Chapter 32: "Beste Freunde"

11.5K 720 51
                                    

Harry

„Alter, das nächste Mal kümmerst du dich um Niall.“ Louis ließ sich mit einem angewiderten Blick auf die weiße Couch sinken und schüttelte den Kopf.

„Du hättest einfach mehr darauf achten können, wieviel er trinkt“, murmelte ich und stellte das leere Glas auf den kleinen Tisch. Die bunten Lichter brachen sich in dem Kristall und ließen meine Haut in allen möglichen Farben erscheinen. „Du weiß, dass Niall gern übertreibt. Du hättest eigentlich damit rechnen müssen, dass er irgendwann kotzt.“

„Wieso muss ich eigentlich immer den Babysitter spielen? Du hättest genauso gut aufpassen können!“

Er warf mir einen frustrierten Blick zu, den ich mit einem Schulterzucken quittierte. Für einen Moment kniff ich die Augen zusammen und funkelt ihn wütend an.

„Ach entschuldige, Louis – hab ich ganz vergessen!“, murmelte ich. „Die ganze Zeit über dem Handy zu hängen und mit seiner Freundin zu schreiben ist natürlich wichtiger, als sich um seine besten Freunde zu kümmern.“ Ich hoffte insgeheim, dass er mein Gemurmel wegen der lauten Musik nicht gehört hatte. Doch leider war dem nicht so.

„Harry“, stöhnte Louis und fuhr sich mit der flachen Hand über sein Gesicht. „Müssen wir das wirklich jetzt ausdiskutieren?“

Stumm starrte ich an ihm vorbei, in Richtung Tanzfläche. Der Club war wirklich gut besucht und ich war froh darüber in einer abgelegeneren VIP – Loungen untergekommen zu sein. Ich wusste nicht, ob ich heute in der Lage dazu gewesen wäre jedem, mit dem ich sprechen wollte, ins Ohr zu brüllen.

„Wenn du jetzt dein Handy in die Hand nimmst, dann gehe ich“, drohte ich Louis an, der seine Hand ausgestreckt hatte, um nach dem Telefon, das auf dem Tisch lag, zu greifen. Er warf mir einen verwirrten Blick zu und wich dann zurück. Ich war überrascht.

„Schau nicht so. Ich will den Abend mit meinem besten Freund verbringen“, antwortete Louis und ich gab ein zufriedenes Schnauben von mir. Dass er dennoch zu seinem Handy schielte, versuchte ich zu ignorieren.

Ich griff nach meinem Glas Bier und leerte es in einem Zug, ehe ich mich aufrecht hinsetzte und mich etwas zu Louis hinüber beugte. „Wo hast du eigentlich Niall gelassen?“

„Witzig, dass du fragst…“ Louis kratzte sich am Hinterkopf und gab ein nervöses Lachen von sich. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Weißt du, da war so ein Mädchen, dass uns die ganze Zeit angestarrt hat, als wir ins Bad gegangen sind und ich hatte nicht wirklich Bock daneben zu stehen, wenn Niall kotzen muss.“

„Und da hast du ihn einem fremden Mädchen überlassen?!“  Ich brach in schallendes Gelächter aus, während Louis seinen Kopf schief legte und ebenfalls zu grinsen begann.

„Kennst mich doch.“

„Leider“, prustete ich. Ja, ich war immer noch etwas sauer auf ihn und ja, eigentlich hatte ich vorgehabt den Miesepeter zu spielen, um ihm verständlich zu machen, dass ich es hasste, wie er in den letzten Monaten mit mir umgegangen war, doch der Alkohol in meinem Blut und Louis‘ typisch unüberlegtes Handeln, durchkreuzten meine Pläne.

„Was soll dass denn heißen?“ Louis legte seine Stirn in Falten, doch ich sah wie seine Mundwinkel zuckten.

„Denk dir deinen Teil“, zwinkerte ich und er gab ein kurzes Lachen von sich, ehe er nach seinem Glas Cola – Wodka griff und einen großen Schluck daraus nahm. Ich konnte es kaum glauben, dass Louis und ich wirklich mal seit Monaten ein Gespräch führen konnten, dass nicht letztendlich bei Eleanor landete. Ich fühlte mich seit langem wieder gut und ich hatte Spaß mit meinem besten Freund.

The Peppermint Tea AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt