Kapitel 10

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Jack zuckt zusammen und ich wache sofort auf. Ich strecke mich ein wenig und werde rot, als ich bemerke, dass Jack mich beobachtet. Er sieht verschlafen ja noch viel heißer aus als sonst. "Du bist ein Arsch." Geschockt schaut er mich fragend an. Aber dann lächel ich und beende meinen Satz. "Weil du verschlafen immer noch gut aussiehst und ich seh bestimmt aus wie eine Hexe." Er lacht kurz auf, aber dann streichelt er zärtlich meine Wange und schaut mir direkt in die Augen. "Du siehst wunderschön aus." Ich hab keine Ahnung, ob ich es mir nur einbilde, aber irgendwie scheint es so, als wenn sein Gesicht immer näher und näher kommt. Mein Herz klopft wie verrückt und langsam schließe ich meine Augen, als plötzlich jemand die Haustür öffnet und lauthals "ich bin wieder da!" schreit. Jack und ich zucken gleichzeitig zusammen. Er beißt sich enttäuscht auf die Unterlippe und geht zum Flur. "Hallo Mama." "Ach hallo schatz." Ich verstehe nicht alles was sie reden, aber als die Schritte immer näher kommen, fällt mir wieder ein, wie wohl meine haare aussehen müssen. Ich versuche noch schnell sie mit der Hand zu glätten, als Jacks Mutter schon an der Wohnzimmer Tür steht. Sie ist wunderschön und ihre langen, braunen, lockigen Haare stehen ihr äußerst gut. Sie lächelt mich breit an und kommt mit offenen Armen auf mich zu. "Du musst wohl Liv sein. Jack hat mir schon so viel von dir erzählt." Sie umarmt mich freundlich und begutachtet mein aussehen. "Er hat zwar gesagt, dass du hübsch bist, aber da hat er mit seiner Beschreibung ganz schön untertrieben." Ich werde wieder rot und habe keine Ahnung was ich sagen soll, da ich so gerührt bin, wie herzlich und lieb sie ist und das Jack seiner Mutter von mir erzählt hat. Gott sei dank hört sie gar nicht auf zu reden. "Ich bin Olivia. Hast du Hunger Liv?" "Ich Ehm..." "Ach gottchen, es ist ja schon elf. Um wie viel Uhr musst du eigentlich zuhause sein?" Ich bin total geschockt und hole sofort mein Handy aus meiner Hosentasche raus. 5 Verpasste Anrufe von meinem Dad und Finn. Scheiße. "Ich glaub jetzt." "Ich bring dich dann nach hause.",sagt Jack schnell. Er kramt seinen Autoschlüssel aus seiner Jackentasche, gibt seiner Mutter einen schnellen Kuss auf die Wange und zieht mich so schnell aus dem Haus, dass ich kaum noch tschüss sagen kann. Kaum haben wir das Haus verlassen, wird er wieder langsamer, aber meine Hand lässt er trotzdem nicht los. "Wieso Hast du dich so beeilt?" "Ich hatte Angst, dass sie fragt, ob sie noch mit kommen soll und alles. Sie hat mich ja schon genug vor dir blamiert." Unweigerlich muss ich lächeln, weil ich es süß finde, dass er denkt, er hätte sich vor mir blamiert. "Ich mag sie. Du solltest dich glücklich schätzen so eine nette Mutter zu haben." Er hält mir wie selbstverständlich die Autotür auf. "Wieso, ist deine Mutter wie 'ne böse hexe?" lacht er. "Ich hab keine Mutter." Sein lächeln erlischt und er schaut beschämt auf den Boden. "Oh... Ehm.. das tut mir leid. Ich Ehm..." Er schüttelt den Kopf, macht meine Tür zu und steigt ohne ein Wort auf der anderen Seite ein. Es tut mir so leid, dass er sich jetzt schlecht fühlt. "Jack du muss dich jetzt nicht schlecht fühlen. Es ist schon ok, du konntest es ja nicht wissen." "Es war trotzdem Scheiße von mir." "Ach was." Ich drücke seine Hand und dann lächelt er auch wieder. Während Jack fährt, schreibe ich meinem Dad, dass ich sofort da bin. Er hat bestimmt schon einen Herzinfarkt und denkt sich alles mögliche aus, was Ich mit Jack so lange gemacht haben könnte. Keine 5 Minuten später stehen wir vor meinem Haus. Ganz Gentleman like hält er mir die Tür auf und begleitet mich bis zur Haustür. "War ein schöner Tag.", sage ich während ich in meiner Tasche nach dem Haustürschlüssel suche. "Ja, es war echt ein schöner Tag. Naja bis auf das mit Isabele." und er kann sich ein grinsen nicht verkneifen. Ich muss ebenfalls grinsen. "Wieso? Ich finde sie hat ein bisschen Action in den Tag gebracht." "Ha ja und wie." Ich könnte die ganze Zeit hier draußen stehen und mit ihm lachen, aber drinnen wartet ein besorgter Vater auf mich, den ich nicht noch länger warten lassen sollte. "Ich glaub, ich geht jetzt mal rein." Wir umarmen uns noch ein letztes mal zum Abschied und dann betrete ich das Haus. Mein Dad ist auf der Couch eingeschlafen und als ich Finn in seinem Bett schlafen sehe, beschließe ich mich auch mal schlafen zu legen.

SommerregenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt