// Sixteen //

1.5K 203 594
                                    

Noch immer kann ich es nicht wirklich glauben, dass sie mir gegenüber sitzt. Nervös spielen meine Fingern mit der Mütze, welche ich abgesetzt habe. Ich habe wirklich nicht erwartet, sie heute hier zu treffen.

Nach dem geplatzten Date mit meiner Frau, wollte ich mich eigentlich nur ablenken. Meine Wut über sie und Surferboy mit ein paar Bier runter spülen. Natürlich ist das nicht die beste Vorgehensweise, um sich abzulenken, aber die Einfachste.

Und dann ist sie da. Die junge Frau mit der frechen Frisur, den Tätowierungen und den grünen Augen. Maxin. Endlich kenne ich ihren Namen und ich finde er hätte nicht passender sein können.

Sie starrt mich an. Das spüre ich nur allzu deutlich. Mir wird heiß, mein Puls rast. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich wetten, dass die junge Frau mir gegenüber sehen kann, wie mein Herz verzweifelt versucht aus meiner Brust zu springen. In diesem Moment bin ich dankbar, dass es sicher hinter meinen Rippen sitzt.

Ich sehe von meinen Finger auf, direkt in ihre Augen. Zögerlich hebt sie die Mundwinkel, zieht dabei leicht ihre volle Unterlippe zwischen die Zähne. Verdammt, ich weiß, dass ich hinstarre, kann meinen Blick dennoch nicht lösen. Sehe wie gebannt zu, als sie ihre Lippe wieder frei lässt und kurz mit ihrer Zunge eben diese entlang fährt. Ich schlucke, zwinge mich dazu ihr wieder in die Augen zu sehen, oder besser zwischen ihre Augen. Das ist unverfänglicher, denn auch das grün ihrer Iris lenkt mich zu sehr ab.

"Ist Maxin eine Abkürzung?", platzt es, als ein schlechter Versuch, die Stille zwischen uns zu unterbrechen, aus mir heraus.

"Nein, ich heiße einfach nur Maxin. Und ist Harry eine Abkürzung für Harold?", fragt sie mich amüsiert.

Ich schüttle mit dem Kopf.

„Nein, wirklich nicht. Was für ein schrecklicher Name. Einfach nur Harry."

„Harry, wie Potter, oder wie unser rothaariger Thronfolger?", stänkert sie weiter.

"Dann lieber wie Potter, wenn ich wählen könnte", lache ich und entspanne mich etwas.

Bevor wir unser Gespräch über die Herkunft unserer Namen fortsetzten können, erscheint Gregory an unserem Tisch. Wortlos stellt er uns einen Krug mit Bier und zwei Gläser vor die Nase. Maxin und ich, wir murmeln beide ein Danke. Ich greife nach dem Krug, möchte ihr etwas eingießen, fragend blicke ich sie an.

Nickend erklärt sie mir, dass es ja nicht schaden könnte, etwas zu trinken. Ich sehe es genauso, also fülle ich unsere Gläser auf. Wir prosten uns zu, nehmen beide einen kräftigen Schluck. Der herbe Geschmack auf meiner Zunge beruhigt meine Nerven.

Ich stelle mein Glas wieder vor mir ab, sehe mich verstohlen um, nur um sie nicht anzustarren. Ich würde gerne wissen, warum sie hier ist, traue mich aber nicht zu fragen. Auch, weil ich Angst vor der Gegenfrage habe.

„Und, was treibt dich her?", unterbricht sie die Stille zwischen uns.

Verdammt, kann diese Frau Gedanken lesen? Ich drehe das Glas zwischen meinen Händen. An den Seiten, laufen die Tautropfen hinab, da das Bier gekühlt ist. Plötzlich schiebt sie ihr Glas gegen meins, so dass ich verwirrt zu ihr auf sehe. Die junge Frau hat meine Zurückhaltung sicherlich bemerkt, doch statt sie aufgibt, grinst sie mich frech an, dabei kräuselt sich ihre Nase auf eine niedliche Weise.

„Also, warum?", bohrt die Kurzhaarige unbeirrt weiter.

Jeder andere hätte wohl so etwas gesagt wie, Du musst nicht antworten, wenn du nicht möchtest. Dieses ganze Gewäsch, dass man eben jemanden erzählt, um die Person nicht zu verletzen, oder nicht unverschämt zu wirken. Ich wäre so jemand gewesen, aber sie, die junge Frau, die mir im Augenblick gegenüber sitzt, scheint da anders zu sein. Maxin fasziniert mich.

DropOut || Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt