// Rebecca //
Mein Körper ist überzogen von einer plötzlichen Gänsehaut. Frierend und mit geschlossenen Augen suche ich nach Harry, sowie der Decke. Verwundert öffne ich die Augen, als ich nur eine leere Bettseite vorfinde. Müde blicke ich mich im dunklen Schlafzimmer um und entdecke meinen Mann, noch immer nackt, auf dem Fußboden hocken. Das Gesicht wird von dem Licht seines Handys, welches er in der Hand hält, erleuchtet.
"Baby, was ist los?", frage ich verschlafen und setzte mich auf.
Erschrocken dreht sich der Angesprochene um, drückt dabei schnell die Taste, um das Display des Handys zum erlöschen zubringen. Verwundert über seine Reaktion und um etwas wacher zu werden, reibe ich mir einmal über die müden Augen.
"Ist etwas mit Madison?", forsche ich weiter.
"Nein, alles in Ordnung", antwortet er schnell, als er meinen skeptischen Blick bemerkt, fügt der Dunkelhaarige noch hinzu, dass er lediglich durch den Nachrichtenton geweckt wurde, da er von Niall einen Neujahrsgruß bekommen habe.
Erleichtert, dass es Mady gut geht, lasse ich mich wieder auf die weiche Matratze zurück fallen. Noch immer bin ich müde. Der Sex mit Harry hatte mich wirklich Kraft gekostet. Ich habe es genossen endlich wieder von ihm angefasst zu werden, ihm wieder so nahe sein zu können.
Schon die ganze Zeit hatte ich das Verlangen mit ihm zu schlafen, aber immer wieder habe ich mich gefragt, ob ich noch gut genug für ihn bin. Natürlich ist mir nicht entgangen, dass er Lust hatte, sich aber dennoch zurück gehalten hat. Harry ging nie weiter, als ich es wollte. Wir machten nur kleine, behutsame Schritte nach vorne. Doch gestern war etwas anders. Seine Zurückhaltung bekam Risse und in dem Moment, als er seiner Begierde einfach Ausdruck verlieh, seine Hände wieder drängender wurden, in seinen Küssen so viel Leidenschaft steckte, verstummten sämtliche Stimme in meinem Kopf, die mir einreden wollten ich sei nicht gut genug.
Harrys Körper reagierte nicht ohne Grund so hemmungslos auf mich. Seine lüsternen Blicke verursachten noch immer ein Kribbeln unter meiner Haut, gaben mir das Selbstbewusstsein zurück, welches ich so dringend benötigt habe, um mich wieder vollständig fallen lassen zu können.
Als sich die Matratze senkt öffne ich erneut die Augen. Obwohl es noch immer dunkel ist, kann ich die schwarze Kunst auf der Haut meines Mannes schimmern sehen. Nach all den Jahren, die ich ihn nun schon kenne, bin ich noch immer fasziniert von seiner Schönheit. Ich finde ihn nach wie vor wahnsinnig attraktiv.
"Komm wieder zu mir Baby", flüstere ich und mit einem liebevollen Lächeln, lässt er sich bereitwillig in meine Arme sinken. Zuvor allerdings angelt er nach der Decke, welche am Fußende des Bettes liegt und breitet diese wieder über uns aus.
Seine grünen Augen leuchten in der Dunkelheit, während die Pupille über meine Gesichtszüge wandern. In federleichten Berührungen, tanzen die warmen Fingerspitzen dieses Mannes, über meinen Oberschenkel.
Die wenigen Zentimeter die uns noch trennen überbrücke ich und küsse seine pinken Lippen. Meine Hände gehen auf Wanderschaft, tasten sich über die wohl definierten Bauchmuskeln, welche er sich in den letzten Wochen erneut antrainiert hat.
Harry hatte es schon immer leicht in Form zu sein. Bei ihm reichte es bereits aus, wenn er ein paar Mal zum Sport ging und kurz darauf konnte man die Veränderung sehen. Nachdem ich ihn gestern Abend wieder ein Mal genauer betrachten konnte, musste ich feststellen, dass er wohl viel Zeit im Fitnessstudio verbracht hat.
Für Harry dient der Sport schon immer als Ausgleich. Egal, ob er traurig, wütend, oder gestreßt ist.
Um die ausgelassenen Stimmung gestern nicht runter zuziehen, hatte ich nicht nachgefragt, was ihn zu so viel körperliche Aktivität getrieben hat. Eigentlich war es auch nicht nötig gewesen, unsere Trennung hatte ihm zugesetzt. Mir ging es ähnlich, nur das ich die schlechten Gefühle noch nie mit Sport vertreiben konnte. In diesem Punkt unterschieden wir uns deutlich. Ich verfiel immer in eine Lethargie und suhlte mich nur in meinem Selbstmitleid. Eine schlechte Angewohnheit von mir, derer ich mich noch nicht entledigen konnte. Harry hatte definitiv die besser Alternative gefunden, in dem er sich beim Sport auspowerte.

DU LIEST GERADE
DropOut || Harry Styles
FanfictionHarry Styles muss aus seinem Alltag, der ihn zusehends kaputt macht, aussteigen. Immer tiefer versinkt er in eine dunkle Spirale aus Selbstzweifeln und unerfüllten Wünschen. Eine Fremde weckt in ihm das Bedürfnis, ein Abenteuer erleben zu wollen. ...