29. Abschied

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Kapitel 29 : Abschied

~*~


Mit klopfendem Herzen saß sie auf der Bettkante und versuchte ihre unbändige Panik zu unterdrücken. Es war fast fünf Uhr morgens und ihr blieb nicht mehr allzu viel Zeit, doch so sehr ihr die Angst im Nacken saß, sie konnte sich nicht bewegen.
Sie wollte nicht weg von ihm... 

Derek schlief vollkommen ruhig und ahnte nichts von dem was hier gerade vor sich ging.
Wenn sie sich nicht endlich zusammenriss, dann würde er erwachen und dann würde alles noch viel schlimmer werden als es ohnehin schon war.
Vorsichtig und ganz leise erhob sie sich und ihre nackten Füße berührten den Boden. Sie ging, nur in ein eine Wolldecke gehüllt, um das Bett herum und blieb für einen winzigen Moment am prunkvollen Fußende stehen.

Er hatte sich in die weichen, hellen Kissen gekuschelt und seine Haut war ein wundervoller Kontrast zu der fast weißen Decke. Sein Atem ging ruhig und er wirkte so unglaublich friedlich und glücklich. 
Tränen schossen ihr in die Augen als sie daran dachte, das sie beide hätten glücklich werden können.
Sie wusste einfach das er der richtige für sie gewesen wäre, er war alles was sie sich je erträumt hatte.

Kurz sah sie ihn vor sich, auf seinem Arm ein zuckersüßen Baby und neben ihm, stand sie. Fast wie eine kleine, perfekte Familie und bei dem Gedanken wimmerte sie leise auf, als ihr bewusst wurde, das sie dies nie haben würde. Vielleicht ja in einem anderen Leben...

Derek bewegte sich sachte und seine Hand glitt suchend über das immer kälter werdende Bettlaken. Sie musste hier weg, jetzt....sofort!

So schnell es ihr möglich war, verließ sie das Zimmer doch ihr Weg führte sie nicht gleich hinab ins Erdgeschoss, sondern ins Badezimmer, wo sie sich sein Shirt schnappte und ihre Jogginghose. Tief atmete sie seinen Geruch ein und erneut schluchzte sie leise.

Was um Himmels Willen tat sie hier nur? Warum lief sie nicht zurück, weckte ihn und erzählte ihm alles? Ihr Herz verkrampfte sich bei der Vorstellung, das ihm etwas zustoßen könnte oder Dave oder gar noch einem aus dem Team.
Nein, sie würde zu Jason gehen denn nur so würde sie alle von ihnen retten können.

Sie riss sich aus ihren Gedanken los und zog sich umständlich an. Jeder Zentimeter ihres Körper schmerzte doch es war es wert gewesen.
Ann würde die letzte Nacht für immer in Erinnerung behalten und nie vergessen wie wundervoll er sich angefühlt hatte. Das pure, reine Glück welches sie dabei verspürt hatte rauschte noch immer in ihren Adern und verdrängte kurz die Panik und den fürchterlichen Schmerz.

Nachdem sie endlich etwas auf ihrer Haut trug, verließ sie den kleinen Raum und humpelte etwas schwerfällig durch den Flur, direkt hin zu der steilen Treppe.
Ihre Hand legte sich auf die Wand zu ihrer rechten Seite und vorsichtig hangelte sie sich Stufe für Stufe hinab.

Je weiter sie nach unten kam, desto deutlicher hörte sie den Fernseher im Wohnzimmer. Erneut raste ihr Herz in ihrer Brust und ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit.
Konnte es sein das Dave noch immer wach war? Oder war er schon wieder wach?
Immerhin war es früh am morgen und sie konnte sich nicht vorstellen das er die Nacht durchgemacht hatte. Auf der anderen Seite war sicherlich einiges an Büroarbeit liegen geblieben, die er hatte aufholen müssen.

Wenn sie ehrlich war, hatte sie keine Ahnung was sein Job alles an Tätigkeiten beinhaltete und sie würde es auch niemals erfahren.

Fast lautlos durchquerte sie den kleinen Eingangsbereich und legte ihre Hand auf die kühle Türklinke.
Wenn sie nun das leblose Stück Metall hinab drückte, würde sie nichts mehr rückgängig machen können. Dort draußen wartete ein Raubtier auf sie und sie wusste das sie dann verloren hatte. Sie würde nie wieder vor ihm flüchten müssen, es war dann ein für alle Mal vorbei. 

Frozen (Criminal Minds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt