// Rebecca //
Noch stundenlang liege ich neben Harry wach. Dieser macht ebenfalls kein Auge zu. Die entspannte Stimmung, nach unserem kleinen Schäferstündchen, ist augenblicklich verflogen, als ich meine Bedenken, er könnte sich bei der anderen Frau angesteckt haben äußerte.
„Was machen wir jetzt?", frage ich zum wiederholten Mal verzweifelt.
Während mein Mann mit der einen Hand immer wieder nervös über meinen Oberarm streichelt, wischt er sich mit der anderen übers Gesicht. Angestrengt entweicht ihm der Sauerstoff, bevor mich seine grünen Augen in der Dunkelheit mustern.
„Ich habe keine Ahnung", gibt er mir ratlos als Antwort.
„Scheiße, was ist wenn wir auch Mady angesteckt haben, oder unsere Freunde? Wir trinken ja auch aus den gleichen Gläsern."
„Shht Baby, beruhig dich. Lass uns nicht gleich vom aller Schlimmsten ausgehen. Mach dich jetzt nicht verrückt."
Natürlich weiss ich, dass Harry Recht hat, aber der Gedanke, dass wir beide eventuell etwas haben könnten, lässt mir keine Ruhe. Es war bisher einfach nie ein Thema in unserer Beziehung gewesen. Wir Beide hatten nur miteinander Sex gehabt. So, wie ich seine Erste war, war auch er mein Erster.
Nur bin ich leider nicht mehr die Einzige für Harry. Diese Wahrheit tut verdammt weh, mehr als es vielleicht sollte. Doch es war immer ein vertrautes Gefühl, dass nur wir beide diese wirklich intimen Moment miteinander geteilt haben. Es nagt an mir nicht zu wissen, was genau zwischen meinem Mann und dieser Schlampe passiert ist.
Harry sagt, dass er sich nicht mehr erinnern kann, aber vielleicht will er mich auch einfach nicht verletzten. Will mir so die Details, wo sie ihn berühert hat, wie sie seine Lippen geküsst hat und ob es sich mit ihr vielleicht besser angefühlt hat, ersparen. Eigentlich will ich auch nicht jedes Detail kennen, aber es nicht zu wissen, fühlt sich ebenfalls schlecht an.
Ich weiß, dass Harry mich liebt und gleichermaßen begehrt. Daran hege ich keinerlei Zweifel mehr und doch immer wieder ist dieser Gedanken da, ob ich gut genug für diesen Mann bin.
Ein Fehltritt, kann so viel ändern. Ein winziger Moment, in dem man nicht aufpasst, kann weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen, mit denen man so nie gerechnet hat, ob für einen selbst, oder für die Unbeteiligten drumherum.
Jetzt liege ich in den frühen Morgenstunden wach und male mir die schlimmsten Szenarien in meinem Kopf aus. Habe Angst, dass Madison ohne ihre Eltern aufwachsen muss, weil ihr Dad einen kleinen Moment unachtsam und übereilt gehandelt hat.
Die sanfte Berührung, durch die Fingerspitzen des Lockenkopfs, meine Wange entlang, holen mich aus den trübsinnigen Gedankenkonstrukten.
„Warum weinst du?", flüstert Harry mit rauer, besorgt klingender Stimme mir zu.
Verwirrt wische ich mir ebenfalls über das Gesicht. Überrascht muss ich feststellen, dass die Haut unter meinen Augen nass ist. Beschämt beseitige ich den Beweis meiner Schwäche und der Angst, die mich plagt. Bleibe meinem Mann eine Antwort schuldig und starre weiterhin unbeirrt an die Decke.
„Es tut mir so verdammt leid."
Sein Gesicht erscheint über meinem und sanft küssen mich die pinken Lippen auf den Mund. Ich genieße die Geste einen kurzen Moment und schließe die Augen. Der Kuss ist unaufgeregt, doch ich weiß, was Harry mir damit sagen möchte.

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DropOut || Harry Styles
FanfictionHarry Styles muss aus seinem Alltag, der ihn zusehends kaputt macht, aussteigen. Immer tiefer versinkt er in eine dunkle Spirale aus Selbstzweifeln und unerfüllten Wünschen. Eine Fremde weckt in ihm das Bedürfnis, ein Abenteuer erleben zu wollen. ...