11.April

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,,Aiden?“

Wir sitzen Seite an Seite im Bus. Er dreht sich zu mir. Dann nimmt er meine Hand und legt sie auf seinen Schoß.

,,Ja?“

,,Du weißt ich bin die Frontsängerin von  Que Horror! Und es dir wohl recht bekannt, dass wir Black Ribbon nicht so sehr mögen und ihr wahrscheinlich auch nicht uns, aber…“

Er greift  meine Hand fester.

,,Du brauchst dir keine Sorgen machen. Dies wird nicht die Beziehung zwischen uns ändern.“  Ich lächele. Wie sollte ich es ihm am besten sagen, ohne dass es so rüberkommt, als wollte ich sie ausspionieren.

,,Ich will diesen Hass all für alle mal von der Welt schaffen und dafür brauch ich deine Hilfe.“ lüge ich unverschämt. Ich weiß es ist Falsch, aber ich tue das um Jordans und Thomsons Willen.

,,Was kann ich dagegen tun? Nick hört sehr selten auf mich und in ihm ist der Hass unheimlich Stark. Wenn du wüsstest was er alle über euch sagt.“

Ich fange ernsthaft mir Gedanken zu machen, was Nick eigentlich für ein Problem mit uns bzw. mit Jordan hatte. Das ist doch nicht normal.

,,Weißt du was zwischen den Vorgefallen war?“

Er nickt. ,,Aber verstehe bitte das ich nicht darüber reden will.“

Aha, also hat Aiden auch etwas damit zu tun. Gott die geheim Toberei geht mir so auf die Nerven.

,,Auf jeden Fall weiß ich das Nick einen Plan hat. Ich weiß aber nicht was für einen Plan. Morgen werden wir es ja am eigenen Leibe erfahren.  Bitte sag mir was er vorhat, dass ich ihn stoppen kann und als zwischen uns gut wird.“ Er zuckt mit den Schultern.

,,Ich weiß nicht so recht. Nick ist wirklich sensibel.“ Nicht aufgeben Mira. Du bist gut dabei!

,,Aiden. Das ist Ernst. Ich möchte Frieden haben. Es soll ein fairer Kampf sein bis zu diesem Contest. Findest du nicht auch? Oder bist du da anderer Meinung?“ Er zögert etwas.

,,Nein. Es ist nur Nick ist mein bester Freund und du schon fast meine Freundin und….“ Was er noch danach gesagt hatte, habe ich vergessen und ich wiederholte das „Freundin“ hundert Mal in meinem Kopf. Ich glaube ich konnte meinen Herzstillstand fühlen.

,,Mira? Hörst du mir überhaupt zu?“ Schluss mit der Träumerei!

,,Ja! Okay nein sorry. War gerade mit den Gedanken wo anderes.“

Wir verabschieden uns, da ich jetzt austeigen muss. Kurz darauf vibriert. Eine SMS von Jordan:

Hast du dem Japsen endlich zum Reden gebracht? Mira es ist Todernst! Morgen ist unser Auftritt und so wie ich Nick kenne wird das kein Harmloser Streich. Also bitte spätestens heute Abend musst du mich informieren.

So eine Scheiße.

Jordan er sagt mir nichts. Er will Nick nicht hintergehen. Er meinte er sei sein bester Freund und er könne ihm das nicht antuen. Wie kann man Nick als seinen besten Freund bezeichnen? Ich brauche noch etwas Zeit. Er vertraut mir noch nicht so ganz. Er hat mich fast zu seiner Freundin ernannt, aber mehr nicht. Ich arbeite noch daran.

Ich sende die SMS und gehe mit genervter Stimmung ins Klassenzimmer. Jennifer steht neben ihrem Schließfach.

Ich stell mich zur ihr.

,,Hey, und? Hat er schon was gesagt?“

Ich schüttele enttäuscht meinen Kopf. Jennifer legt ihre Hand auf meine Schulter. ,,Wenigstens hast du Spaß mit ihm. Ihr seid schon fast so gut wie ein Paar.“ Ich nicke. Die Sache belastet aber unsere Beziehung. Ich muss Nicks Plan herausfinden. Egal was es koste. ,,Ich hab nur noch bis Morgenzeit. Ich drehe gleich durch. Er will mir nichts sagen. Wieso mag er Nick so? War er Schwul mit ihm?“ Jennifer lacht. ,,Nein. Die beiden verbindet nur eine gemeinsame Vergangenheit.“ Jennifer scheint mehr zu wissen.

,,Wie meinst du das?“

,,Ja in diesem Autounfall waren drei Personen beteiligt: Thomson, Aidens Vater und die Geliebte von Nick.“ Ich fasse es nicht! Was hatte Jennifer gesagt?

,,Nicht dein Ernst? Woher weißt du das? Erzähl mir sofort alles! Jennifer!“ Sie schaut erschrocken, weil ich sie plötzlich überfalle.  

,,Ich weiß doch auch nicht mehr. Das war‘s auch schon.“ Ich sinke meinen Kopf. Wenigstens weiß ich jetzt wär die dritte Person war. Die Freundin von Nick. Das Verbindet sie so. Sie teilen den gleichen Verlust. Thomson war ja auch daran beteiligt. Wieso verstehen sie sich das nicht mir Jordan?  Er hat auch das gleich durch gemacht. Ich zögere nicht den Gedanken zu haben, dass Thomson vielleicht Schuld am Unfall hatte und dafür die beiden andern sterben mussten. Ich setzte mich kurz hin. Der Gedanke macht mich schwach.

,,Mira? Alles in Ordnung?“ frägt mich Jennifer und sie wirkt verschwommen.

Ein dunkles Zimmer. Ich sitze auf einem Stuhl und schaue auf eine leere Flasche. Wo bin ich? Bin ich etwa tot? Die Flasche kippt plötzlich auf den Boden und Blut läuft über. Ich höre Autos. Sie werden lauter. BOOM. BOOM. Was ist das? Es hört sich an wie ein Unfall. Ich liege in einem Auto, das völlig  verunstaltet wurde. Es brennt. Ich schaue neben  mich. Thomson liegt neben mir. Er blutet ganz stark. Er neigt seinen Kopf zu mir. ,,Mira. Renn…“ flüstert er. Ich öffne die Tür. Ein anderes Auto liegt völlig ertrügt neben Thomsons Auto. Ein Mann liegt tot auf dem Fahrersitz. Ich beginne zu zittern und mir ist schlecht von dem Geruch von verbrannter Haut und Autoteilen. Etwas weiter weg auf der Fußgängerzone liegt ein Mädchen.  Ihr weißes Kleid ist befleckt mit Blut und ihr Korb, das mit frischen Äpfeln überfüllt war, lag völlig zerstreut auf dem Boden. Was ist hier passiert. Ich beginne zu rennen und weine ganz schrecklich dabei. Dann, kaum zwei Meter weiter. Geht alles in die Luft und ich falle auf den Boden und alles wird wieder dunkel…

,,Mira? Mira?....“

Ich öffne meine Augen. Ich versuche mich wieder zu beruhigen.

,,Wo bin ich?“ frage ich verwirrt und schaue mich um.

,,Bei der Schulkrankenschwester.“ Sagt Jennifer und hält meine Hand. Jordan kommt durch die Tür gestürmt. Ryan und Peterson laufen hinter ihm.

,,Jennifer? Jennifer? Hat dir dieser Aiden was getan? ANTWORTE!“ schreit Jordan und packt mich fest. Ryan zieht ihn nach hinten. ,,Halt die Klappe!“ sagt Ryan und Jordan beruhigt sich langsam wieder.

Ich richte mich auf und starre auf den Boden.

,,Habt ihr meinen Eltern Bescheid gegeben?“ frage ich besorgt. Jennifer schüttelt den Kopf. Gut. Mom würde wieder daraus eine Tragödie machen. ,,Was ist passiert?“ frägt Ryan Jennifer. ,,Sie ist einfach ohnmächtig geworden.“ Ryan nickt nur. Er ist so gelassen. Auch als Thomson beerdigt wurde, hatte er keine Träne vergossen, aber ich weiß das er innerlich zu Grunde ging. Dann fällt mir wieder dieser seltsame Traum ein. Es war so echt und mir war das so bekannt.

,,Jordan, Ryan… war ich an dem Unfall von Thomson beteiligt?“

When you're not entered ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt