Kapitel 32

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Seit zehn Minuten starre ich ununterbrochen auf mein Handy, doch Nick schreibt nicht zurück. Ich bin mir nicht mal sicher, ob man in der Klinik sein Handy behalten darf und ich weiß auch nicht, ob ich es gut oder schlecht finden soll, falls er sein Handy nicht hat. Ehrlich gesagt verfluche ich mich gerade selbst dafür, dass ich ihn angeschrieben habe. Eigentlich bin ich wütend auf ihn, denn er hat mir ernsthaft weh getan. Mein bester Freund seid dem Kindesalter hat mich buchstäblich, die ganze Zeit über, nur belogen und betrogen. Und jetzt schreibe ich ihm wie eine dumme Kuh ein einfaches "Hi". Ich sollte wirklich lieber erstmal denken und dann handeln.

Ich gebe die Hoffnung auf und werfe mein Handy neben mir auf die Couch. Erschöpft lasse ich mich nach hinten fallen und schließe meine Augen. Ich kann immer noch nicht glauben was alles passiert ist und wie durcheinander jetzt alles ist. Vor nicht mal zwei Wochen war mein Leben noch vollkommen in Ordnung. Ich hatte meine drei besten Freunde Amanda, Tim und Nick. Mein Bruder ist zu Besuch zu uns gekommen und alles war friedlich, und dann, wie aus heiterem Himmel ist alles über mir zusammen gebrochen. Wenn ich nur daran denke, bekomme ich Kopfschmerzen. Ich muss jetzt ernsthaft einen schlussstrich ziehen und alles wieder ins Lot bringen. Das mit Dad und Finn schaffe ich vielleicht nicht zurecht zu biegen, aber irgendwann, davon bin ich überzeugt, wird es sich von allein regeln. Im Vordergrund steht erstmal die sache mit Tobi und Nick. Und jetzt wo ich nicht mehr so allein bin und weiß, dass ich auf jemanden voll und ganz zählen kann, weiß ich, dass ich es alles schaffen werde. Dank Jack. Als er mir in den Kopf kommt, muss ich unweigerlich lächeln und an unseren Kuss denken und an sein leises geflüstertes "Ich Liebe dich". Ich greife nach meinem Handy und wähle seine Nummer. Schon nach dem zweiten Klingeln geht er ran. "Liv, Alles ok?" Ich muss kurz grinsen. "Ja, klar. Ich habe bloss gerade an dich gedacht und.. mich gefragt, was du so machst?" "Ich bin auf dem Weg nach Hause. Ich war gerade bei Tobi." "Was?! Wieso das? Geht es dir gut?" Er lacht kurz auf und ich kann mir schon bildlich vorstellen, wie er seine Augen verdreht. "Mir geht's gut. Wir haben geredet und da ist was interessantes rausgekommen. Wie können ja morgen nach der Schule zusammen essen gehen und dann erzähle ich dir alles, ok?" Obwohl ich es jetzt schon wissen will, stimme ich ihm zu.

Mein Wecker klingelt und ich springe ohne zu zögern aus dem Bett. Normalerweise bin ich der totale Morgenmuffel, doch Jack und ich haben heute ausgemacht, dass er mich zur schule fährt, deswegen muss ich pünktlich fertig sein. Als ich in den Flur trete, rieche ich von unten Pfannkuchen und ich muss mich schon beinahe zwingen, vor dem frühstück noch ins Bad zu gehen um mich fertig zu machen. Wie ein Blitz steige ich in die Dusche und putze mir gleichzeitig die Zähne. Beinahe rutsche ich auf dem Weg zu meinem Zimmer aus, doch noch in der letzten Sekunde kriege ich mein Gleichgewicht wieder. Da ich mich nicht zu schick anziehen will, entscheide ich mich für eine blaue jeans und ein schlichtes weißes T-shirt. Ich ziehe mir gerade noch die Lippen nach, als ich im Spiegelbild, hinter mir, Jack's Jacke erblicke, die er hier letzte Woche vergessen hat. Ich streife sie über und atme seinen Geruch ganz tief ein. Für einen kurzen Augenblick vergesse ich alle Probleme und ich denke nur an Jack und wie froh ich bin, ihn zu haben. Doch dann steigt mir gleichzeitig der Duft von Pfannkuchen in die Nase und mir fällt wieder ein, dass ich noch frühstücken muss. Unten erwartet mich Dad mit einem entschuldigendem Gesichtsausdruck. Er stellt mir einen großen Teller Pfannkuchen hin und setzt sich neben mich. "Das mit gestern tut mir leid. Deswegen habe ich dir deine Lieblingspfannkuchen gemacht." "Ach Dad. Das wäre doch nicht nötig gewesen, aber trotzdem danke." Ich umarme ihn kurz und mache mich dann an meine Pfannkuchen zu schaffen.

Noch bevor ich fertig gegessen habe, klingelt es an der Tür. Vollkommen unter Zeitdruck, stopfe ich mir den letzten rest Pfannkuchen in den Mund. Ich renne zur Tür, begutachte mich aber nochmal kurz im Spiegel. Schnell wische ich mir mit dem Handrücken, die letzten Flecken von Ahornsirup von den Lippen und öffne die Tür. Einen Augenblick lang grinse ich Jack nur an, da er mit einer wunderschönen roten Rose vor mir steht. "Du bist ja echt der perfekte Freund.", sage ich, während ich ein lachen unterdrücke. Er grinst und zieht mich dann in seine Arme. "Ich weiß, dass du es süß findest. Das brauchst du gar nicht zu leugnen.", lacht er und küsst mich anschließend.

"Kinder, ich möchte euch ja nicht stören, aber wenn ihr nicht aufhört euch zu verschlingen, dann kommt ihr noch zu spät zur schule." Jack und ich zucken beide überrrascht zusammen und schauen zu Dad, der zwei meter entfernt von uns in seiner Kochschürze steht. Jack wird rot und ich funkel Dad böse an. Er grinst nur und reicht mir meine Schultasche. "Viel Spaß. Euch beiden. War nett dich mal wieder zu sehen jack." "Ebenfalls, Sir." Die Röte aus Jack's Gesicht ist immer noch nicht verschwunden. Ich gebe Dad einen flüchtigen Kuss auf die Wange, nehme Jack an die Hand und ziehe ihn zu seinem Auto.

(Ich weiß das Kapitel ist nicht so toll geworden. Keine ahnung. Ist heute wohl nicht so mein Tag für diese Geschichte. Aber ich wollte heute unbedingt noch ein kapitel hochladen und euch nicht wieder zu lang warten lassen, sorry. Naja wie auch immer. Ich hoffe ihr mögt das kapitel trotzdem. Und ich hab noch ne neue geschichte geschrieben. Sie heißt "Just telling his story"( http://www.wattpad.com/story/13437801-just-telling-his-story ) . Es wäre echt lieb, wenn ihr euch sie mal anschaut. :)♥

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