Kapitel 2

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6:30Uhr- Ich schrecke hoch und greife nach meinem Handy, um den verdammten Wecker auzuschalten. Jetzt fängt die Schule wieder an. Wieder fünf mal in der Woche früh aufstehen, sich fertig machen und irgendwie die Schule und ihre dummen Schüler und Lehrer aushalten. Toll.

Ich hiefe mich aus dem Bett und betrachte mich im Spiegel, was ein Fehler ist, denn ich sehe aus als hätte ich seit Monaten nicht mehr geschlafen. Ich gehe ins Badezimmer, um mich frisch zu machen und als ich fertig angezogen die Treppe hinunter laufe, rieche ich den leckeren Duft von Pfannkuchen. Zumindest etwas positives heute.

"Guten morgen Livi",begrüßt mein Bruder mich munter "Gut geschlafen?" "Ja",antworte ich mürrisch. So bin ich jeden morgen. Das beste für andere ist einfach mich gar nicht erst anzusprechen, dann gibt es auch keine zickerei oder sonst etwas negatives.

"Gott habe ich deine schlechte Laune morgens vermisst." Und stellt mir einen Teller mit Pfannkuchen und Ahornsirup hin. "Danke. Wo ist Dad? Er muss mich zur Schule fahren." "Er schläft noch. Ich fahr dich heute."

Finn setzt mich pünktlich zum Klingeln an der Schule ab. "Viel Spaß in der Schule." Sagt er mit einem Schadenfrohen lächeln im Gesicht. "Ach du kannst mich mal." Sage ich lachend und umarme ihn zum Abschied.

Ich betrete die Schule und werde gleich von lautem Gerede, Handy klingeln und einer kreischenden Amanda begrüßt. "LIIIIIV. Oh mein Gott. Ich hab dich solange nicht gesehen. Wie war's in Amerika? Du hast dich ja kaum verändert, außer das du ein bisschen brauner bist und du noch hübscher bist als zuvor. Du musst mir alles erzählen und Ich hab dir auch noch sooo viel zu erzählen, dass wird Jahre dauern. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll!" "Ehm. Wie wär's, wenn wir mit 'ner umarmung anfangen?" lachte ich und sie umarmte mich herzig und zog mich dann zu unseren Schließfächern. Amanda fing an mir von ihren Ferien zu erzählen. Haufenweise Partys, Alkohol und Typen. Ich liebe Amanda. Sie ist die beste Freundin die man sich wünschen kann, bloss sie redet manchmal ein bisschen viel, zu viel, meiner Meinung nach, aber das ging schon in Ordnung. Immerhin hält sie es mit mir seit 10 Jahren aus, was im Gegensatz zu all meinen anderen Freundinnen, schon ein echtes Wunder ist. Die meisten meiner Freundinnen sind nach ca. einem Jahr geflohen, weil sie alle der Meinung waren, dass ich eine miese Schlampe bin, und das nur weil zwei meiner besten Freunde Jungs sind. Doch für Amanda geht das voll klar, denn erstens sind Nick und Tim nicht ihr geschmack und sie ist in einer Beziehung, also keine Anzeichen von eifersucht.

Ich schaffte es noch rechzeitig in meine Klasse, bevor Miss Wuong den Raum mit einem neuen Jungen im schlepptau betretet.

"Guten Morgen Klasse. Ich hoffe ihr hattet schöne Ferien. Setzt euch." Sofort fing die ganze Klasse an zu tuscheln. Ich wollte mir grad den Neuen angucken als mein Handy vibrierte. Eine Nachricht von Tim. "Naaaa. Sehen uns gleich in der Pause. Muss dir was erzählen." Ach Tim, die kleine Tratschtante. Er gehört zu meinen besten Freunden und wir kennen uns schon seit dem Kindergarten, genau wie Nick. Wir waren schon immer unzertrennlich. 'Die drei Muskeltiere' haben unsere Eltern uns immer genannt. Ich liebe sie. Mit den beiden ist alles unkompliziert und im Gegensatz zu Mädchenfreundschaften ist immer alles chillig. Es gibt keine Zickereien oder streit wegen irgeneinem.... Plötzlich weckte mich Miss Wuong aus meinen Tagträumen. "Liv?" "Hä. Ja. Was?" "Ich hab gefragt, ob der Platz neben dir frei ist, damit Jack sich dort hinsetzen kann." "Ehm.." Ich schaute auf den freien Platz neben mich, wo ich auf den Stuhl meine Tasche hingeschmissen hatte. "Ja, klar ist da noch Platz." Lächelte ich und nahm schnell meinen Rucksack vom Stuhl.

"Na, wenn das so ist, darfst du dich neben Liv setzen Jack."

Der Neue kam direkt auf mich zu und zum ersten mal begutachtete ich ihn wirklich. Er hatte Dunkelbraune, perfekt gestylte, kurze Haare. Seine Augen waren leuchtend Grün und seine Figur, heilige scheiße, wie kann man bloss so perfekt aussehen!? Er war Groß und schlank und muskulös. Ein Engel, dachte ich im ersten Augenblick, aber dann kam mir in den Kopf, dass jemand so schönes, bestimmt ein arrogantes Arschloch ist.

SommerregenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt