Nicht gesucht, aber gefunden | boyxboy

Kapitel 19

"Du bist wieder in einer Beziehung?", fragte er verwundert.

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Er hatte den Hintergrund also gesehen, aber zum Glück nicht erkannt, wer mit mir drauf war.

"Jap", versuchte ich lässig zu sagen. Vielleicht klang ich zu uninteressiert, dass er nicht weiter fragte.

"Hab ich gar nicht mitbekommen", er lachte kurz auf. Es schien, als ob er verletzt oder enttäuscht wäre.

"Erst seit gestern", klärte ich ihn auf. Ich presste meine Lippen zusammen und wippte mit meinem Kopf.

"Achso, wer ist denn die Glückliche?", grinste er.

Das Grinsen würde ihm gleich vergehen, wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde.

Wenn.

Denn es war wie, als ob ein Engelchen auf meiner linken Schulter und ein Teufelchen auf der rechten saß. Der Engel redete mir ein, dass ich es ihm erzählen sollte, schließlich ist er meine bester Freund, egal was auch kommen mag. Und zu 'egal was' gehörte auch die Sache mit Julian. Doch der Teufel machte mir Angst, da Daniel mich schon einmal so enttäuscht hat, als es um dieses Thema ging.

Oh, Gott, was sollte ich jetzt machen?!

Panik stieg in mir auf. Das war mein erstes richtiges Outing. Wenn das bei jedem so lief, dann würde ich noch an Herzversagen sterben, denn es schlug wie verrückt. Aber nie so schnell wie bei Julian.

"Glücklicher", verbesserte ich ihn schlussendlich. Ok, jetzt ist es raus.

"Du bist... schwul?"

Nein, ich tu nur so.

Zögernd nickte ich. Schließlich musste ich mit allem rechnen. Entweder er tickt so aus wie bei Julian oder noch schlimmer oder er sieht es ganz gechillt oder...

"Wow, bisschen plötzlich, aber find ich cool", sagte Daniel.

Was?! Find ich cool?

"Was ist denn mit dir los?", fragte ich misstrauisch.

"Du bist und bleibst mein bester Freund. Ich steh immer hinter dir, auch wenn du es manchmal nicht denkst. Ich bin mir bewusst, dass mein Verhalten zu Julian extrem scheiße war, aber, ob du es glaubst oder nicht, Mia hat mich verändert. Ich mochte sie schon länger, aber seit wir zusammen sind, bin ich ein ganz anderer Mensch", meinte er.

Ich lächelte.

Machte Julian mich auch zu einem besseren Menschen?

Seit er hier war, hatte ich mich auf jeden Fall verändert. Stimmt, ich war nicht mehr so oberflächlich und schaute auch auf andere Leute in meinem Umfeld. Ich öffnete mich mehr und hatte die meine erste richtige Beziehung. Zumindest glaubte und hoffte ich das.

Was stellte er nur mit mir an...?

"Also, wer ist dann der Glückliche?", fragte er neugierig.

"Kannst du dir das nich denken?", lachte ich.

"Julian?!" Er wirkte überrascht, aber nicht im negativen Sinn.