Chapter 36: Die Sache mit dem Vertrauen...

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Eleanor

Stur starrte ich an die Zimmerdecke, um mich davon abzuhalten erneut auf die Uhr zu schauen. Es fühlte sich so an, als würde mein Körper auf die Matratze gedrückt werden, sodass ich nie mehr aufstehen könnte – so, als ob Zayn mich immer noch festhalten würde. Doch das tat er nicht. Er hatte mich vor beinahe zwei Stunden in Louis‘ Zimmer geschafft, nachdem ich mich endlich etwas beruhigt hatte.

1:52 am…

Frustriert stöhnend vergrub ich mein Gesicht in einem Kissen, das so sehr nach Louis roch, dass diese ungewohnte Wut erneut in mir aufkochte. Ich wollte nicht wütend sein. Ich wollte Louis verstehen, ich konnte ihn auch irgendwo verstehen. Harry war schließlich sein bester Freund. Und trotzdem machte es mich wütend zu wissen, dass Louis‘ und mein Leben momentan nur halb so stressig sein würde, wenn Harry mich endlich als Freundin von Louis akzeptieren würde.

Eine zufallende Tür ließ mich zusammenzucken und abrupt setzte ich mich in dem Bett auf, den Druck, der bist eben auf meinen Schultern gelegen hatte, völlig vergessend. Das Blut pulsierte in meinen Ohren, als ich darauf wartete, dass sich endlich die Zimmertür öffnen würde. Es konnte schließlich nur Louis sein, der gekommen war.

Und wirklich, nach einigen endlos erscheinend Minuten, bewegte sich der Türknauf und keinen Augenblick später erkannte ich Louis, der mit gesenktem Kopf ins Zimmer trat, die Tür wieder hinter sich schloss und dann langsam aufsah, um mich anzublicken.

„Du bist noch da“, sagte er mit rauer Stimme und ich presste meine Lippen aufeinander, sodass sich ein Taubheitsgefühl in ihnen breit machte. Louis lief, ohne mich zu beachten, an mir vorbei, zog sein T – Shirt über seinen Kopf, ließ es achtlos auf den Boden fallen und kramte ein neues aus seinem Schrank.

„Natürlich bin ich noch da“, antwortete ich scharf. Louis machte sich nicht mal die Mühe mich anzusehen, sondern zog sich das neue Oberteil an und kam dabei leicht ins torkeln. Ich machte einen Schritt auf ihn zu, um ihn bei den Schultern zu packen und so etwas mehr Standhaftigkeit zu geben, bis mir plötzlich der strenge Geruch von Alkohol in die Nase stieg.

„Sag mal, hast du getrunken?“, fragte ich fassungslos und drehte seinen Kopf zu mir, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. Eigentlich wunderte es mich nicht, dass sie glasig und leicht blutunterlaufen waren und trotzdem machte es mich plötzlich wieder wütend.

„Hast du ein Problem damit?“, knurrte er und drehte seinen Kopf rücksichtslos zur Seite. Stumm ließ ich meine Hand sinken und schnaubte schließlich.

„Es wird dich überraschen, Louis, denn ja, ich habe ein Problem damit“, antwortete ich gereizt. Da gab es etwas, das wir klären mussten, meinetwegen auch mit Harry, und er haute einfach ab und betrank sich irgendwo. „Nur zu deiner Information, ich warte seit über fünf Stunden hier auf dich, nachdem du mich im Flur hast stehen lassen.“

„Nur zu deiner Info“, äffte er mich nach und funkelte mich an. „Ich hatte was zu klären, aber das scheint dich ja nicht weiter zu stören.“

„Oh, dann konnten die Herren endlich mal den Kindergarten sein lassen, um vernünftig miteinander zu reden? Ist jetzt endlich wieder Friede – Freude – Eierkuchen – Stimmung in der Larry Stylinson Welt?“, höhnte ich. Louis fuhr sich wild mit einer Hand durch seine Haare, sodass sie nun noch zerzauster in alle Richtungen abstanden.

„Du wirst es kaum glauben, aber ja, das ist es und ich muss ehrlich sagen, dass ich Harry jetzt um einiges besser verstehen kann.“ Für einen kurzen Moment huschte ein Schatten über sein Gesicht, der jedoch so schnell verschwand, wie er aufgetaucht war.  

Ich pustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und verschränkte spöttisch meine Arme vor der Brust. „Tust du das ja?

„Du verstehst es einfach nicht, Eleanor“, schüttelte Louis seinen Kopf. „Du verstehst einfach nicht, dass Harry nun mal mein bester Freund ist, oder?“

The Peppermint Tea AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt