Was wirklich zählt ist die Realität

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Ich starre auf die Tüten auf meinem Bett. Britney hatte mir ein Kleid gekauft. Ich lege mich auf die Tüte, unbekümmert. Egal wie wertvoll das Kleid ist. Ich starre die Holzdecke die weiß bestrichen war, an und stelle mir ein Wasserfall vor. Ich stehe davor. Habe Angst. Dann nimmt Jordan meine Hand. Er lächelt mich an. Ich habe verstanden. Ich schließe meine Augen und wir springen den Anhang hinunter. Angekommen schwimmen wir lachend ans Ufer und legen uns auf die frische Wiese und ziehen uns  aus- nicht pervers denken-. Wir laufen lachend in den Wald. Mein bester Freund. Dann wird alles dunkel und ich sehe plötzlich ihn. Er trägt einen weißen Anzug. Er lächelt. Dann erscheint Elda in ihrem weißen Brautkleid und marschiert zu ihm und ich sehe wie Jordan sich davon schleicht und ich alleine gelassen werde. Aiden und Elda laufen Hand in Hand. Sie schauen glücklich aus und ich selber muss lachen. Es ist lustig.

,,The day we met…“ flüstert plötzlich Aiden in mein Ohr.

,,Aiden…geh nicht. Heirate sie nicht.“  Er umarmt mich und ich klammere mich an ihn…

,,Sag mal das ist keine Matratze!“ schimpft Britney und zieht die Tüte unter mir weg. Ich starre sie nur baff an.

,,Hast du geschlafen?“ frägt sie mich. Ich schüttele nur meinen Kopf und stehe auf.

,,Komm es gibt Abendessen. Da die Alten nicht da sind, bestellen wir eine Pizza. Nur wir zwei! Mädels Abend!“ schreit Britney und schleudert einen Kissen in meine Richtung und es hat mich beinahe erwischt. ,,Das bekommst du zurück.“ Schreie ich und werfe es zurück. Ich treffe ihren Hintern und wir müssen lachen. ,,Los lass uns die Pizzas liefern. Ich hab ein paar gute Horror Filme. Das wird so lustig!“ kichert sie und ich kann es kaum erwarten. Nur unter uns. Keine Jungs. Keine Eltern. Einfach mal eine kleine Pause. Britney tut mir so gut.

Eingehüllt in Decken liegen wir auf dem riesen Coachs im Wohnzimmer. Das Dienstmädchen ist schon gegangen und wir sind wirklich nur zu zweit.

,,Der ist übel brutal hab ich gelesen. Das wird ein Spaß.“ Sagt Britney und sie sieht aufgeregt aus. Ich muss kichern. Ich bin die einzige weibliche Enkelin meiner Oma der Rest sind Jungs, von daher fürchte ich mich von nichts. Ich habe so zu sagen in dem zweiten Weltkrieg mit gemacht.

Der Film fängt an und er ist echt brutal, aber mit Britney, die Kommentare dazu abgibt wird es schon lustiger. Es geht um einen Schattengeist, der die Menschen aussaugt um bei Kräften zu bleiben. Es ist eine brutale Handlung mit dazu passenden Aufnahmen, die einen echt verstören können. Im Übrigen heißt der Schattengeist Rodney S. Plötzlich läuft ein Schatten an der Terrassen Türe vorbei. Ich schrecke zurück.

,,Was war das?“ frage ich nach.

,,Oh Gott Mira. Versuchst du mir jetzt Angst zu machen oder was?“

,,Nein ehrlich. Da war doch was. Ein Schatten“

,,Rodney S. oder was? Hör auf zu Scherzen es ist echt…“

Plötzlich hören wir ein Rauschen. Wie wenn jemand versucht einen guten Radiosender zu finden und hin und her schaltet.

Britney schaut mich  an.

,,Okay…das ist echt nicht lustig.“ Sie steht auf und schaltet alle Lichter an.

,,Ganz ehrlich… was ist das?“ frage ich nach und stehe auf.

Da schon wieder! Der Schatten auf der Terrasse. Ich drehe mich zu Britney.

,,Rodney S.? Frage ich und bin kurz davor schreiend aus dem Haus zu rennen. Mittlerweile ist das Rauschen schon heftiger geworden. Ich laufe zu Britney und halte ihre Hand.

,,Ich will zu meiner Mami.“ Sage ich.

,,Man. Elda und meine Eltern sind nach Washington geflogen. Ich bin zwar einundzwanzig, aber alleine daheim bleiben kann ich immer noch nicht.“ Dann hören wir draußen einen Blumentopf umkippen und wir schreien.

,,Es reicht!“ schreit Britney. Sie greift nach ihrem Telefon und wählt eine Nummer. Ich bekomme nicht ganz mit, wenn sie da angerufen hatte, denn ich machte mir fast in die Hosen.

Britney läuft zu mir.

,,Aiden kommt gleich.“ Sagt sie und sie sieht erleichtert aus.

Der Wasserkocher kocht. Aiden steht in  seinem Pyjama im Wohnzimmer. Britney macht uns Tee. Es ist Zwei Uhr. Aiden sieht müde aus. Er ist den ganzen weiten weg von Seattle hier her gefahren. Er wohnt nicht mehr in Shelton. Er schaut die DVD Hülle an. Er lacht.

,,Wieso schaut ihr euch so was an? Oh Kinder.“ Er legt sie wieder weg und lässt sich aufs Sofa fallen. Kinder? Er war doch gerade mal vier bis fünf Jahre älter als wir.

Dann schaut er zu mir.

,,Hast du sehr großen Angst?“ frägt er mich. Er sieht besorgt aus.

,,N…ja.“ Ich erröte. Wieso sag ich Ja?

Er verdreht die Augen.

,,Ich will das du so etwas nie wieder anschaust!“ Wieso finde ich das gerade so süß? Sorgt er  sich etwa?

Britney war ins Bad verschwunden. Ich setzte mich auch hin und starre meine Tasse an. Wieso heiratet er Elda? Solange war ich doch gar nicht weg. Hat er jemals an mich gedacht?

,,Wie geht es Jordan?“ Plötzlich wie aus dem nichts frägt er mich das. Er kennt mich. Er hat mich nicht vergessen. Ich zucke mit den Schultern.

,,Seit ihr nicht mehr zusammen?“ frägt er mich. Wieso so offen?“

,,Nein. Vielleicht hast du es noch gar nicht mitbekommen: Nick und Jordan sind jetzt in einer Band und zurzeit die Erfolgreichste Band in den Charts.“ ER  lächelt.

,,Ich schaue kaum noch Fernsehen.“ Sagt er. Wieso ist er plötzlich so nett?

,,Wie hast du Elda kennen gelernt?“ frage ich eiskalt. Er lächelt.

,,Sie hatte sich in mich verliebt und dann kam es so halt wie es jetzt ist.“ Ich nicke. Er würde ernsthaft bald heiraten. Wenn er mich jetzt danach frägt, ob ich jemanden habe, dann hat er noch Gefühle für mich. Stattdessen starrt er nur seine Tasse an.

,,Wieso hast du es unterschrieben?“ frage ich nach einiger Zeit stille.

,,Geschäftlich. Das verstehst du nicht.“

,,Aber du wolltest doch Musiker werden.“ Er zuckt mit den Schultern.

,,Das war so ein Traum. Was wirklich zählt ist die Realität und das ist Geld verdienen.“

Er klingt nicht wie der Aiden damals in der Bar.

,,Du hast dich verändert.“ Flüstere ich so leise, dass er es kaum mitbekommt. Britney betritt das Wohnzimmer und verbringen den Abend zusammen.

When you're not entered ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt