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Jay:

Müde saß ich also wieder alleine auf der Couch im Wohnzimmer und wartete wieder einmal auf Blake, der immer noch nicht zurück gekommen war. Alessandro war vor ein paar Stunden zu seiner Schwester gefahren, da sie morgen in der Frühe für eine Woche weg fuhr und er sich noch richtig verabschieden wollte.
Es war jetzt schon halb vier Uhr morgens und ich konnte mich fast nicht mehr wach halten, doch ich wollte unbedingt warten, bis Blake wieder zurück kam.
Ich könnte sowieso nicht schlafen.
Meine Beine hatte ich dicht an meinen Körper gezogen und hielt diese mit meinen Armen umschlossen. Nur das kleines Licht neben mir brannte noch im Haus, ansonsten war alles komplett dunkel und still. Ich saß jetzt schon seit drei Stunden in dieser Stille und schön langsam fürchtete ich mich wieder vor ihr.
Es erinnerte mich einfach zu sehr an Früher. An meine Kindheit. An meine Jugend. An die Zeit, in der ich noch bei meinen Eltern gewohnt hatte.
Früher musste ich auch immer ganz alleine in einem großen, stillen Haus sitzen.
Ich gab es gar nicht gerne zu, aber ich hatte schreckliche Angst vor der Stille.
Sie fraß mich innerlich auf. Ich hasse das Gefühl abgrundtief, wenn ich weiß, dass ich vollkommen alleine in einem Haus zu sitzen. In einer fast endlosen Stille.
Jedes Mal, wenn ein Auto an der Straße neben Blakes Haus vorbeifuhr, zuckte ich leicht zusammen.
Jedes Mal, wenn die Möbel wieder knackten, hielt ich meinen Atem an und hoffte auf weitere Geräusche. Oder hoffte ich doch, dass die Stille wieder einkehrte? Ich wusste es nicht...

Ängstlich umklammerte ich noch stärker meine Beine und atmete zittrig ein.
Ich wusste, dass ich es bald nicht mehr schaffe den 'Bad-Boy' in der Schule zu spielen.
Ich hatte einfach keine Kraft -keine Energie mehr- diese große Fassade aufrecht zu halten.

Meinen Eltern war ich komplett egal und meine 'Freunde' mochten nur meine Fassade und meinen Ruf. Alessandro musste in paar Tagen auch schon wieder zurück nach Boston zu seinem Restaurant und Blake mochte mich anscheinend auch nicht mehr.
Wenn doch wenigsten Alessandro noch ein wenig hier bleiben würde.
Er hatte mich in den letzten Tagen immer abgelenkt, wenn ich wieder traurig wurde, er hat mich wieder zum Lachen gebracht und war mir ein sehr guter Freund. Ich konnte sogar sagen er ist mein bester Freund, ... aber ich hatte ja eigentlich nur ihn und Cole. Blake war ich jetzt anscheinend auch egal.
Nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten und schluchzende auf. Es war mir jetzt einfach alles zu viel.
Es tat einfach so weh, zu wissen, dass die Person die ich liebe, nicht nur meine Gefühle nicht erwidert, sondern, dass ich ihr regelrecht egal bin. Ich war Blake doch nur eine nervige Last. Nichts weiter.
Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in meinen Beinen und krallte mich verkrampft an meiner Hose fest.

Nach zehn Minuten versuchte ich mich zu wieder beruhigen, was mir aber nicht so recht gelang.
Warum konnte ich nicht auch einmal glücklich sein?
Es wäre alles- "Jay?!"

Heii!
Hier ein neues neues Kapitel xD
Wie findet ihr es?
Und was denkt ihr: Wer hat Jay gefunden?
<3

My Second Page || Boyxboy  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt