Kapitel 6 : Blut
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Derek trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Sein Blick war starr auf die Straße gerichtet und er nahm kaum wahr wie JJ neben ihm verzweifelt versuchte sich krampfhaft am Amaturenbrett fest zu krallen, als er viel zu schnell in die Kurve ging.
Reid der hinter ihm saß schien ihn ermahnen zu wollen, überlegte es sich dann aber doch anders. Der junge dunkelhaarige Mann schien sichtlich verwirrt zu sein, warum Derek so unverantwortlich fuhr aber er konnte im Augenblick nicht anders. Pures Adrenalin jagte durch seinen Körper und ließ sein Herz unnatürlich schnell schlagen.
Normalerweise behielt er stets einen kühlen Kopf wenn er zu einem Tatort fuhr doch dies hier war komplett anders.
Das ganze Team war auf dem Weg zum Hotel. Zu ihrem Hotel. Denn dort, auf seiner Etage war ein weiteres Opfer aufgetaucht. Eine junge Frau mit roten Haaren.
Seine Finger umklammerten krampfhaft das Lenkrad als er links abbog und das Hotel vor ihnen auftauchte.
Hotchs Wagen stand bereits rot-blau blinkend am Haupteingang und er sah Emily, die gerade ausstieg und ihm ein Zeichen gab, das er zum hinteren Bereich fahren sollte.
Neben ihr stand Penelope die wild auf ihr Pad eintippte und sichtlich fehl am Platz wirkte.
Er lenkte den Wagen vorbei am Parkplatz und JJ neben ihm stöhnte auf.
„...Mensch Morgan...was ist denn los...?" kam es von der Blonden doch er ignorierte sie.
Das durfte nicht sein! Das durfte nicht Ann sein! Doch wie groß war die Chance das es eine wildfremde Frau war? Noch dazu auf der Etage auf der sie ihr Zimmer hatte.
Irgendwie konnte er das alles nicht zusammen setzen was ihn schier wahnsinnig machte. Es schien als wären seine Profiler Fähigkeiten wie weg geblasen.
Mit quietschenden Reifen brachte er den großen, schwarzen SUV zum stehen und sprang sofort aus dem Auto.
Ohne auf JJ oder Reid zu warten, rannte er zum Hintereingang des Hotels und sprintete die Stufen hoch.
Sein Herz schien zu zerspringen als er sein Stockwerk erreichte und schwungvoll die Tür aufriss. Der Geruch der ihm entgegen schlug war fürchterlich. Eine Mischung aus Blut und verbrannter Haut. Was war hier nur geschehen? Er konnte und wollte es sich nicht ausmalen.
Der Flur war voller Menschen die wild umher liefen und miteinander redeten. Er sah Hotch zu seiner linken, der sich gerade mit einem Polizist unterhielt, während Rossi vor den Aufzügen stand, sein Telefon am Ohr hatte und telefonierte. Sein Kollege schien aufgebracht und obwohl er teilweise schrie, verstand Derek kein Wort.
Das Blut rauschte in seinen Ohren als er langsam über den weichen Teppich ging.
Zwei junge Männer knieten am Boden und er erkannte die Gerichtsmedizin.
Warum zum Teufel waren nur alle vor ihm hier gewesen?
Er war furchtbar nervös und plötzlich hatte er es gar nicht mehr so eilig zu sehen was passiert war. Seine Augen suchten den Tatort ab und blieben an ihren Füßen hängen die in einer riesigen Lache Blut lagen. Sein Blick wanderte weiter nach oben, über ihre nackten Beine die übersäht waren von der roten, dicken Flüssigkeit und er hielt inne. Himmel...Nein! Was, wenn es wirklich Ann war?
Er hatte sie hier schutzlos zurück gelassen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, er grub seine Fingernägel so fest in sein Fleisch das es weh tat.
Das hier war völlig anders als sonst.
Es schien als wäre dieses Schwein völlig ausgerastet. Nichts, wirklich absolut rein gar nichts war so wie er sonst den Tatort verließ.
Er hatte sich von Opfer zu Opfer gesteigert. Zu Beginn hatte er sich mit kleinen Quälereien zufrieden gegeben die sich immer weiter ausgebreitet hatten. Schon nach kurzer Zeit war er dazu übergegangen den Frauen Organe zu entfernen, ihnen die Fingernägel zu entfernen oder Zähne zuziehen aber er hatte sie immer frisch gewaschen und in ein weißes unschuldiges Laken gehüllt zurückgelassen.
Jetzt schien es als wäre er völlig durchgedreht. Scheinbar völlig unkontrolliert hatte er sie regelrecht hingerichtet.
Als er näher kam und Hotch ihn bemerkte, löste dieser sich aus dem Gespräch und kam auf ihn zu.
„Morgan..." begann der dunkelhaarige, versperrte ihm den Weg und versuchte ihn aufzuhalten.
„...wir haben ein Problem."
Derek sah ihm in die Augen, konnte aber keinerlei Regung darin erkennen. Er war es nicht anders gewohnt von seinem Boss doch jetzt machte es ihn wahnsinnig.
„Nicht jetzt Hotch...." flüsterte er und versuchte an ihm vorbei einen Blick auf die junge Frau zu werfen.
Er musste es einfach wissen auch wenn es ihm das Herz zerriss.
Als sein Gegenüber nach endlosen Sekunden ihn schließlich passieren ließ, blieb sein Herz stehen. Die beiden jungen Männer standen nun etwas Abseits und er konnte sehen was dieser Dreckskerl angerichtet hatte.
Die blasse Haut war übersäht von blutigen Striemen, die Haut hing an einigen Stellen in Fetzen und gaben den Blick auf das darunterliegende Gewebe frei.
Er konnte ihr Gesicht nicht erkennen denn sie lag auf dem Bauch und ihr Gesicht war verdeckt von roten, langen Locken. Es war Ann...
Auf ihrem Rücken prangte das Wort 'HURE' welches tief in ihre Haut gebrannt war und erklärte warum es hier so fürchterlich stank.
Wie in Trance ging er in die Hocke und strich ihr sanft ein paar Strähnen aus dem Gesicht, so wie er es noch vor wenigen Stunden getan hatte.
Als er noch mehr von ihrem einst so hübschen Gesicht frei legen wollte, sah er wie etwas blondes an ihrer Stirn aufblitzte.
Verwirrt hielt er inne und sah genauer hin.
Fast schon hektisch befreite er ihr Gesicht von den langen Haaren und erkannte das die Frau die hier vor ihm in einer Blutlache lag nicht Ann war. Ihre Locken waren nicht echt.
Sie trug eine Perücke und darunter kamen goldblondes Haar zum Vorschein.
„Hotch" rief er hektisch nach seinem Boss doch das war gar nicht nötig gewesen, denn scheinbar war er die ganze Zeit bei ihm gewesen.
Der dunkelhaarige drückte ihm Handschuhe in die Hand, zog sich selber welche über und zog der Frau vorsichtig die Perücke vom Kopf.
Ihre Haare waren kinnlang und waren zum Teil blutverschmiert. Ihr Kopf wies eine große Platzwunde auf, aus der das Blut immer noch leicht sickerte. Lange konnte sie noch nicht tot sein.
„Derek..." hörte er Hotch und sah auf. Dieser deutete mit einem Kopfnicken zur Wand und in seinen Augen blitze Besorgnis auf.
Er sah auf doch das was er dann sah wollte ihm nicht in den Kopf.
„Deshalb sagte ich eben das wir ein Problem haben, Morgan," hörte er die Stimme seines Vorgesetzten neben sich.
Immer und immer wieder las er die Worte und blieb starr neben der fremden Frau hocken.
'Deine Hure wird sterben Derek'
Langsam erhob er sich und sah Hotch an. Dieser sagte nichts doch er konnte in seinen Augen lesen. Er wollte wissen was das zu Bedeuten hatte, dabei wusste Derek dies selber nicht.
Die Frau zu seinen Füßen war nicht Ann.
Verdammt! Sie war in Gefahr...wo zum Teufel war sie nur?
Ohne ein Wort zu verlieren wirbelte er herum und rannte los. Vorbei an JJ und Penelope, die sichtlich blass an der Wand lehnte, vorbei an der ankommenden Spurensicherung und an Spencer der ihm gerade noch in letzter Sekunde aus dem Weg sprang.
Sein Herz überschlug sich regelrecht in seiner Brust als er die wenigen Meter zum Zimmer 117 zurücklegte und als er es endlich erreicht hatte, hämmerte er auch schon gegen das dunkle Holz.
„ANN...."schrie er.
„Ann...mach die Tür auf, ich bin es Derek..."
Doch es rührte sich nichts im Zimmer und so trat er einen Schritt zurück, sah aus den Augenwinkeln wie Hotch auf ihn zu rannte, holte aus und trat zu.
Mit einem gezielten Tritt zerbarst das Holz und die Tür knallte mit einem lauten Knall an die dahinterliegende Wand und gab den Weg frei.
Das kleine Zimmer lag im dunkeln und er schlug regelrecht auf den hellen Lichtschalter. Der Duft nach Lavendel stieg ihm in die Nase, weckte schöne Erinnerungen und er sah sich um.
Im Schein der Lampe sah er den Fleck an der Wand, die unzähligen Glasscheiben und die Stofffetzen die am Boden lagen.
Was war hier nur geschehen?
War das ihr Kleid welches da in Fetzen auf dem Teppich verteilt lag?
Derek ging in die Knie und berührte vorsichtig ein Stück des schwarzen Stoffes und ließ ihn durch seine Finger gleiten.
Er sah sich um, entdeckte ihre zerfetzte Unterwäsche und den kleinen Zettel den er ihr hinterlassen hatte, auf dem Boden.
Hatte sie ihn überhaupt gelesen? Was hatte sie nur gedacht als sie allein aufgewacht war und er war verschwunden? Er konnte nur von ganzen Herzen hoffen das sie ihn gefunden hatte denn er wollte sich nicht vorstellen wie schrecklich sie sich sonst nun fühlen musste. Er hatte irgendwie gewusst das etwas nicht stimmte. Die ganze Zeit über hatte er auf sein Handy geblickt aber keine Nachricht, kein Anruf war von ihr gekommen.
„Was geht hier vor, Derek?" erklang Hotchs eisige Stimme hinter ihm.
Er stand auf und sah seinen Boss an. Hotch schien ruhig zu sein doch wer ihn kannte, konnte an seiner Körperhaltung erkennen wie angespannt er war.
Hinter ihm betraten Reid und Garcia den Raum und sahen sich um.
Er sah seinem Babygirl an das sie etwas auf dem Herzen hatte doch er war erst noch eine Erklärung schuldig.
„Das ist das Zimmer von Ann..." begann er doch Penelope fiel ihm ins Wort.
„Ann ist unser verschwundenes Opfer," platze sie heraus und Derek starrte sie an.
Hotch und Reid blieben ruhig und professionell doch er war weit davon entfernt Ruhe zu bewahren. Was ging hier nur vor sich?
„Wie bitte?"
„Ja, mein Schokohase..." begann Penelope und tippte auf ihren Tablet rum.
„...ich hab mich ein wenig informiert über die kleine Ann. Ich lass dich doch nicht einfach mit irgendeiner mysteriösen Frau anbendeln."
Derek spürte die fragenden Blicke seiner Kollegen und war schon drauf und dran was zu sagen als die blonde fortfuhr.
„Nachdem ich abends mal dem jungen Rezeptionist schöne Augen gemacht habe, habe ich heraus finden können wie Ann mit Nachnamen hieß und woher sie angeblich kommt. Ich sag angeblich weil sie in ganz Kansas nicht zu finden ist. Dann hab ich die Suche ausgeweitet aber selbst im ganzen Land ist niemand mit dem Namen 'Hendricks' zu finden. Als ich dann heute morgen etwas angesäuert ins Büro gefahren wurde, fiel mir die Ähnlichkeit mit der verschwundenen Überlebenden auf und ihr Name...Anna...Ann...das war ja nicht besonders kreativ wenn ich das mal so sagen darf. Also habe ich mich mit den Hotels kurz geschlossen in den Städten wo die anderen Opfer gefunden wurden.
Was soll ich sagen, sie taucht überall auf den Überwachungsvideos auf. Zwar habe ich nicht von allen Material bekommen können, da sie entweder keine Kameras hatten oder es schon überspielt wurde, aber es ist eindeutig.Mal ist die junge Dame blond, braunhaarig oder eben rothaarig. Sie verwandelt sich wie ein Chamäleon immer wieder in einen neuen Menschen aber auch wenn sie Kontaktlinsen oder eine Brille trägt, ihr hübsches Gesicht kann sie nicht wechseln. Deine kleine Freundin ist unser Opfer welches überlebt hat."
Derek war sprachlos und starrte Penelope an. Das durfte doch nicht wahr sein...
„Das erklärt warum er so oft seinen Typ gewechselt hat, wir kein Muster erkennen konnten. Er hat sie die ganze Zeit über verfolgt und tötete immer Frauen die ihr in diesem Moment ähnlich sahen" sprach Hotch ruhig.
Garcia neben ihm nickte eifrig und wischte über das Tablet.
„Ich hab euch ihre verschiedenen Fotos bereits aufs Handy gemailt."
Reid hingegen lief durchs Zimmer und schien es zu analysieren.
„Ich glaube nicht das er hier drin war," stellte er fest.
„Es scheint mir eher als wäre sie wütend gewesen. Deswegen auch das zerstörte Glas und die Stofffetzen auf dem Boden."
Derek sah Hotch an und sah die unausgesprochene Frage in seinen Augen.
„Ich hab sie in der Bar kennengelernt..." begann er doch sein Boss hob die Hand und nickte nur leicht.
„Gut" sagte Hotch.
„Es ist eine klare Botschaft für dich, Derek. Es ist nun etwas persönliches."
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. War er Schuld das Ann nun in Gefahr schwebte? Verdammt wo war sie nur? War sie geflohen und nun auf dem Weg in eine andere Stadt? Wie sollte er sie denn so finden?
Reid kam zu ihnen und räsuperte sich leise.
„Ich denke sie ist eine Art Schlüsselfigur für ihn. Sie ist das einzige Opfer welches ihm entkommen ist. Sie hat seine Qualen überlebt. Er scheint von ihr besessen zu sein, er verfolgt und beobachtet sie. Und ich denke die junge Frau hier im Flur steht stellvertretend für Ann. Er tötet sie symbolisch..."
Ruhig hörte er den Analysen seiner Kollegen zu doch in ihm überschlugen sich die Gedanken. Die Wunden auf ihrem Körper, die Striemen...all das hätte ihm doch bekannt vor kommen müssen. Warum hatte er nicht gesehen das sie die gleichen Verletzungen trug wie die Opfer an der Pinnwand die er so oft angestarrt hatte?!
„Wir müssen sie finden bevor dieses Schwein es tut..." begann er und sah seine Kollegen an.
„Verdammt, sie ahnt vielleicht nicht einmal das er das hier angerichtet hat."
Die Wut in ihm brodelte über und er hatte Mühe sich zu beherrschen, sonst hätte er das Zimmer hier in Schutt und Asche gelegt. Er fühlte sich machtlos und das war etwas womit er rein gar nicht umgehen konnte.
Penelope kam zu ihm und legte ihm sanft ihre Hand auf den Unterarm. Ihre Blicke trafen sich und er sah wie besorgt sie um ihn war.
Er wollte sie gerade beruhigen als Hotchs Handy die Stille zerschnitt.
Mit einer routinierten Bewegung nahm dieser das Gespräch entgegen. Derek starrte ihn an und er spürte wie sein Boss sich anspannte.
„Emily...? Was ist passiert?" hörte er die dunkle Stimme und wusste sofort das etwas nicht stimmte.
„Bleib wo du bist und mach keine Dummheiten..."
Hotch beendete das Gespräch und sah Derek an.
„Er hat sie in seiner Gewalt..."
„Oh nein..." entfuhr es Garcia doch er war schon auf dem Flur. Das Adrenalin jagte erneut durch seine Adern als er immer zwei Stufen auf einmal nahm und die Treppe hinunter hetzte.
Hinter ihm hörte er seine Kollegen doch er würde nicht auf sie warten.
Er hatte alle Vernunft über Bord geschmissen...
Die letzten Stufen sprang er hinab und riss die Tür zum Foyer so schwungvoll auf das einige Gäste ihn erschrocken anstarrten.
Als er dann noch seine Waffe zog, hörte er einige Damen panisch aufschreien.
In nur wenigen Sekunden hatte er den Raum durchquert und ließ das Hotel hinter sich.
Emily stand nur wenige Meter vor ihm und kehrte ihm den Rücken zu.
Warum um Himmels Willen tat sie denn nichts?
Er sah zum Parkplatz, entdeckte den dunklen SUV und einen weißen kleinen Lieferwagen vor dem ein großer Mann stand.
Sein dunkelbraunes Haar war kurz geschnitten und seine Lederjacke war alt und gebraucht. In seiner Hand hielt er eine Waffe und sein Lächeln, als er Ann hinter sich hervor zog, brannte sich tief in Dereks Gedächtnis. Dieses Schwein hatte ihr die Augen verbunden, ihre Haare hingegen hingen ihr offen über die Schultern.
Derek rannte los...
„Morgan....nicht!" schrie Emily und nach nur wenigen Metern blieb er abrupt stehen.
Dieser elende Mistkerl hielt Ann die Waffe an den Kopf und drückte langsam den Abzug. Er sagte kein Wort doch Derek wusste das er abdrücken würde wenn er sich auch nur noch einen Meter nähern würde.
Brutal zerrte er Ann an den Haaren zur hinteren Tür des Lieferwagens und sie schrie schmerzvoll auf. Verzweifelt versuchte sich die junge Frau zu wehren doch sie hatte keine Chance.
Als dieses Schwein sie versuchte zu fesseln, schrie sie lauthals los.
Derek musste mit ansehen wie er sie mit einer einfachen Bewegung mit dem Lauf der Waffe nieder schlug.
Ann ging zu Boden. Ihr Kopf schlug ungebremst auf den kalten Beton und erzeugte einen dumpfen Laut.
Derek presste die Kiefer aufeinander. Alles in ihm schrie und die Hilflosigkeit die ihn übermannte nahm ihm den Atem.
Er nahm kaum wahr das Emily noch immer hinter ihm stand und auch das sich die Hoteltür öffnete und sein Team ihm zu folgen schien, interessierte ihn im Augenblick nicht.
Sein Blick war starr auf Ann geheftet die blutend auf dem Boden lag. Dieser Widerling hatte die Ruhe weg und grinste hämisch als er den Fuss hob und zutrat.
Er zuckte zusammen als ihm bewusst wurde was dieses Schwein da gerade tat. Immer und immer wieder trat er auf ihre zierlichen Finger.
Es schien Derek als hörte er sie brechen, was auf Grund der Entfernung unmöglich war.
Sein Herz raste als er mit ansehen musste wie ihre Hände zerstört wurden. Nie wieder würde sie Klavier spielen können. Nie wieder würden ihre Finger über die Tasten schweben.
Er hörte Penelope hinter sich schluchzen und riskierte einen kurzen Blick. Die blonde Frau stand an der Tür und hatte ihre Hände erschrocken vor den Mund geschlagen. Ihre Augen waren vor Schreck geweitet und dicke Tränen liefen ihr die Wangen hinab.
Neben ihr stand Hotch, ebenfalls mit der Waffe im Anschlag aber auch das würde nichts nützen.
Niemand hier würde Ann's Leben riskieren.
Als ein dunpfer Schlag ertönte wirbelte er wieder herum. Dieses elende Schwein hatte ihren leblosen Körper wie einen Sack Müll auf die Ladefläche geschmissen. Blut floss ihr aus der Wunde am Kopf und ihre schlanken Finger standen unnatürlich in alle Richtungen ab.
Aus den Augenwinkeln sah er Rossi und JJ, die sich von links mit gezogenen Waffen näherten. Sie würden ihn kriegen und Ann retten. Er würde nie wieder eine Frau quälen und töten.
Doch dann ging alles blitzschnell. Die hintere Tür flog ins Schloss und Derek rannte los...direkt in die Schusslinie seiner Kollegen. Er wollte dieses Schwein zur Strecke bringen. Er allein!
„Verdammt" hörter er Rossi hinter sich fluchen doch Derek hatte nur dieses eine Ziel.
Innerhalb weniger Sekunden hatte er den Lieferwagen erreicht, als dieser mit quietschenden Reifen los fuhr.
Er rannte hinter ihm her, blieb aber nach einigen Metern stehen und schoss...
Der weiße Wagen stoppte und ehe Derek reagieren konnte, hörte er den Schuss...
Er hatte keine Chance zu reagieren. Er schrie auf als sich die Kugel schmerzhaft in sein Fleisch grub. Seine Beine gaben nach und er schlug hart mit den Knien auf die Straße auf. Wütend und mit letzter Kraft hob er die Waffe und zielte auf die Reifen des flüchtenden Autos...
...ohne Erfolg...
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Frozen (Criminal Minds FF)
FanfictionAnn hat die Hölle auf Erden überlebt und ist seit dem ständig auf der Flucht. Bis sie auf ihn trifft und sich in ihn verliebt. Doch ist er wirklich einer der Guten oder geht ihr Albtraum von neuem los?