30. Sonnenuntergang

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Kapitel 30 : Sonnenuntergang

„Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist" Franz Kafka

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Vollkommen erschöpft und unendlich müde, hatte sie ihren Kopf neben ihm auf der weichen Matratze abgelegt. Sie roch seinen unverwechselbaren Geruch, der sie sonst stets beruhigte doch nun wollte dies nicht gelingen. Alles was sie spürte war pure Angst. Angst ihn zu verlieren und Angst davor es ihm zu sagen. In ihr fühlte sie nur noch ein großes schwarzes Loch.

Die vergangenen Tage waren der reinste Horror für sie alle gewesen und sie wusste nicht was sie tun würde, wenn er endlich wieder aufwachen würde.
Seit seiner Not-Operation lag er hier in diesem Bett und rührte sich nicht mehr. Einzig allein das monotone Piepen der Geräte um sie herum, ließ sie wissen das er noch lebte.

Verzweifelt ließ sie ihre Finger über das kalte Laken gleiten, suchend nach seiner Hand. Als sie endlich seine Haut spürte, klammerte sie sich regelrecht an ihn.
Er war immer für sie da gewesen, hatte sie beschützt und war ihr, nach ihrer eigenen Schussverletzung, nicht eine Sekunde von der Seite gewichen.

Nun war es ihre Aufgabe sich um ihn zu kümmern und ihm bei zu stehen. Die aufkeimende Panik in ihr, versuchte sie so gut es ging zu kontrollieren und sie seufzte leise.

„Penelope?" hörte sie da Aarons Stimme und sie zuckte erschrocken zusammen. Nur widerwillig öffnete sie ihre Augen.

Der dunkelhaarige stand in Jeans und Hemd vor ihr und wirkte herrlich normal auf sie doch sie sah die Müdigkeit und die Sorge in seinen braunen Augen. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen aber ihr wollte kein Ton über die Lippen kommen.
Statt dessen schluchzte sie und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Keine Sekunde später spürte sie die Hände von Aaron, die sich auf ihre Schultern legten und wie er sie sanft in seine starken Arme zog.
Früher hätte sie es vielleicht seltsam gefunden, immerhin war er ihr Boss aber nach alle dem was geschehen war, waren sie noch ein klein wenig mehr zusammen gewachsen.

Sie waren eine Familie und das würden sie auch immer bleiben, so hoffte sie zumindest.

„Dave ist aufgewacht," murmelte er in ihr Ohr und ihr Herz schlug ein klein wenig schneller.

Ihr war, als würde sich ein wenig der tonnenschweren Last, welche sich auf ihre Seele gelegt hatte, verschwinden und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre rot geschminkten Lippen.

„Wie geht es ihm?" fragte sie und löste sich ein wenig aus der Umarmung.

„Den Umständen entsprechend. Jennifer ist bei ihm und ich dachte ich geb dir kurz Bescheid. Du siehst wirklich fertig aus, du solltest etwas essen und dich wenigstens ein bisschen ausruhen. Komm..." sprach er, richtete sich auf und reichte ihr seine Hand.
„Ich bring dich zu Spencer. Er hat uns allen was in der Kantine geholt und solange du zu Kräften kommst, bleibe ich hier bei Derek."

Penelope ließ sich von ihm hochziehen und stöhnte sofort gequält auf, als sie ihre steifen Glieder nach einer gefühlten Ewigkeit wieder einmal richtig bewegte.
Gemeinsam gingen sie durch das kleine, dunkle Zimmer hinaus auf den grellen Flur und sie kniff im ersten Moment die Augen zusammen, so sehr blendete sie das kalte Neonlicht.

Sie hasste Krankenhäuser wie die Pest, so steril und unpersönlich. Wie sollte man in so einer Umgebung denn bitte schön gesund werden? Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie alles in bunten Farben gestrichen und ein wenig Fröhlichkeit verbreitet auch wenn ihr jetzt gerade nicht der Sinn nach Lachen war.

Als sie sich an die furchtbare Helligkeit gewöhnt hatte, erblickte sie den jungen Doktor. Er hatte eine mehr als ungesunde Hautfarbe angenommen und auf seinem Gesicht zeichneten sich ebenfalls Müdigkeit und Sorge ab.
Die dunkelblauen Augenringe taten ihr übriges um ihm ein krankes Aussehen zu verleihen.

Frozen (Criminal Minds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt