Kapitel 13

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Zum Glück flogen wir am Abend bis spät in die Nacht, das hieß, ich konnte schlafen.

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Ich wartete noch das Abendessen ab und versuchte danach, eine bequeme Position zu finden. Irgendwann schlief ich dann zum Glück doch ein.

~

Ich liege auf einer Wiese. Eine Lichtung im Wald, um mich herum nur Bäume. Die Sonne scheint, manchmal wird sie von weißen Wolken bedeckt. Sonst ist der Himmel blau.

Ich bin nicht allein. Nein, neben mir liegt Julian. Was macht er hier?

Ich drehe meinen Kopf zu ihm und bemerke, dass er mich die ganze Zeit anstarrte. Wir sehen uns in die Augen.

"An was denkst du gerade?", frage ich.

"Daran, dass mich deine Augen an den Himmel erinnern", antwortet er.

Ich blicke wieder nach oben und bemerke eine Wolke, die aussieht wie ein Engel.

"Schau mal." Ich deute dorthin.

"Wunderschön", haucht Julian.

"So wie du."

Er dreht mein Gesicht zu ihm.

Er kommt mir immer näher.

Bis er schließlich seine Lippen sanft auf meine legt.

Ich schmeisse mich vorsichtig auf ihn drauf, um ihn besser küssen zu können.

Er fährt mir durch die Haare und zieht leicht daran, was mir ein leises Stöhnen entlockt.

Er dreht uns um und beginnt, mir mein Shirt auszuziehen ...

~

Ich schreckte hoch. Was war das denn?! Ich schaute auf den Bildschirm vor mir. Ich hatte vier Stunden geschlafen?

"Luca, alles gut?", erkundigte sich meine Schwester.

"Ja, klar, warum?" Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit.

"Du hast im Schlaf geredet."

"Was?! Was hab ich denn gesagt?!", fragte ich panisch. Bitte nichts schlimmes! Oh Gott, das konnte ich jetzt gar nicht brauchen.

"Keine Ahnung, hab ich nicht verstanden. Du hast aber sehr glücklich geklungen", kicherte sie.

Oh, nein! Sie meinte hoffentlich nicht das glücklich sein. Aber nach den Erinnerungen, die ich an meinen Traum hatte, konnte ich mir das gut vorstellen.

Aber ...

Ich hab in meinem Traum Julian geküsst! Was ... warum?!

Träumt man nicht eigentlich das, was man will? Oder kann das alles sein?

Als ob ich wollen würde, dass Julian mich küsst. Ich behaupte einfach mal, man kann von allem träumen. Vielleicht auch von dem, was man überhaupt nicht will, so wie bei mir jetzt.

Aber ... wollte ich das gar nicht? Julian küssen?

Nein, natürlich nicht! Er war ein Mann, ich war es, das geht nicht. Und jetzt weg mit dem Gedanken.

"Es gibt jetzt gleich noch was zu essen, glaube ich, bleib lieber wach", sagte Caro, als ich wieder meine Augen schloss.

Ich murrte. Ich wollte weiter träumen.

Was?! Nein, wollte ich sicher nicht!

Ich presste meine Hände auf mein Gesicht und stützte mich auf dem Klapptisch vor mir ab.

Nicht gesucht, aber gefunden | boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt