24. Kakao

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Kapitel 24 : Kakao

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Langsam öffnete er seine Augen und blinzelte in die morgendliche Sonne. Sein Blick glitt hinüber zu dem kleinen, verschlossenen Fenster und der Baum vor seinem Haus wiegte sich leicht im Wind. Seine bunten und goldenen Blätter strahlten im Sonnenlicht und verkündeten ihm, das der Herbst nicht mehr zu verleugnen war. 

Für einen kurzen Moment genoss er den Anblick bevor er sich der Realität stellte und auf die kupferfarbenen Haare von Ann sah. Nahezu friedlich lag sie noch immer in seinen Armen und schien tief und fest zu schlafen. 
Wie gerne hätte er sie geweckt und ihr die große Holzterrasse hinterm Haus gezeigt, die umgeben war von hohen Tannen und einem kleinen Teich, in dem man im Sommer wunderbar schwimmen konnte.
Er hätte ihr ein wundervolles Frühstück zubereitet und sich dann mit ihr zusammen in eine dicke Decke gekuschelt doch leider sah die Realität anders aus.

Seine Gedanken wirbelten in seinem Kopf wild umher und er spürte wie sein Herz fast schon schmerzhaft in seiner Brust schlug, als er an ihre letzte Worte dachte. Nein, er würde sie mit Sicherheit nicht sterben lassen, egal ob er es ihr versprochen hatte oder nicht.

Zärtlich strich er ihr eine Locke aus dem Gesicht und seine Fingerspitzen streichelten sanft über ihre blasse Haut. Noch immer fühlte sie sich heiß an und die kleinen Schweißperlen auf ihrer Stirn waren auch nicht verschwunden. Es wurde Zeit das er sich Hilfe holte denn er musste sich eingestehen das er dieser Situation nicht gewachsen war.

Sie hatten gemeinsam die Nacht überstanden. Er hatte sie mit seinem Körper gewärmt als der Schüttelfrost sie erfasst hatte und er hatte sie gehalten als sie nach ihrer 'Bitte´ in seinen Armen völlig erschöpft eingeschlafen war. 
Beruhigend hatte er ihr zugesprochen als sie immer wieder von fürchterlichen Albträumen heimgesucht worden war doch sie brauchte einen Arzt, Medikamente und er ganz dringend eine Dusche und einen starken Kaffee.

Vorsichtig, damit er sie nicht weckte, hauchte er ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn und zwang sich aus dem Bett. 
Kurz blieb er auf der Kante sitzen und vergrub sein Gesicht verzweifelt in seinen Händen. Noch nie hatte er sich derart hilflos gefühlt. Normalerweise lief es anders ab.
Sie fanden heraus wie der Täter tickte, suchten ihn und machten ihn dingfest. Aber hier lief alles, aber auch wirklich alles, vollkommen aus dem Ruder. 

Derek stand auf und verließ das kleine Zimmer, nicht ohne noch einen Blick auf die kleine, zierliche Gestalt in dem viel zu großen Bett zu werfen. Sie wirkte so unglaublich verloren und am liebsten wäre er zurück zu ihr unter die Decke gekrabbelt aber er musste einige Dinge erledigen auch wenn er keine Lust dazu hatte.

Leise schloss er die Tür, ging sichtlich gerädert die Treppe hinunter und betrat schließlich die Küche. 

Nachdem er sich einen Kaffee aufgesetzt hatte, griff er nach seinem Handy und wählte Hotchs Nummer.

~*~


„Ich glaube nicht das sie dem zustimmen wird,“ sagte Derek leise und blickte seinem Gegenüber in die dunklen Augen.

Zusammen mit Aaron, Penelope und Spencer saß er in seinem Wohnzimmer und wartete das Dr. Kingsley endlich kommen würde. Er hatte seinen Kollegen von dem kleinen Chip erzählt und nicht nur seine beste Freundin hatte erschrocken und angewidert reagiert.

Und genauso wie er, hatten alle drei darauf gepocht ihn sofort entfernen zu lassen doch er war sich sicher das dies nicht so einfach werden würde. Ann hatte bisher kein Wort darüber verloren obwohl er sicher war, das bereits der Arzt im Krankenhaus sie darauf angesprochen haben musste.

Kurz überlegte er noch einmal nach oben zu gehen um nach zu sehen ob sie immer noch schlief. Er machte sich Sorgen, da sie bisher nicht aufgewacht war und das, obwohl es mittlerweile bereits später Nachmittag war.

Frozen (Criminal Minds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt