Die Zombieapokalypse und was das Leben sonst so mit sich bringt

Am zweiten Lagerfeuer

Am Abend des selben Tages errichtet Matt ein Lagerfeuer am Strand und ich setze mich dankbar nahe ans Feuer, das mich vor der Kälte des eisigen Windes bewahrt, der am späten Nachmittag aufgekommen ist.

"Denkst du...", setze ich nachdenklich an, während ich die gen Himmel steigenden Funken und Aschepartikel beobachte, "denkst du, die Zombies sind noch irgendwie Menschen? Tief drin?"

"Nein", Matt schüttelt den Kopf. "Darauf können wir nicht hoffen"

"Das klingt hart", sage ich, weil es das Erste ist, das mir dazu in den Sinn kommt.

Matt wendet den Kopf und sieht mich übers Feuer hinweg an. "Das ist es auch. Hart, meine ich. Aber hast du diese... diese Dinger nicht gesehen? Sie sind nicht menschlich..."

"Aber... vielleicht sind sie nur Unsterbliche die geistig zurückgeblieben sind... ich meine, stell dir vor es ist nur ein Virus, der den Verstand angreift..."

"Ja, das kann schon sein, aber solange wir nicht wissen ob es heilbar ist, bleibt uns kaum etwas anderes übrig als sie...", widerspricht Matt.

"Abzuknallen? Ermorden? Ist das nicht, als würden wir Leute die im Rollstuhl sitzen oder schizophrene Menschen töten? Oder sonstige psychisch Kranke...?!", meine Stimme wird lauter.

"Nein... immerhin sind die Zombies keine richtigen Lebewesen. Alles was sie können ist beißen und ächzen, nichteinmal gehen oder denken können sie ordentlich. Im Grunde sind sie wie Tiere, nur ohne die Fähigkeit zu Lieben..."

Ich sehe Matt abschätzig an. Er starrt wieder zum Wasser vor uns und ich mustere die kantigen Züge seines Gesichts. "Woher kommen die Narben an deinen Händen?"

Sofort spannt er sich an und seine ganze Haltung strahlt Unbehagen und vielleicht auch so etwas Ähnliches wie Qual aus. Er schweigt jedoch und ich belasse es dabei.

Statt also etwas zu sagen, krabble ich ums Lagerfeuer herum und setze mich neben ihn. Während ich aufs Wasser hinaus blicke ignoriere ich seine Augen, die mich von der Seite ansehen.

Foto: Lagerfeuer