecken. Doch, wollte ich eigentlich schon, aber nicht so", lachte sie.

"Hmm", machte ich nur. Ich wollte nicht aufstehen. War zu müde.

Lisa erhob sich von ihrem kleinen Hocker, der vor ihrem riesigen Schminktisch stand, und setzte sich zu mir auf das Bett.

"Guten Morgen!" Sie küsste meine Nasenspitze und strich mir währenddessen über meine Wangen.

"Morgen", murmelte ich nur verschlafen.

"Du hast noch eine halbe Stunde. Dann will ich losgehen", sagte sie mir.

"Wie viel Uhr?" Ich war zu müde, um ganze Sätze zu bilden.

"Halbsieben."

"Was? Da hab ich ja noch eeewig Zeit." Ich gähnte. Die Schule fing erst in einer Stunde an. Ich glaube, das war auch eine der wenigen Schulen, die so früh begannen.

Ich stand langsam auf, denn heute wollte ich irgendwie nicht wach werden.

Was heißt hier heute? Eigentlich immer.

In meinem Rucksack kramte ich nach meinen Sachen bis mir etwas einfiel.

"Ich hab mir ja gar keine Klamotten mitgenommen."

Ich sah an mir herunter. Ich hatte noch immer das Zeug von gestern an.

Ich roch an meinem grauen T-Shirt. Nein, das konnte ich definitiv nicht mehr anziehen.

"Du weißt doch, ich hab immer ein paar Sachen von dir hier bei mir. Nimm dir, was du brauchst."

"Danke, Schatz." Ich ging zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Daraufhin kicherte sie nur. Süß!

Ok, wow, sie hatte echt viele Klamotten von mir. Warum ist mir das nie aufgefallen, dass das bei mir fehlte? Naja, lag vielleicht daran, dass ich generell zu viele Klamotten hatte.

Ich nahm mir einen grauen Pulli, eine schwarze Hose und zog mich um. Danach putzte ich mir noch schnell meine Zähne. Ja, ich hatte sogar eine Zahnbürste bei Lisa.

Als ich wieder ins Zimmer kam, stand sie vor ihrem Kleiderschrank.

"Ich weiß nicht was ich anziehen soll!" Sie war kurz vor der Verzweiflung. Mädchenprobleme ...

Ich ging zu ihr rüber und schaute ihr über die Schulter.

"Nimm doch den weißen Pulli und die schwarzen Skinnyjeans."

Den Pulli hatte ich ihr einmal zum Geburtstag geschenkt. Wir waren zuammen shoppen und da hat sie ihn entdeckt. Nur, er war ihr zu teuer. Daraufhin war sie am Boden. Als sie kurz wegsah, hab ich ihn einfach gekauft und paar Tage später geschenkt. Und wie sie sich gefreut hat.

Sie schaute mich verwirrt an, überlegte kurz, holte die Sachen aus dem Schrank und bedankte sich überrascht bei mir.

"Hey, das sieht echt gut aus! Ich wusste gar nicht, dass du so einen guten Modegeschmack hast, Schatz."

Nicht gesucht, aber gefunden | boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt