"...Man kann sich nicht aussuchen, ob man verletzt wird auf dieser Welt, alter Mann, aber man kann ein bisschen mitbestimmen, von wem..." Dieser Satz bleibt in meinem Kopf immer und immer wieder hängen. Ich habe den ganzen Tag nur im Bett gelegen, Tee getrunken und 'Das Schicksal ist ein mieser Verräter' gelesen. Es ist mein Lieblingsbuch und obwohl ich es sicher schon hundert mal gelesen habe, kann ich nicht genug davon bekommen. John Green ist ein wunderbarer Autor und dieses Buch von ihm bringt mich immer zum Nachdenken. Tobi hat nie verstanden, wieso ich das Buch liebe. Er meinte es wäre dumm und sowieso nur eine fiktive Geschichte. "Es würde nie passieren, dass sich zwei Krebskranke, so ineinander verlieben. Werd' erwachsen und hör auf immer zu fantasieren.", meinte er. Daraufhin habe ich ihm vorgeworfen, ein dummer, hirnloser Idiot zu sein, der sich für nichts interessiert als Sex. Das war das erste mal, dass er mich grob angefasst hatte. Ich habe mich danach in meinem Zimmer eingesperrt, bis er sich dann zwei Tage später bei mir entschuldigt hatte. Ich habe ihm sofort verziehen und wir haben daraufhin gleich wieder rumgemacht. Zu dieser Zeit dachte ich, dass es mein Fehler war, dass ich mich scheiße verhalten habe. Ich frage mich jetzt, wie ich bloss so Naiv und dumm sein konnte. Ich war ein Kind, denke ich jetzt. Obwohl das alles nicht mal ein Jahr her ist. Ich habe wegen ihm aufgehört zu fantasieren und immer nur realistisch gedacht. Ich wollte nicht, dass er mich für ein Kind hält und ich dachte seine Liebe für mich wäre echt, so echt wie meine Liebe für ihn war. Er hat mich wie ein Spielzeug behandelt. Ich habe gemacht was er will und wenn er keine Lust auf mich hatte, hat er mich ignoriert und in die Ecke geschubst. Gott, war ich dumm. Meine Angestaute wut, habe ich dann immer an meinem Dad und an Finn ausgelassen. Ich war so blind. Einestages, kam ich erst am nächsten Morgen wieder, weil ich mit Tobi auf ein Konzert und danach noch in einem Club war. Tobi wurde von seinen Eltern rausgeschmießen und deswegen habe ich einfach beschlossen, ihn mit zu mir zu nehmen. Das war das erste mal, dass Dad mich anschrie. "Wieso kommst du jetzt erst?! Du siehst schrecklich aus! Wo warst du? Bist du betrunken?! Sag mir nicht, dass du Alkohol getrunken hast. Du. Tobi, was hast du mit ihr gemacht?!" Dad packte Tobi an den Schultern und drückte ihn an die Wand. "Alter ey. Beruhig dich man. Ich bin echt nicht in Stimmung jemanden zu schlagen." Das machte Dad nur viel aggressiver und er schlug Tobi mit der Faust ins Gesicht. Zum Glück war Tobi immer noch zu betrunken, um sich zu verteildigen. Er stolperte auf den Boden, und als ich ihm hochhelfen wollte, hat er mich einfach nur weggeschubst. "Du dumme Bitch, fass mich bloss nicht an! Ich mach schluss! Du und dein Dad gehören in die Klapse." Ich war total schockiert. Er ging einfach, ohne sich nochmal zu mir umzudrehen. "Ich hasse dich Dad!" Daraufhin habe ich mein Zimmer tagelang nicht verlassen. Ich habe kaum noch gegessen und alle Anrufe von meinen Freunden ignoriert. Eine Woche später, habe ich mich aus dem Haus geschlichen und wollte mich bei Tobi entschuldigen und ihn bitten wieder mit mir zusammen zu sein. Überraschenderweise hat er meine entschuldigung angenommen und mich auf sein Bett gezogen. "Ich liebe dich, Liv." "Ich dich auch." Er liebkoste mich und zog mich langsam aus, bis ich nur noch meinen BH und meine unterhose anhatte. Es ging alles so schnell. "Ich will das nicht! Hör auf bitte. Tobi, ich will das nicht." Ich habe ihn von mir runtergeschubst und dann ist er wieder wütend geworden. "Ich dachte du liebst mich!", schrie er. "Tu ich auch! Ich liebe di" "Ach verpiss dich Liv, wenn du nicht mit mir schlafen willst, dann geh. Ich kann nichts mit dir anfangen!" Hörte ich das gerade wirklich richtig? Er will mich nur, wenn ich mit ihm schlafe? Wütend nahm ich meine Sachen und ging. "Du bist so ein Arsch.", sagte ich weinend, während ich sein Zimmer verließ. Ich lief einfach durch irgendwelche straßen und wollte irgendjemanden anrufen, der mich abholen konnte. Ich war einfach so aufgelöst, doch dann bemerkte ich, dass ich mein Handy bei Tobi vergessen hatte. Lieber hole ich es mir jetzt wieder, als wenn er es verkauft. so ging ich also wieder zu ihm. Ich wollte klingeln, als ich bemerkte, dass die Tür offen war. Ich ging rein und fand mein handy auf dem Fußboden. Es musste mir wohl runtergefallen sein. Ich wollte eigentlich sofort wieder das Haus verlassen, als ich hörte, wie jemand aufstöhnte. Ich schlich mich leise an Tobis Zimmertür, die schon einen Spalt offen war und da sah ich es. Er lag da mit irgendeiner anderen im Bett und hatte Sex mit ihr. Erst da wurde mir klar, dass er mich wohl die ganze Zeit über betrogen hatte und nur das eine von mir wollte. Tränen und Wut stiegen in mir auf. Ich knallte seine Zimmertür zu und lief wütend aus dem Haus. Ich hörte, wie das Mädchen erschreckt auf schrie und sich Schritte näherten. "Liv?" Ich lief weiter und ignorierte ihn. Und beschloss ihn jetzt ein für alle mal zu vergessen. Er folgte mir nicht. Anscheinend war ihm seine andere Freundin wichtiger und das verletzte mich nur noch mehr. Er hat sich seit diesem Tag auch nie wieder gemeldet. Ich habe zwei Wochen später aus Zufall mitbekommen, dass er weg ist, dass Land verlassen hatte. Er hatte sich nicht mal verabschiedet. Nicht mal einen Brief geschrieben. Nichts hat er gemacht. Er hat mich verletzt und ist gegangen. Und dann kommt er einfach wieder und versucht mich wieder zu verletzten. Jetzt ist mir klar, dass es zum Teil meine Schuld war. Wie schon in dem Zitat aus dem Buch. Man kann ein bisschen selbst mit entscheiden, wer einen verletzt und ich habe mich dafür entschieden, von ihm verletzt zu werden. Ich hatte selbst schuld. Aber das war früher. Wollte ich mich wirklich wieder dafür entscheiden, wieder von ihm verletzt zu werden? Wieder von Tobi? Der mich betrogen hatte und mich nie wirklich geliebt hatte? Nein, dass wollte ich eigentlich nicht. Ich klappe das Buch zu schaue auf die Uhr. Es war schon 2 Uhr morgens. In fünf stunden klingelt mein wecker. Ich beschließe jetzt schlafen zu gehen und Tobi zu vergessen. Ich werde nicht mehr zu lassen, dass er alles kaputt macht. Vorallem nicht das zwischen Jack und mir. Es reicht jetzt.
(Tut mir leid, dass ich solange nicht mehr upgedatet habe. Ich hatte irgendwie keine Idee was ich schreiben könnte und ich hatte auch kaum Zeit, mich wirklich um die geschichte zu kümmern, sorry. aber ich hoffe das Kapitel gefällt euch und das ihr ganz lieb votet. ♥)
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Sommerregen
Genç KurguKaum sind die Sommerferien und das Reisen vorbei, fängt Livs langweiliges Leben in England wieder an. Wieder der gleiche Alltag: Zur Schule gehen. Freunde treffen. Fernweh. Doch alles ändert sich, als plötzlich ein neuer Junge in die Stadt zieht.