Kapitel 2

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Hunger hatte ich keinen, deshalb ging ich gleich hoch in mein Zimmer, schmiss mich auf das Bett und schlief wenige Minuten später ein.

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Ich wurde von einem Klingeln geweckt. Kurz streckte ich mich, gähnte und suchte mein Handy. Das lag auf dem Boden mit dem Display nach unten. Ich ließ mich aus meinem Bett fallen und kroch den restlichen Weg auf allen vieren. Ich hob mein Handy hoch, um zu sehen, wer angerufen hat. Lisa ... und zwar 4 verpasste Anrufe und 7 WhatsApp - Nachrichten.

Heey <3 (14:29)

Alles gut bei dir? <3 (15:48)

Ist irgendwas? (16:32)

Ist was passiert? (16:59)

Hab ich dir was getan? (17:17)

Haallooo?! (17:34)

Geht's dir gut? (18:46)

Na dann halt nicht. (19:37)

Ich atmete genervt aus. Was wollte die eigentlich von mir?! Wenn ich die Nachricht nicht mal gelesen hatte, warum denkt sie dann mit vollspamen tu ich es oder was? In solchen Momenten wünschte ich mir einfach nur single zu sein.

Dass sie echt lieb war, durfte man aber nicht vergessen. Sie kümmerte sich immer um mich, wenn ich sie brauchte.

Ich entschied mich, ihr später zurück zu schreiben und zuerst mal meine Hausaufgaben zu machen, denn wenn ich sie jetzt mache, hatte ich für den restlichen Tag frei.

Doch die Uhrzeit machte mir einen Strich durch die Rechnung. Als ich kurz auf mein Handy sah, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Es war kurz nach acht! Ich hatte ohne Witz 6 Stunden geschlafen!

Na super. Bis ich den Deutschaufsatz fertig hatte, war es bestimmt nach neun Uhr. Irgendeine Erörterung, ob man Jugendliche alleine in den Urlaub fahren lassen soll oder nicht.

Da erinnerte ich mich an die Sommerferien. Daniel, Lisa, Mia, ich und noch ein paar andere Freunde sind nach Kroatien gefahren in so einer Reisegruppe, in der nur Rentner waren. Die hatten ein festes Programm, wann sie wo wie lange sind. Und das waren so langweilige Städte, wo es nicht mal einen McDonald's oder irgendwas zum Shoppen gab. Die ersten zwei Ausflüge haben wir noch mitgemacht und ab dem dritten haben wir uns immer rausgeredet nicht mitgehen zu können.
Fuß verstaucht, schlechtes Essen, zu heiß, ...
An Stelle der Ausflüge sind wir immer was leckeres Essen gegangen, denn die Mahlzeiten in der Herberge schmeckten wie schon mal gegessen und wieder ausgekotzt. Ganz oft waren wir auch Shoppen wegen den Mädls ... und mir. Abends gingen wir auch mal feiern und ließen uns zulaufen. Ich blieb lieber beim Bier, Wodka oder ähnliches war für mein Alter dann doch zu krass. Aber mit der Meinung war ich in der Gruppe ziemlich allein.
Nachdem auch ich vom Bier zu war, sind wir manchmal nach Mitternacht im Meer baden gegangen. Oh Gott, das war so lustig. Einmal hatten wir nämlich vergessen, uns Schwimmzeug mitzunehmen. Man hätte eigentlich auch seine Unterwäsche benutzen können, aber irgendein Genie aus unserer Gruppe kam auf die fantastische Idee, nackt baden zu gehen. Jetzt stellt euch bitte einen Haufen besoffener Jugendliche nackt im Meer badend vor.

Ich musste lachen, als ich daran dachte.

Danach setzte ich mich an die Mathehausaufgabe. Laplace Experimente. Wer das schon hatte, weiß wie einfach das ist.

Englisch war auch schnell gemacht. So, blieb nur noch Latein. würg

Nach einer halben Stunde übersetzen, was bei mir irgendwelche Wörter aneinanderreihen bedeutete, war ich auch mal fertig. Ein Blick auf mein Handy: viertel nach zehn.

Nicht gesucht, aber gefunden | boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt