°Prolog°

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Wieder muss ich diese Erniedrigungen ertragen. Wieder muss ich mich auf die Straße stellen. Wieder muss ich hoffen, dass ich gut genug aussehe. Wieder muss ich mit Schmerzen rechnen. Wieder muss ich mein Leben vollführen. 

Wie jeden Tag stehe ich mit Mike, Mikasa und Annie an der Reeperbahn, warte darauf, dass jemand kommt, der nicht in die Stripclubs möchte. Warte, dass jemand genug Interesse an uns zeigt, dass wenigstens einer von uns Vieren nicht zu Erwin muss. 

Im tiefsten Inneren hoffe ich darauf, dass ich es bin, der den Qualen seinerseits entkommt. Wieder von ihm geschlagen zu werden, nur weil ich nicht attraktiv genug wirke. Es ist demütigend. Egal was ich tue, es wird nicht aufhören. Ich bin nicht einmal achtzehn Jahre alt und stehe an der Reeperbahn, warte auf einen Freier, mit dem ich die Nacht verbringen könnte.

Ein Auto hält. Annie und Mikasa richten ihre gequetschten Brüste, ziehen den Ausschnitt tiefer und posieren aufreizend. Mike lässt seine Muskeln zum Vorschein kommen. Und ich? Ich mache mich kleiner, schaue ängstlich auf den Boden und warte ab. 

Ein Mann steigt aus dem Auto und kommt in unsere Richtung. Er scheint nicht von der Polizei zu sein, er ist zu jung. Seine Schritte stoppen vor mir und ich hebe den Blick, zupfe mein schwarzes Halsband zu Recht und schaue unschuldig in die blauen Augen meines Gegenübers.  

"Wie viel?", fragt er. "Kommt drauf an, wie lange und was." "Alles." "Die ganze Nacht?" Ich nenne ihm meinen Preis. Er nickt, zückt sein Portmonee und reicht mir die einhundert Euro, welche ich in meine kurze Hose stecke. Er reicht mir die Hand und führt mich zu seinem weißen Auto.

Er hält mir die Tür auf und unsicher lasse ich mich auf den Ledernen Sitz fallen und schaue zu Mikasa und Annie, die mir aufmunternd zulächeln und einen Daumen nach oben zeigen. Mike zeigt mir durch Hand und Zungenbewegungen, dass ich meinem Kunden einen blasen solle. 

Die Fahrertür öffnet sich und der Mann steigt zu mir. 
Er fährt los und fängt an zu reden. "Wie heißt du?", fragt er und legt eine Hand auf meinen bleichen Oberschenkel - die meisten Männer mögen bleiche Haut, denn so kommen sie sich meist stärker vor, wenn sie im Gegensatz braun gebrannt sind.

"Levi.", erkläre ich und schaue auf seine grazilen Finger. Er trägt einen Ring. Verheiratet also. "Sind Sie sicher, dass sie das hier wirklich tun wollen? Immerhin könnte ihre Frau davon erfahren.", verunsichert schaue ich zu ihm und er beginnt zu grinsen. 

"Levi, ich bin mir sehr sicher, dass ich das machen will. Und meine Frau wird davon nichts erfahren. Mach dir keine Sorgen."

An einem großen Haus angekommen, hält er den Wagen an, steigt aus und macht mir dir Tür auf. Er nimmt meine Hand und führt mich in das modern aussehende Anwesen. Gerade hat er die Tür hinter uns verschlossen, da drückt er mich an diese. 

"Eigentlich heiße ich Farlan, aber heute Nacht bin ich für dich niemand anderes als Daddy, Sir oder Master. Verstanden, Levi?" "Ja Master."

Und wieder das selbe Spielchen. Die können sich auch ruhig mal was anderes einfallen lassen. Irgendwann wird es wirklich langweilig. 

Downphase I [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt