Kurz bevor sich unsere Lippen treffen wollen, mir Rebeccas schnellen Atmung und die leichten Röte ihrer Wangen verraten, dass sie es genauso möchte wie ich und die Dunkelhaarige ebenfalls nervös zu sein scheint, werden wir von einem ungeduldigen Rufen aus dem Wohnzimmer unterbrochen.
„Becca, Harry kommt ihr endlich? Ich habe Hunger", jammert Niall.
Erschrocken nehmen wir beide Abstand voneinander. Meine Hand verlässt ihre Wange, findet sich stattdessen in meinen Haaren wieder. Unsere Blicken treffen sich. Zaghaft lächelt meine Frau. Ich hingegen strahle sie an. Vielleicht bin ich etwas euphorisch, aufgrund des kurzen Moments eben gerade, aber ich taumle nur wegen dieser kleinen Annäherung bereits vollständig im Glück.
Dieser Augenblick ist zwar zerstört, dennoch habe ich das Gefühl, dass bei uns beiden etwas zurück bleibt. Den kleinen Triumph genieße ich in vollen Zügen. Selbst wenn ich wollte, ich kann mir das dümmliche Grinsen nicht verbieten.
„Leute!"
Mein bester Freund klingt mittlerweile als würde er gleich einen qualvoll Hungertod erleiden und um diese Tragödie an Weihnachten zu vermeiden, bedeute ich Rebecca mit einer Geste, dass sie vorgehen soll.
Der Geruch nach gutem Essen, lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Auf dem Tisch steht ein prächtiger Truthahn, dazu rundherum verschiedene Beilagen und als Nachtisch darf der traditionelle Plumpudding nicht fehlen.
Ich lasse mich auf einen Stuhl neben Rebecca fallen, mir gegenüber sitzt Madison. Als sich unsere Blicke kreuzen, lächle ich zaghaft. Doch meine störrische Prinzessin sieht demonstrativ weg. Fast muss ich lachen, wenn ich daran denke, dass sie es wohl auch Evan nicht immer leicht machen wird. Neben ihr sitzt Ambi und am Kopf des Tisches Niall. Normalerweise natürlich mein Platz, aber ich wollte heute unbedingt neben meiner Frau sitzen. Möchte ich ihr doch auf diesem Weg so nahe wie möglich sein.
Ich werde jede Sekunde genießen, solange es andauern wird. Noch immer habe ich Angst, dass sie sich besinnt und mich erneut von sich weist, weil sie meine Nähe nicht länger ertragen kann. Verdenken kann ich es ihr nicht, denkt Becky doch sicherlich an die für sie fremde Frau. Obwohl Maxin mir nichts bedeutet, spukt sie meiner Sitznachbarin vermutlich unaufhörlich durch den Kopf.
Wie gerne würde ich ihr zeigen, dass nur sie für mich zählt. Jegliche Bedenken weg küssen, sie lieben und dafür sorgen, dass sie vergessen kann. Würde Rebecca es nur zu lassen, dann könnte mich nichts mehr davon abhalten.
Die wenigen Sekunden, eben im Flur, sind ein positives Zeichen. Noch immer reagiert ihr Körper auf mich. Ich bin mir absolut sicher, Rebecca wollte mich genauso sehr küssen, wie ich sie. Meine Berührung hat sie zugelassen und somit mein Herz zum stolpern gebracht. Niemals werde ich diese Frau aufgeben können. Immer werde ich mich zu ihr hingezogen fühlen.
„Du hast dich selbst übertroffen Ambi", lobt die Schönheit neben mir ihre beste Freundin. Ein zustimmendes Nicken, der restlichen Tischgesellschaft folgt.
Niall erhebt sich, den bunten Papierhut hat er sich, wie ein Einhorn, auf die Stirn gesetzt. Ambi trägt ihren würdevoll gerade auf dem Kopf. Madison ihrer liegt hingegen neben dem Teller des Teenagers.
„Bevor wir mit dem Festschmaus beginnen", eröffnete Niall den Abend, „Möchte ich die, nun endlich zu uns Gestoßenen auffordern, ihren Papphut aufzusetzen."
DU LIEST GERADE
DropOut || Harry Styles
FanfictionHarry Styles muss aus seinem Alltag, der ihn zusehends kaputt macht, aussteigen. Immer tiefer versinkt er in eine dunkle Spirale aus Selbstzweifeln und unerfüllten Wünschen. Eine Fremde weckt in ihm das Bedürfnis, ein Abenteuer erleben zu wollen. ...
