Chapter 23: Eine Überraschung kommt selten allein.

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(Danke für all eure lieben Worte und Votes! Leute, ihr macht mich unendlich glücklich und ich hoffe ich auch auch :) Votes und Kommentare sind wie immer gerne gesehen!^^)


Eleanor


Ich würde July anzeigen. Nachdem dieser ganze Mist mit dem Artikel geklärt ist, würde ich zur Polizei gehen und July wegen seelischer Körperverletzung anzeigen, denn ich hatte noch nie so oft, wie in den letzten paar Minuten geglaubt, dass ich sterben würde.

Ich wusste nicht, warum sie wie eine wildgewordene Furie fuhr – meine zwei Vermutungen beschränkten sich darauf, dass sie so eine gute Freundin war und mich so schnell wie möglich zu Louis bringen wollte, oder sie endlich die Chance bekam ihre Lieblingsband zu treffen…ich tippte auf letzteres.

Aus dem Radio dröhnte mir lautstark „What makes you beautiful“ entgegen, während ich mich panisch versuchte am Sitz festzuklammern, um nicht gegen die Frontscheibe zu krachen. July schien nichts davon aufzufallen. Sie war in einer Art Parallelwelt gefangen, so wie sie fuhr.

„July, du musst hier abbiegen!“, rief ich über die Musik hinüber und quietschte erschrocken, als sie das Lenkrad rumriss, um nach links zu fahren. Erst dann verlangsamte sich ihr Tempo und in Sekundenschnelle hatte sie das Radio ausgeschalten.

„Ach du Scheiße. Wie wollen wir denn da vorbeikommen?“ July sah mich fragend an, während ich nur schluckend die Fanmassen beobachten konnte, die mit Plakaten und Fangesängen vor dem Tor standen. Es waren nicht so viele, wie ich es schon mal erlebt hatte, aber um die fünfzehn Mädchen würden es schon sein.

„Fahr vorsichtig ran. Wir hoffen einfach auf ein Wunder“, murmelte ich und langsam nickend kam July meiner Aufforderung nach. Das Wunder stellte sich als Vince heraus, den ich mit einem weiteren Bodyguard am Tor stehen sah und der mich zum Glück auch zu erkennen schien. Er kam hastig auf meine Seite und schob ein paar Fans beiseite, die jetzt wohl auch erkannten, wer in diesem Auto saß.

„Miss Calder. Sie wollen sicherlich zur Villa hinauf?“ Ich hatte die Scheibe ein Stück hinuntergekurbelt und nickte sofort auf Vince‘ Worte hin, der seinen Kollegen anwies das Tor zu öffnen.

„Sie sind ein Schatz, Vince“, flüsterte ich und wies July an loszufahren, nachdem das Tor geöffnet worden war. Ich nickte dem anderen Bodyguard einmal kurz zu, als wir an ihm vorbeifuhren und atmete erleichtert aus.

„Es ist so cool, dass du einen Bodyguard von One Direction kennst! Weißt du was für Vorteile das hat? Und…oh mein Gott, das ist ihre Villa! El, das ist die Villa!“ July parkte ihren Wagen vor der riesengroßen Garage und begann in ihrem Sitz auf und ab zu hüpfen. Seufzend schnallte ich mich ab und ging schon zum Eingang zu.

„Ich kann nicht glauben, dass-“

„Mein Gott, July! Jetzt reiß dich zusammen! Wir sind hier, weil es ein ernstes Problem gibt, also bitte versuch dich ganz normal zu benehmen“, fauchte ich sie leise an und drückte gleichzeitig auf die Klingel. July verstummte und nickte schnell. Im Nachhinein tat es mir leid sie so angefahren zu haben.  

Die Tür öffnete sich und ich huschte schnell ins Haus und zog July mit mir, doch ich wurde nicht von Louis empfangen. Stattdessen schlangen sich vier Arme um meine Hüfte und verwirrt sah ich nach unten und schaute in die Gesichter von zwei genau gleich aussehenden, blonden Mädchen.

„Wow, du bist so hübsch!“

„Spielst du was mit mir?“

„Ich hab sie zuerst gesehen, Daisy! Ich darf zuerst mit ihr spielen!“

„Nein, ich darf zuerst! Mummy!“

Ich hörte Schritte und mir klappte der Mund auf, als ich erkannte, welche Frau plötzlich vor mir stand und mich vorsichtig anlächelte. Die beiden Mädchen lösten ihren Klammergriff von mir und rannten lachend zu ihrer Mutter, um sich kichernd hinter ihrem Rücken zu verstecken.

„Das ist Johanna Tomlinson“, flüsterte July über meine Schulter und ich warf ihr einen scharfen Blick zu. Ich wusste genau, wer sie war. Ich hatte schon so viele Bilder von ihr bei Louis gesehen, dass es unmöglich war, dass sie jemand anderes sein konnte. Dem zu Folge waren die beiden Mädchen Phoebe und Daisy.

„Mrs. Tomlinson. Ich wusste gar nicht, dass Sie Louis besuchen wollten. Das ist July, eine Freundin und ich bin-“

„- Eleanor, ich weiß. Schön dich endlich kennen zu lernen. Und bitte nenn‘ mich Johanna oder Jay.“ Ich hielt überrascht die Luft an, als sie mich in eine kurze Umarmung zog und mich dann wieder anlächelte. Ich erwiderte es, wandte dann aber meinen Blick zu der Treppe, die Louis gerade hinunterpolterte.

„Sorry, Mum, aber ich erreich sie nicht.“ Louis stoppte, als er mich sah und schaute verwirrt zwischen seiner Mutter und mir hin und her. „Aber anscheinend brauch ich das nicht…und ihr habt euch auch schon kennengelernt, wie es aussieht. Man, das ist jetzt irgendwie peinlich.“ Ich zog eine Augenbraue hoch als, Louis neben uns zum Stehen kam und sich am Hinterkopf kratzte. „Mum, könntest du schon mal mit den Zwillingen ins Wohnzimmer gehen? Ich muss kurz mit El und ihrer unbekannten Freundin reden.“

Unbekannte Freundin? July neben mir fiepte leise auf und vergrub ihre Fingernägel in meinem Handgelenk, sodass ich schmerzhaft mein Gesicht verzog. Wir war das nochmal mit normal benehmen?

Nickend kam Jay Louis‘ Bitte nach und verschwand im Wohnzimmer, ehe sich Louis mit einem prüfenden Gesichtsandruck an mich wand.

„Wir haben ein Problem.“

„Ach quatsch. Ich finde wir sind auf den Fotos eigentlich ganz gut getroffen. Der Fotograf hat saubere Arbeit geleistet oder siehst du das anders?“ Funkelnd sah ich ihn an, doch Louis fuhr sich nur seufzend durch die Haare und schaute dann zu July, die sich immer noch an mein Handgelenk klammerte.

„Du bist die, die auch im Teeladen arbeitet, oder? Hast du ein Problem damit, wenn du mich mit El ‘ne Weile allein lässt und was mit Harry und Niall unternimmst?“

„Ob ich damit ein Problem habe?! Junge, du erfüllst mir damit meinen größten Traum! Wo sind die beiden? In der Küche? Ist das die Tür zur Küche?“ Und schon war July weg und ich und Louis standen allein im Flur. Ich wusste nicht, warum ich plötzlich nervös wurde, aber meine Finger fingen an zu zittern und krampfhaft ballte ich sie zu Fäusten.

„Hey Eleanor, schau mich an“, flüsterte Louis und nahm meinen Kopf in seine Hände. Seine blauen Augen musterten mich besorgt und ganz vorsichtig, so als wäre ich zerbrechlich, küsste er mich kurz auf den Mund. „Ist alles okay?“

„Okay? Louis, du fragst ernsthaft, ob alles okay ist? Die Welt weiß jetzt, dass ich mit dir zusammen bin und ich konnte mich nicht mal darauf vorbereiten und jetzt, wo ich herkomme, um das mit dir zu klären, ist plötzlich deine Familie hier! Nichts ist okay!“ Ich atmete hektisch ein und aus und versuchte meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen, der unangenehm schnell und stark war. Es war einfach zu viel für mich.

Ohne ein Wort zu sagen, schloss Louis mich in seine Arme und ich vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Augen anfingen sich mit Tränen zu füllen, aber ich kämpfte gegen weitere an.

„Ich wusste selbst nicht, dass sie kommen. Mum wollte heute früh eigentlich einkaufen gehen, hat dann aber den Artikel gesehen und ist sofort mit allen hergekommen. Sie ist der felsenfesten Überzeugung, dass sie dich kennenlernen muss, bevor wir zum Mediengespräch werden.“ Louis strich langsam durch meine Haare und schob mich ein Stück von sich. „Zayn und ich habe schon mit Simon telefoniert, der sich jetzt darum kümmert. Und jetzt lächle wieder – ich will dich endlich meiner Familie vorstellen…obwohl du das anscheinend auch alleine hinbekommst.“ Louis grinste mich schief an, sodass ein leises Lachen meinen Mund verließ und mit meinem Handrücken wischte ich mir die Tränenspuren weg.

Ich atmete noch einmal tief durch und erhielt sogar noch einen Kuss von Louis auf die Wange, was ich lächelnd quittierte und zusammen gingen wir dann ins Wohnzimmer, wo mich fast der Schlag traf, denn überall lagen Puppensachen und Süßigkeiten rum.

„Ignorier das Chaos für ein paar Sekunden“, flüsterte mir Louis zu und ich nickte leicht verwirrt, ehe er sich räusperte und rief: „Alle Tomlinsons zuhören!“

Meine Augen weiteten sich etwas als plötzlich alle Köpfe herum ruckten und erst Louis, dann ich angestarrt wurden. Wie sehr ich es hasste so viel Aufmerksamkeit zu haben. Ich bemerkte, wie Johanna mich aufmunternd anlächelte und dass Louis zusätzlich meine Hand drückte, gab mir ein wenig mehr Sicherheit.

„Ich finde es sehr rührend euch alle hier zu sehen, auch wenn die Gründe echt Mist sind. Aber, ihr wisst, dass ich kein Mann großer Worte bin, deswegen fasse ich mich kurz. Das ist Eleanor Calder, meine wunderschöne, kluge und einzigartige Freundin.“

„Aww, Louis kann ja auch mal süß sein.“

„Halt die Klappe, Lottie“, zischte Louis eine Blondine an, die neben Jay auf dem Sofa saß und jetzt ihrem Bruder die Zunge rausstreckte. Neben ihr saß noch ein weiteres Mädchen (das wohl Félicité sein musste), das aber auf ihr Handy fixiert war. Neben Louis’ Mutter sah ich einen Mann, der ihre Hand hielt und die Zwillinge hatten sich auf dem Fußboden breit gemacht. Louis wollte schon wieder ansetzten, um was zu erwidern, doch ich legte meine Hand auf seinen Mund und sah schmunzelnd seine kleine Schwester an.

„Louis kann wirklich süß sein, aber ich wette um fünfzig Mäuse, dass er das jetzt nur gesagt hat, um sich bei mir einzuschleimen“, zwinkerte ich ihr zu und lehnte mich zufrieden zurück, als sie anfing zu kichern und selbst Félicité sah kurz auf und grinste mich an.

„Sie ist witzig – die kannst du behalten.“ Ich zog eine Augenbraue hoch und hörte nur, wie Louis neben mir schnaubte.

„Vielen Dank für deine Einwilligung, Fizzy“, brummte er, doch seine Schwester zuckte erst kurz zusammen, als Johanna ihren Namen zischte und sie daraufhin genervt ihr Handy wegsteckte.

„Naja wenigstens, hast du schon mal die Denkweise von Louis verstanden.“ Ich drehte meinen Kopf zu dem Mann, der jetzt auf Stand, kurz nochmal Johannas Schulter drückte und mir dann lächelnd seine Hand entgegenstreckte. „Ich bin Dan, Johannas Lebensgefährte. Auch ich freue mich dich endlich kennenzulernen. Jay ist schon total nervös wegen dir gewesen.“

Ich schüttelte lachend seine Hand und warf dann Jay einen Blick zu, die mich neugierig musterte. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie alle in diesem Raum so ähnlich tickten, wie Louis – vor allem Johanna selbst.

„Also Louis, ich bin dafür, dass du Eleanor mit uns quatschen lässt und du kannst ja was spielen gehen.“ Ich lachte, während Louis‘ Gesichtsausdruck immer fassungsloser wurde und setzte mich gegenüber von Lottie, die mich verschwörerisch angrinste. Ich ahnte, dass wir zwei uns gut verstehen würden.

„Okay, Mum! Du weißt, dass ich dich liebe, aber ich bitte dich wirklich deine Erziehungsmethoden ein wenig zu ändern. Die bekommen jeden Tag ‘ne größere Klappe!“

„Ich mach nichts anders als bei dir und aus dir ist ja was geworden. Also Eleanor, ich hoffe du fühlst dich nicht zu überrumpelt, dass wir uns jetzt doch so schnell kennengelernt haben.“ Ich schüttelte den Kopf und sah kurz zu Louis, der leicht beleidigt aussah, aber schnell von Phoebe und Daisy in Beschlag genommen wurde, die anfingen seine Haare zu frisieren.

„Nein, es ist schon in Ordnung. Der Zeitungsartikel war um einiges überraschender“, murmelte ich uns sah lächelnd dabei zu, wie meinem Freund kleine Zöpfe geflochten wurden. Das witzigste an der ganzen Sache war, dass Louis richtig mitspielte und sich wie eine Diva aufführte, während die Zwillinge die größte Freude daran hatten in die Rolle der Stylistinnen zu schlüpfen.

„Den fand selbst ich ganz schön heftig. Mum war stinksauer, als sie nach Hause gekommen ist und hat uns sofort angewiesen unsere Taschen zu packen, ohne dass wir wussten, was überhaupt los ist.“ Lottie strich sich eine ihrer blonden Strähnen zurück und begann in ihrer Tasche zu kramen, sodass ich neugierig meinen Kopf hob. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Dan einen Arm um Jay legte; Félicité hatte sich schon längst wieder ihrem Handy gewidmet.  

„Hast du die Zeitschrift dabei?“, fragte ich und Lottie nickte, ehe sie diese etwas grob aus der Tasche zerrte und mir dann mir einem vorsichtigen Lächeln überreichte.

„Danke.“ Ich blätterte die Seite ein zweites Mal heute auf, nur dass ich nun die Bilder ausblendete und mich auf den Text konzentrierte.


Wenn eins klar ist, dann, dass alle Louis Tomlinson-Fans weltweit nun sehr stark sein müssen. Der One Direction Sänger wurde bereits vor einigen Wochen mit einer dunkelhaarigen Schönheit beim Minigolfen fotografiert (wir berichteten), die sich seit letztem Wochenende als seine neue Freundin Eleanor Calder (20), eine junge Studentin aus London, herausstellte.
Die Beziehung der Beiden soll laut eines Insiders so intensiv, sein, dass Eleanor Louis bereits ihren Eltern vorgestellt hat. (Wie die Fotos zeigen.)
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