// Rebecca //
Ich stelle den letzten Teller in den Geschirrspüler, während Ambi im Wohnzimmer ist, den Tisch abwischt und ihre, immer perfekt abgestimmte Dekoration, auf den Tisch drapiert. Dafür hatte meine Freundin wirklich ein Händchen. Ich bewundere sie für ihr Talent Blumengestecke zusammen zustellen. Sie hat mir erzählt, dass sie das gerne macht, um nachdenken zu können, wenn sie zum Beispiel bei eines ihrer Bücher nicht weiter kommt und sich ablenken muss.
Ich werfe einen dieser Reinigungstabs, welche versprechen, dass das Geschirr trotz hartnäckiger Verschmutzung wie neu aussieht, mit in den Geschirrspüler. Meine Hände spüle ich unter dem Wasserhahn ab.
Noch immer bin ich wirklich satt, von dem leckeren Essen, welches uns Ambi serviert hat. Ich hatte Harry schon lange nicht mehr so gut essen sehen. Seine unüberlegte Aussage, vorhin bei Tisch, hat mir einen Stich versetzt. Ich habe häufig das Gefühl, dass mein Mann nicht zu schätzen weiß, was ich zu Hause alles mache. Der Lockenkopf scheint der Auffassung zu sein, dass ich den ganzen Tag nur vor dem Fernseher hänge und Soaps sehe. Doch in der Realität sieht es anders aus. Meist habe auch ich mich erst auf die Couch gesetzt, kurz bevor Harry nach Hause kommt. Mein Mann sieht nicht, wenn er von der Arbeit kommt, dass ich einkaufen war, geputzt habe, Mady rumkutschiere. Was er sieht, ist ein voller Kühlschrank, ein sauberes Haus und eine Tochter, die zufrieden ist, weil sie pünktlich zu ihrem Schwimmtraining kommt. Die Arbeit und die Zeit, welche damit zusammen hängt sieht er nicht. Viel mehr habe ich den Eindruck, dass er es als selbstverständlich betrachtet. Das letzte danke, dafür dass ich ihm diese ganzen Dinge vom Hals halte ist schon ewig her, wenn es denn jemals eines gab. Ich kann mich nicht daran erinnern.
„Ich denke deine Hände sind mehr als sauber", unterbricht Ambi, welche plötzlich neben mir steht, so dass ich leicht zusammenzucke, meine Gedanken.
Schnell schalte ich den Wasserhahn ab. Ich war so in meinem Überlegungen versunken, dass ich nicht bemerkt habe, wie weiterhin das Wasser über meine Hände rinnt. Wie bescheuert das, von außen betrachte, ausgesehen haben muss.
„Entschuldige", sage ich mehr zu mir, als zu meiner Freundin, die mich nun prüfend von der Seite aus betrachtet.
„Was ist los Süße?"
Mitfühlend legt sie mir ihre warme Hand auf den Unterarm und fordert mich somit auf, sie anzusehen. Ich schüttle mit dem Kopf.
„Es ist nichts", antworte ich viel zu schnell.
Skeptisch sieht sie mich weiterhin an, hakt aber trotzdem nicht nach. Wofür ich ihr in diesem Augenblick dankbar bin. Ich will mir nicht den Abend mit meiner Freundin, durch meine Eheprobleme, verderben lassen.
Stattdessen bietet sie mir eine andere Alternative an, als sie sich vor dem Weinregal niederkniet und mich über ihre Schulter hinweg fragt, ob ich roten, oder hellen Wein möchte.
Mit einer Flaschen Rotwein sitzen wir im Wohnzimmer, auf der Couch. Einander zugewandt, nippen wir an unseren Gläsern und planen unsere Termine für die nächste Woche.
Ich freue mich auf das kommende Klassentreffen. Es bietet mir eine Abwechslung in meinem langweiligen Alltag. Armselig ich weiß. Aber so ist es nun mal. Mutter und Hausfrau, mehr habe ich nie erreicht. Wobei ich behaupten kann, dass ich gemeinsam mit Harry eine großartige Tochter aufgezogen habe. Doch nun wird sie immer erwachsener, geht langsam ihre eigenen Wege und lebt ihr Leben. Sie braucht nicht mehr bei jedem Schritt, den sie tut, unsere Unterstützung, oder einen Ratschlag. Es macht mich stolz, dass sie mit ihren fünfzehn Jahren so selbstständig ist. Doch für mich bedeutet das, dass ich mehr Zeit habe und somit rücken, lange auf Eis gelegte, Wünsche und Ziele, welche ich einmal hatte, bevor ich unerwartet schwanger wurde, wieder in den Vordergrund.
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DropOut || Harry Styles
Fiksi PenggemarHarry Styles muss aus seinem Alltag, der ihn zusehends kaputt macht, aussteigen. Immer tiefer versinkt er in eine dunkle Spirale aus Selbstzweifeln und unerfüllten Wünschen. Eine Fremde weckt in ihm das Bedürfnis, ein Abenteuer erleben zu wollen. ...