Bei einer frühen Tasse Kaffee sitzen die Horans und ich in ihrer Küche.
"Warum müssen wir so früh aufstehen?", bringt Niall mürrisch hervor und gähnt gleich darauf ausgiebig.
"Weil heute Christmas Eve ist und wir eine Menge vorhaben. Ich muss das Essen vorbereiten, während Harry gleich los fährt, um einen Baum zu kaufen", erklärt die Frau meines besten Freundes mit einem Schmunzeln, während sie hinter ihrem Mann steht, um mit den Finger durch die verwuschelten Haare zu streichen.
Der Blonde genießt diese Berührung sichtlich, schließt die Augen und lässt den Kopf nach hinten sinken. Ambi scheint zu bemerken, dass ihr Mann durch ihre Streicheleinheiten nicht gerade wacher wird und entscheidet sich stattdessen, seine Tasse erneut mit dem schwarzen Muntermacher aufzufüllen.
"Okay, lass mich die Frage anders formulieren, warum musste ich so früh aufstehen? Ich glaube nicht, dass Becky und Mady schon wach sind", gibt er berechtigterweise zu bedenken.
"Gleiches Recht für alle mein Schatz. Ausserdem musst du mir bei ein paar Vorbereitungen helfen, Gemüse schnippeln und so, bis du los gehst."
Empört starren die blauen Augen die Dunkelhaarige an. Diese bemerkt seinen Blick und fügt wohlwissend, die Situation so zu entschärfen, hinzu, dass er auch die Schüssel vom Nachtisch auslecken darf. Daraufhin kehrt endlich Leben in meinem besten Freund. Fast schon euphorisch springt er auf. Mit schnellen Schritten ist der Blonde bei seiner Frau und nimmt sie in eine feste Umarmung. Ambi kichert wie ein kleines Mädchen, als der ihr Mann sie mit den Stoppeln, seines unrasierten Kinns, am Hals kitzelt.
Neidisch verfolge ich das Szenario. Nicht, dass ich meinen besten Freunden ihr Glück nicht gönne würde. Viel mehr besteht mein Wunsch darin, dass es auch zwischen Rebecca und mir wieder so sein wird. Ich vermisse die weiche Haut meiner Frau unter meinen Fingerspitzen. Ihren Duft nach dem blumigen Parfüm, das sie so gerne trägt und ihre vollen Lippen, welche sich fordern auf meine pressen. Ich will ihr endlich wieder zeigen dürfen, wie sehr ich sie begehre. Möchte ihrem Körper huldigen, wie er es verdient hat.
Bei dem Gedanken an Rebecca, rutsch mein Blut tiefer und ich werde unruhig. Aus diesem Grund stehe ich auf, verabschiede mich von den beiden Turteltäubchen und erinnere Niall daran, dass ich ihm eine Nachricht schicke, sobald er mit meinen beiden Frauen nach Hause kommen kann.
Ich schnappe mir meinen Mantel, sowie eine Schal von meinem besten Freund. Sicherlich wird er ihn nicht vermissen. Die beißende Kälte, als ich nach draußen trete, lässt meinen Atem augenblicklich in kleinen Dampfwolken aufsteigen.
Sobald ich in meinem Auto sitze, drehe ich die Heizung voll auf. Als erster Tagespunkt steht auf meiner Liste, einen Baum zu kaufen. Schon jetzt ahne ich, dass es sicherlich kein leichtes Unterfangen wird, am Tag vor Weihnachten, noch eine passablen und bezahlbaren Baum zu bekommen.
Auf der Fahrt zu der Gärtnerei, in welcher wir eigentlich als Familie jedes Jahr gemeinsam den Baum aussuchen, denke ich an heute Abend. Ich hoffe, dass meine beiden Frauen sich freuen werden.
Gleich nach dem Aufstehen, heute morgen, habe ich meine Ma angerufen. Es hagelte direkt Vorwürfe, warum ich mich nicht schon früher gemeldet hätte, um sie, wie jedes Jahr an Weihnachten einzuladen. Ausserdem hätte sie wohl in den letzten Tagen versucht Rebecca zu erreichen, habe aber kein Glück gehabt.
Meine Mom ist nicht dumm und hat sich, aus diesem Grund, natürlich sofort bei mir erkundigt, ob alles in Ordnung ist. Da es wenig Sinn machen würde, sie anzulügen, habe ich mich entschieden wenigstens die halbe Wahrheit zu erzählen. Mit einem erschrockenem Laut reagierte sie auf die Neuigkeit, dass Rebecca und ich ein paar Probleme in der Ehe hätte, welche wir klären müssten. Zugegeben habe ich auch, dass es zum größten Teil an mir liegt.
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DropOut || Harry Styles
FanfictionHarry Styles muss aus seinem Alltag, der ihn zusehends kaputt macht, aussteigen. Immer tiefer versinkt er in eine dunkle Spirale aus Selbstzweifeln und unerfüllten Wünschen. Eine Fremde weckt in ihm das Bedürfnis, ein Abenteuer erleben zu wollen. ...