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Blake:

"Bis gleich Jay" sagte ich noch zu ihm, ehe ich aus meinem geliebten Auto ausstieg, meine blöde Brille zurecht rückte, die Autotüre fest zu schlug und mich dann auf den Weg zur Schule machte.
Mein Gang wurde wieder unsicher und ich senkte meinen Blick.
Als ich den Schulhof betrat, hörte ich schon die ersten Beleidigungen, doch ich ignorierte sie gekonnt, auch wenn ich am liebsten jeden einzelnen meine Faust ins Gesicht gerammt hätte.
In den ersten beiden Stunden hatte ich heute Sport. Jay und ein paar seiner Kumpels waren auch dabei.
Das konnte ja ein Spaß werden.
Ich wartete noch ungefähr 10 Minuten, ehe ich mich auch in die Umkleidekabine begab, denn ich konnte mich ja schlecht vor den anderen umziehen.
Doch zu meinem Glück heute, waren natürlich Jay und noch zwei seiner Anhänger dort. Diese begannen hämisch zu grinsen, als sie mich sahen und ihr Gespräch verstummte sofort.
"Na, will sich der kleine, arme, hässliche nerd nicht vor den anderen umziehen, weil er sich sonst schämen muss, weil er einfach zu hässlich ist?" begrüßte mich gleich der blonde, worauf sich Jay ein Grinsen verkneifen musste und seine Lippen aufeinander presste, was die anderen aber nicht bemerkten.
Als der Blonde wieder zu sprechen anfangen wollte, fiel ihm Jay genervt ins Wort. "Jungs, lasst mich mal mit ihm alleine." sagte er mit einem fiesem grinsen, welches aber kein echtes war.
Die beiden wollten widersprechen, aber als sie seinen Blick sahen, seufzten sie nur ergeben und verschwanden aus der Umkleidekabine.

Ich atmete erleichtert aus, fuhr mir durch die Haare und schmiss meinen Rucksack und Brille auf die Bank.
"Danke" sagte ich zu Jay.
"Kein Ding" Er setzte sich lässig gegenüber von mir auf die Bank und beobachtete mich.
Ich zog mir erst meine Schuhe, Hose und dann mein hässliches Hemd aus. Jays Blicke entgingen mir dabei natürlich nicht, aber stören tat es mich nicht.
"Mund zu, sonst ziehts" ärgerte ich ihm mit einem belustigten grinsen im Gesicht und zog mir dann eine weite Jogginghose an.
Gerade, als er sich gefangen hatte und etwas erwidern wollte, wurde die Türe wieder aufgerissen und der blonde Typ von vorhin stürzte hinein.
Als er jedoch mich, immernoch oberkörperfrei, erblickte, erstarrte er Augenblicklich und starrte mich mit offenem Mund an. Ich konnte ihn auch nur geschockt zwischen Jay und ihm hin und her sehen.
"A-aber...  du... i-ich meine..." stotterte er überfordert vor sich hin.
Jay warf mir kurz einen verzweifelten Blick zu, ehe ich mich wieder gefangen hatte und mich drohend vor dem überforderten Jungen aufbaute.
"Kein Wort, zu niemanden! Verstanden?! Ansonsten bist du sowas von tot oder siehst zumindest dieses Land hier nicht mehr so schnell." drohte ich ihm knurrend, mit einem sehr einschüchternden Blick und meinte jedes Wort Ernst, was ihm auch sofort klar war.
Der blonde schluckte kräftig und es bildeten sich sogar Tränen in seinen, vor Angst, weit geöffneten Augen.
Mein Blick verfinsterte sich, da er mir nicht antwortete. "Hast du verstanden?!" wiederholte ich mich und umfasste mit meinen Händen seine Kehle und drückte ihn mit Leichtigkeit kräftig an die Wand, sodass er keinen Boden mehr unter seinen Füßen hatte. Er Griff panisch mir seinen Fingern an seine Kehle und versuchte vergeblich den Griff zu lockern. Als er immernoch nicht antwortete wurde ich richtig wütend und drückte ich noch stärker zu. Er schnappte panisch nach Luft, was jetzt aber nicht mehr so gut ging.
"J-ja i-ich hab ver-verstanden." brachte er endlich keuchend heraus.
Ich löste meinen Griff abrupt von seinem Hals und er fiel sofort, mit einem hochrotem Kopf, zu Boden.
Schnell zog ich mir mein langärmliges, lockeres T-shirt über, nickte Jay, der immernoch auf der Bank saß, zu und verschwand in der Turnhalle.

Fast hatte ich vergessen, wo ich mich gerade befand und wer ich war, senkte schnell wieder meinen Blick und versuchte mich zu entspannen.
Ich lehnte mich etwas außerhalb von den anderen an die Wand und beruhigte meine Gedanken ein wenig.
Mein Blick erhob sich wieder von meinen Füßen, als ich aus meinen Augenwinkel erkannte, dass Jay und der blonde Typ ebenfalls die Turnhalle betraten. Blondchen hatte noch rote Abdrücke an seinem Hals und sah immernoch richtig aufgelöst aus.

Macht immer einen auf großen Macker und ist in Wahrheit eigentlich eine richtige Memme.

Ich schüttelte wenig belustigt meinen Kopf.
Seine Augen schweifen suchend durch die Halle und blieben an mir hängen.
Er sah mich ängstlich an und senkte seinen Blick sofort wieder, als er bemerkte, dass ich ihm ebenfalls ansah.
Jay, der neben ihm stand, beobachtete das Szenario und sah mich daraufhin belustigt an, da das Verhalten des blonden Typen einfach nur lächerlich war. Ich erwiederte kurz unauffällig seinen Blick, wurde jedoch sofort wieder ernst und der schüchterne Streber, als der Lehrer die Halle betrat.

Hei ihr!
Da das Kapitel gestern so kurz war, ist das hier dafür bisschen länger.
Hoffe es gefällt euch :)
<3

My Second Page || Boyxboy  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt