1. Foyer

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Kapitel 1 : Foyer

~*~

Erschrocken schlug sie die Augen auf, ihr Herz raste in ihrer Brust und nahm ihr die Luft. Dunkelheit umgab sie und sie roch ihn, spürte seinen Atem auf ihrer Haut und schmecke ihr eigenes Blut. Alles in ihr schrie doch kein Laut kam ihr über die aufgerissenen Lippen.
Panisch versuchte sie sich zu befreien und spürte das sie nicht gefesselt war. Verwirrt versuchte sie sich umzusehen und ihr wurde schlagartig bewusst wo sie sich befand. Sie war in Sicherheit.

Langsam und zitternd schlug sie die schwere Daunendecke auf und quälte sich aus dem weichen Bett. Der Schweiß klebte an ihr wie eine zweite Haut und ließ sie frieren.

Sie hatte keine Ahnung wie lange dies nun schon so ging und wie lange sie es noch ertragen würde. Es waren jede Nacht die gleichen Träume und wenn sie erwachte war es keine Erleichterung die sie verspürte sondern nur die Erkenntnis das sie ihm niemals entkommen konnte.

Ihre Füße trugen sie zum Fenster und sie zog die schweren Samtvorhängen langsam auf. Das Sonnenlicht blendete sie für wenige Sekunden doch als sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten ließ sie ihren Blick über die hohen Tannen schweifen. Über das dunkelgrüne Gras und die fliederfarbenen Blüten die sich sanft im Wind wiegten.

Wie friedlich und wunderschön doch alles um sie herum aussah und in ihr drinnen herrschte nur Angst und das völlige Chaos.
Immer wieder fragte sie sich ob sie je ihren Frieden finden würde? Ob sie je wieder ruhig schlafen würde?

Ihr Herz schlug wieder schneller als sie an ihn dachte. Sie sah seine braunen Augen vor sich, die sie wie ein Stück Fleisch anstarrten und fühlte seine Hände auf ihrer Haut, die ihr Schmerzen bereiteten die sie nie vergessen würde.

Mit zitternden Fingern zog sie die Vorhänge wieder zu und ging quer durchs Zimmer in Richtung Bad. Eine heiße Dusche würde ihr sicherlich gut tun und ihr wenigstens für den Moment ein gutes Gefühl schenken.

Sie öffnete die dunkle Holztür und betrat den kleinen weiß gekachelten Raum. Ihr Blick mied ängstlich den Spiegel als sie ihr Shirt über den Kopf zog und ihre Jogginghose zu Boden glitt. Egal wie lange es nun schon her war, sie konnte den Anblick nicht ertragen. Das würde sie nie.

Die blauen Socken flogen achtlos in der Ecke bevor sie in die Dusche stieg und den Duschkopf ergriff. Ihre Finger drehten am Knauf...

Es tat sich nichts.

Verdammt.

Sie drehte und zog aber egal was sie tat, es kam kein einziger Tropfen Wasser. Leicht genervt trat sie wieder hinaus und schlang sich ein großes Badetuch um ihren Körper. Kurz überlegte sie sich einfach etwas frisches an zu ziehen und auf die Dusche zu verzichten, verließ dann aber das Bad und wählte mit dem Telefon, welches an der Wand hing, die Nummer der Rezeption.

Es klingelte und klingelte aber niemand nahm am anderen Ende der Leitung ab. Was war denn nur los? Sie versuchte es erneut aber wieder nahm niemand ab.

~*~

"Guten Tag Miss, was kann ich für sie tun?"

Die junge Frau vor ihr lächelte sie freundlich an und all ihre Wut war mit einem Mal wie weg geblasen. Auf dem Weg hier her hatte sie ihr in Gedanken wer weiß was an den Kopf geworfen doch nun, da sie vor ihr stand brachte sie nichts davon über die Lippen. Seufzend blickte sie der Dame an der Rezeption in die klaren, blauen Augen.

"Ich hab mehrfach versucht sie telefonisch zu erreichen..." begann sie und wurde sofort unterbrochen.

"Oh das tut mir sehr leid. Unsere Telefon Anlange ist kaputt und wird aber gerade schon repariert. Wie kann ich ihnen denn helfen?"

Frozen (Criminal Minds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt