Chapter 57: Sophia

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Donnerstag, 19. Juli 2013

ELEANOR

Ich war froh endlich der schwülen Luft von Kansas City endlich entkommen zu können und in die kühlen Räume der Arena zu fliehen. Vince hatte führend eine Hand auf meinen Rücken gelegt und leitete mich sanft, aber bestimmend durch die unzähligen Gänge. Ich war ihm dankbar, dass er mich überall hinbegleitete, auch wenn ich mich bereits gefühlte tausende Male bei ihm entschuldigt hatte, weil ich ihm diese Umstände bereitete. Er hatte mit einem verhaltenen Lächeln abgewinkt.

Mit nervösen Gesten tippte ich eine Antwortnachricht an July. Ich war in den letzten Tagen viel zu unruhig – das merkte ich ja selbst. Louis' glorreiches Geburtstagsgeschenk hatte dem Stress der vergangenen Tage noch das Sahnehäubchen verpasst. Ich war überfordert mit dem Hauskauf gewesen, auch wenn ich wusste, dass er es nur gut gemeint hatte. Doch ein Haus war ein Meilenstein und ich wusste nicht ob ich dazu schon bereit war. Es kam beinahe einer Hochzeit oder einem Kind gleich.

From: July Garder
Ich bin trotzdem der Meinung, dass du es Louis sagen solltest. Du weißt, was letztes Mal passiert ist und da ist es nur halb so schlimm gewesen.

Seufzend schob ich mein Handy in das Seitenfach meiner Handtasche. Vince grummelte etwas Unverständliches, doch ich ignorierte es. Er wusste, dass etwas nicht stimmte – er hatte sich viel zu oft und auffällig nach meinem Wohlergehen erkundigt und auch wenn er sich wie immer vornehm zurückhielt, ahnte ich, dass er ab und zu einen verstohlenen Blick auf mein Handy geworfen hatte. Ich nahm es ihm nicht übel.

„Eleanor, wenn etwas sein sollte, dann –"

„Kann ich mit Ihnen reden. Ich weiß, Vince", seufzte ich und sah den Bodyguard flüchtig von der Seite an. „Und ich weiß das auch sehr zu schätzen, aber ich muss das erstmal selbst regeln und dann werde ich weitersehen. Aber danke."

„Keine Ursache."

Uns rannten ein paar Techniker über den Weg und in einem der Gänge winkte ich Luke Hemmings und Michael Clifford zu, die beide Teil der Vorband waren und gerade miteinander herumblödelten. Wir trafen auf Josh, Dan, Sandy und Jon, doch als wir an Louises eingerichtetem Stylingraum vorbeiliefen, wurde ich stutzig: „Wo sind denn alle? Die Show geht doch erst in einer Stunde los."

„Ich weiß es leider nicht, aber es ist eine Anweisung von Paul, dass ich Sie hier her bringe", antwortete Vince und lächelte mich entschuldigend an. Ich zog meine Augenbrauen zusammen, doch bevor ich etwas erwidern konnte, sprang eine Tür wenige Meter von uns entfernt auf. Niall trat laut lachend heraus und beruhigte sich allmählich, als er uns entdeckte.

„Oh, hi Eleanor." Niall kicherte zwar unmännlich, doch dass er meinen Namen besonders betont hatte, war mir nicht entgangen. „Ich habe leider keine Zeit, um zu quatschen, denn der Ire muss mal für kleine Iren."

„Du meinst Irren!", hörte ich Harry aus dem Raum zurückrufen und darauffolgendes Gelächter. Ich drehte meinen Kopf zu Vince, um ihn fragend anzusehen, doch er zuckte unwissend mit den Schultern. Entschlossen machte ich einen Schritt auf die Tür zu, aus der Niall gerade geplatzt war, wurde jedoch von Louis aufgehalten, der ebenfalls aus dem Zimmer zu uns in den Gang trat.

„Hi", sagte ich langsam und rang mich zu einem Lächeln ab, als er mir einen liebevollen Kuss auf die Schläfe drückte. Ich fühlte mich schlecht, weil ich so mit ihm umging, aber ich brauchte die Zeit für mich. Ich hatte ihn und die anderen die letzten Wochen durch halb Amerika begleitet und benötigte jetzt auch etwas Freiraum – erst Recht seit Louis regelrechtem Überfall mit dem Hauskauf.

„Hattest du einen schönen Tag?", fragte Louis nach. Mir fiel die Vorsicht in seiner Stimme auf und beruhigend griff ich nach seiner rechten Hand. Ich hatte keine Lust mehr mich mit ihm zu streiten.

The Peppermint Tea AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt