The Peppermint Tea Affair

Chapter 26: Groupies

Eleanor


„Wie lange arbeiten Sie denn schon als Bodyguard von One Direction?“ Genervt lehnte ich meinen Kopf gegen die getönten Scheiben und schloss die Augen. Ich war hundemüde und eigentlich sollte ich jetzt auf der Couch bei Grandma im Zimmer liegen und darauf warten, dass der Auftritt der Jungs bei den Olympischen Spielen losging. Stattdessen saß ich auf der Rückbank einer kleinen Limousine und wurde von Vince zum Olympia Stadion gefahren. Nicht zu vergessen der siebenundsechzig-jährige Directioner, der auf dem Beifahrersitz saß, den Bodyguard zu quatschte und durch den ich erst auf diesem Trip war.

„Seit Anfang des Jahres, Ma‘am‘“, antwortete Vince geduldig, doch ich könnte schwören, dass ihm dieses anhaltende Geplapper von Grams auch auf den Geist ging. Doch im Gegensatz zu mir schaffte er es eine höfliche Miene aufzusetzen und alles über sich ergehen zu lassen. Er hatte ja auch noch kein zweistündiges Schwärmen über Liam Payne intus. Meine Oma war wirklich der Horror.

Vince warf mir über den Rückspiegel einen hilfesuchenden Blick zu, doch ich konnte nur mit den Achseln zucken. Ich begann nervös mit dem Bund meines T-Shirts zu spielen, das Grandma mir, kurz bevor Vince uns abgeholt hatte, in die Hand gedrückt hatte. Nun stand in Großbuchstaben I LOVE LOUIS TOMLINSON auf meinem Oberkörper, doch das störte mich nicht im Geringsten. Viel schlimmer war die Tatsache, dass meine Großmutter auch so ein T-Shirt trug, nur das auf ihrem Next Mrs. Payne stand. Nicht das ich was dagegen hätte, dass Liam mein neuer Großvater wurde…

„Ich werde Sie, wenn wir da sind, in einen Raum bringen, in dem Sie auf die Jungs warten können. Louis und Harry haben momentan ein Interview, aber Zayn hatte mir gesagt, dass er sowieso der Einzige wäre, der wüsste, dass Sie kommen, Eleanor.“

„Ja, das stimmt.“ Lächelnd strich ich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und schaute aus dem Fenster. Die Dämmerung hatte schon vor einiger Zeit eingesetzt, dennoch war London dank der vielen Lichter, hell erleuchtet. Es war gerade mal eine Stunde her, dass ich Zayn auf Drängen meiner Großmutter angerufen hatte und mit ihm abgeklärt hatte, wie ich es schaffte ins Olympia Stadion zu kommen.

„Finden Sie nicht auch, dass Elli und Louis wunderbar zusammen sind?“

„Grandma!“, stöhnte ich und ließ meinen Kopf gegen die Lehne fallen. Punkt zwei der mich daran störte, dass meine Großmutter Fan der Band meines Freundes war, neben ihrer Leidenschaft für Liam, war, dass sie ständig betonte, wie perfekt Louis und ich füreinander waren und die Fans uns lieben würden.

Unbewusst rümpfte ich meine Nase, meine Finger um den Bund des T-Shirts verkrampfend…noch konnte man nicht unbedingt von Liebe der Fans gegenüber mir sprechen. Trotz Louis‘ mehrmaligen Bitten in der nächsten Zeit nicht auf Twitter nachzusehen, hatte ich es getan. Ich hatte damit gerechnet, dass die Reaktionen schlimm ausfallen würden, doch ich glaubte, dass das, was ich gelesen hatte nichts dagegen war, was noch auf mich zukommen würde.

Momentan beschränkten sich die meisten Tweets darauf, dass die Fans noch nichts glauben wollten, ehe es offiziell bestätigt wurde, sie sich über mein Aussehen lustig machten und daran erinnerten, dass Larry real ist. Von all diesen Sachen störte mich das letzte wohl am meisten.

„So, wir sind gleich da. Bitte folgen Sie mir, bis wir im Raum sind und legen Sie sich die hier bitte um den Hals.“ Vince hob mit einer Hand zwei Schlüsselbänder mit einer daran befestigten Karte hoch, nach denen meine Großmutter und ich griffen. Ich hatte keine Möglichkeit mir durchzulesen was auf der Karte stand, denn im selben Moment bog Vince links ab und vor uns erstreckte sich die große Arena, die von tausenden Lichtern bestrahlt wurde.

„Und damit London so was bauen kann, bezahle ich unmenschliche Steuern!“, beschwerte sich Grams und legte sich das Schlüsselband um. „Das Ding ist riesengroß!“

„Deswegen bleiben Sie auch dicht hinter mir, denn wenn ich Sie in den Menschenmassen verlieren sollte, werde ich einen Kopf kürzer gemacht.“ Obwohl Vinces Gesicht ein leichtes Lächeln zierte, hörte ich den Ernst aus seiner Stimme heraus. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und öffneten den Sicherheitsgurt als der Bodyguard den Wagen stoppte.

„Also weiß Louis doch, dass ich komme?“, fragte ich misstrauisch. Anstatt mir zu antworten, stieg Vince aus der Limousine aus, öffnete meiner Großmutter die Tür und anschließend mir. Auch wenn wir erst Mitte August hatten, wehte ein frischer Wind und ich war froh, dass ich unter dem T-Shirt noch einen dünnen Pullover gezogen hatte.

„Soweit ich das mitbekommen habe, sind Sie auch die beste Freundin von einem der Jungs“, sagte Vince und ich spürte, wie er mir seine große Hand auf den Rücken legte und mich in die richtige Richtung lenkte. Ich umklammerte die Hand meiner Großmutter, um sie nicht zu verlieren.

„Zayn hat Ihnen gedroht?“, fragte ich überrascht. Vinces Gesichtsausdruck war Antwort genug und so eilten wir durch den Hintereingang in die Arena, während ich es nicht schaffte das Lächeln von meinen Lippen zu bekommen.