// Two //

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Das Gurren der Tauben weckt mich, an diesem Samstagmorgen, viel zu früh aus meinem Schlaf. Am Wochenende bietet sich auch mir, endlich die Gelegenheit ein Mal ausschlafen zu können. Ich kann mich so oft auf die andere Seite drehen, wie ich möchte. Kein nerviger Wecker, der mich täglich aus dem Bett jagt. Dachte ich. Aber diese verdammten Brieftauben unseres Nachbarn veranstalten jeden Tag diesen Lärm.

Genervt atme ich aus und schlage frustriert die Fäuste in das weiche Kissen, welches ich in einem letzten verzweifelten Versuch, das Gurren aus meinem Kopf zu verbannen, über eben diesen gestülpt habe.

Ich gebe es auf und sehe auf die Uhr neben meinem Bett. Es ist noch nicht einmal 9 Uhr. Das darf doch nicht wahr sein. Ein Blick auf die andere Bettseite, zeigt mir, dass meine Frau noch immer im Land der Träume feststeckt. Mit leicht offen stehendem Mund liegt sie seelenruhig neben mir und schläft. Leise schnarcht sie. Dank der Ohrenstöpsel, welche die Blonde benutzt, kann sie diese nervigen geflügelten Kreaturen wunderbar ausblenden.

Ich hasse diese Dinger für die Ohren. Immer wieder frage ich mich, wie man damit schlafen kann? Den eigenen Herzschlag zu hören, während man versucht einzuschlafen, das ist mindestens genauso ätzend, wie diese verdammten Tauben.

Während ich über das Für und Wider grüble, ob ich nicht einen Waffenschein machen sollte, um mich diesem lästigen Problem mit den fliegenden Ratten zu entledigen, stehe ich auf.

Immer noch nackt schlürfe ich ins Badezimmer. Meine Locken stehen wild in alle Richtungen ab. Ich binde sie mit einem Haargummi zu einem unordentlichen Knoten zusammen, somit stören sie mich nicht beim Zähne putzen. Danach gehe ich zur Toilette. Natürlich setzte ich mich hin. Becky würde mir sonst mit der Scheidung drohen, wenn ich auch nur auf die Idee komme im stehen zu pinkeln.

Zurück im Schlafzimmer, ziehe ich mir eine Boxershorts über. Meine 15 jährige Tochter hat sicherlich keine Lust ihren Vater nackt zu sehen.

In der Küche schaue ich im Kühlschrank nach, was ich uns zum Frühstück machen könnte. Neben den ganzen gesunden Lebensmitteln, wie einem Joghurt, der die Verdauung auf Vordermann bringen soll, entdecke ich ein paar Eier. Weiter hinten im Kühlschrank kann ich noch etwas Speck finden. Also mache ich mich daran, die Eier und den Speck in der Pfanne zu braten. Den Tische decke ich ebenfalls und ein frisch gepresster Orangensaft darf auch nicht fehlen. Ich liebe frisch gepresste Säfte.

Nachdem alles bereit steht ist es Zeit meine beiden Frauen zu wecken. Zuerst gehe ich zu Rebecca, welche noch immer tief und fest schläft. Vorsichtig hebe ich ihre Decke hoch und lege mich dicht an ihren warmen Körper. Verschlafen beginnt sie sich zu bewegen. Ich streiche ihr die blondierten Haare aus dem Gesicht. Die dunkle Haarfarbe, welche ihrer natürliche Farbe entspricht, mag ich eigentlich lieber, aber sie lässt sich in diesem Punkt nicht rein rede. Zärtlich verteile ich kleine Küsse auf ihrem Gesicht. Lasse meine Finger ihre Taille entlang, Richtung Po gleiten. Ihre Figur erregt mich noch immer, auch wenn sie nicht mehr ganz so schlank wie früher ist. Doch das ist mir egal, sie hat mir meine Tochter geschenkt. Mit den Jahren verändern wir uns alle. Auch ich bin nicht mehr so in Form, wie ich es mit Mitte 20 war.

„Aufstehen Schlafmütze. Ich habe Frühstück für uns vorbereitet", flüstere ich ihr zu und sie öffnet die Augen.

Ich drücke ihr einen Kuss auf die Lippen, welchen sie erwidert. Sogleich nutze ich die Chance und möchte den Kuss vertiefen. Das Frühstück kann warten, der Sinn steht mir nach einer anderen Beschäftigung. Meine Hoffnung auf ein kleines Ründchen Spaß am Morgen schwindet allerdings, als sie ihre Lippen von mir trennt und beginnt die Decke zur Seite zu schieben. Mit einem Augenrollen lasse ich mich zurück in die Kissen fallen.

„Weckst du bitte Mady?", ruft sie mir noch zu, bevor sie ins Badezimmer verschwindet.

Ich frage mich, wann dieser Alltagstrott sich in unsere Beziehung eingeschlichen hat. Es ist frustrierend, dass sie nicht genauso viel Lust auf Sex hat, wie ich. Es ist ja nicht so, dass ich es fünf mal Tag wollen würde, aber öfter als alle zwei Wochen ist doch wohl nicht verwerflich.

DropOut || Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt