Der restliche Tag verging wie immer. Ein paar Blowjobs hier ein paar Daddy-Kink Deppen da. Manche, die Blümchensex wollten, manche, die sich nicht trauen ihre Partner oder Partnerinnen nach der neunundsechzig zu fragen. Und wieder rum welche, denen es einfach nur um Befriedigung geht.
Als ich endlich fertig bin, warte ich vor meiner Tür auf Mike, der sich noch umziehen will. Ich lehne mich an meine Tür. Wieso habe ich ihn geküsst. Ich küsse nie. Der einzige, der mich - auch von meiner Seite aus - küsst ist Mike und das passiert nur, wenn wir Sex haben oder ich grade kuscheln will. Selten hat er Probleme, über die er mit jemandem reden will.
Manchmal kommt es mir so vor, als wäre Mike ein Kummerkasten für unsere WG. Bei mir ist es zwar noch wieder was anderes als bei Mikasa oder Annie aber es ist das Prinzip. Man könnte meinen, dass es ihm nie besser ginge. Wahrscheinlich ist das auch so.
"Levi?" werde ich von seiner dunklen Stimme aus den Gedanken gerissen. Er trägt Jogginghose und Kapuzenpullover, da es draußen relativ kalt ist. Ich mag es lieber, wenn es kalt ist. an stinkt nicht nach Schweiß, es macht den Sex erträglicher und außerdem dürfen wir dann drinnen arbeiten.
Ich nehme seine Hand und wir gehen zusammen nach Hause. Mikasa und Annie wollten noch essen gehen und dann nach kommen.
Als wir die Wohnung betreten, renne ich förmlich in mein Zimmer, wo ich mich umziehe und mich - ähnlich gekleidet wie Mike - in mein Bett lege. Es dauert nicht lange, bis meine Zimmertür geöffnet wird und Mike sich neben mich legt. Ich lege mich stumm auf seine Brust und spüre, wie er seine große Hand in meinen Haaren versenkt. "Was ist los? Du bist noch stiller als sonst.", stellt er fest und ich schaue zu ihm.
"Ich habe einen Kunden geküsst." Verwirrt sieht er mich an. "Du küsst nie. Außer sie zahlen fast die tausend."
Ich seufze und stütze meine Hände auf seine muskulöse Brust, setze mich auf sein Becken und schaue ihn hilflos an. "Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe. Ich habe immer gesagt, dass ich das nicht will. Dass ich das nicht mache."
"Ach Kleiner.", seufzt er und streicht weiter durch meine Haare. Ich lege meinen Kopf in seine Halsbeuge. "Hat es sich wenigstens gelohnt?", fragt er und ich nicke leicht. "Er war Jungfrau."
"Du hast wen entjungfert?", fragt er und ich kann mir sein stolzes Grinsen richtig vorstellen. Ich nicke leicht und merke, wie er seine Hände weiter südlich wandern lässt. Ich hab da nichts gegen. Auch als er mit seiner Hand in meine Hose fährt, ist es mir egal. Jeden anderen, der nicht dafür bezahlen würde, hätte ich weggestoßen oder angespuckt. Aber nicht Mike.
"Erzähl mir von ihm.", fordert dieser und ich seufze. "Er war jung. Hübsch und irgendwie komisch. Er hat mich zwischendurch so seltsam angeguckt. Weiß auch nicht. Er hat auf mich geachtet, auch wenn ich Top war. Ihm war nicht nur er selbst wichtig. Das ganze war zwar nur eine Wette aber ich glaube nicht, dass er es so abgrundtief bereut. Wenn er es bereut. Und als es vorbei war, hatte ich das Verlangen ihn zu küssen. Er hatte es vorher versucht aber ich habe das nicht zugelassen. Und dann küsse ich ihn. Ich weiß nicht, wie ich das deuten soll. Er ist der erste, den ich ein zweites Mal nehmen würde weißt du..."
Er brummt zustimmend. "Das ist echt selten, gerade bei dir." "Ich verstehe das nicht.", murmle ich und merke, wie er mir mit einer Hand durch die Haare streicht und mit der anderen über meinen Hintern.
"Weißt du wie er heißt?", fragt er und ich nicke stumm, ehe ich antworte. "Eren Jaeger. Aus Blankensee." "Steh mal auf."
Ich tue, was er will und setze mich neben ihn aufs Bett. Er verschwindet kurz und holt den Laptop, den wir von Erwin zur Verfügung gestellt bekommen haben, falls wir neue Kleidung bräuchten oder so.
Er klappt ihn auf, setzt sich wieder zu mir, gibt das Passwort ein und öffnet Google. Er gibt den Namen ein und unzählige Seiten erscheinen. Sein Vater scheint ein bekannter Arzt zu sein und er ist wohl so eine Art Wunderkind. "Darf ich mal?" Er gibt mit den Laptop, ich stelle ihn auf meinen Schoß und klicke mich durch die Seiten.
"Sind da Bilder?", fragt Mike neugierig und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. "Um-hm.", ich öffne eines der Bilder. "Der ist süß.", meint Mike und legt einen Arm um mich. "Wenn du meinst."
"Wie alt ist der?" "Einundzwanzig."
"Und dann noch Jungfrau.", er lacht leise wofür er einen Hieb von mir in die Seite bekommt. Wieder lacht er nur und zieht mich mehr an sich. Ich klappe den Laptop zu und stelle ihn auf meinen schwarzen Nachttisch. Just in diesem Moment höre ich die Wohnungstür und Mikasas Absätze auf dem Parkettboden.
Wir stehen auf und gehen in unser Wohnzimmer, welches an der Küche angrenzt. Er setzt sich auf die große, überteuerte Couch und ch lege mich mit dem Kopf auf seinen Schoß, nehme seine Hand und lege sie verschränkt mit meiner auf meinen Bauch. "Habt ihr auch noch was anderes zu tun, als den ganzen Tag aufeinander zu liegen und Händchen zu halten, wie zwei komplette Idioten?", spöttisch lachend kommt er auf uns zu.
Sofort setze ich mich auf und drücke mich mehr an Mike. Was macht Erwin hier? Ängstlich schaue ich zu ihm auf und sehe sein süffisantes Grinsen. Seine perfekten Zähne - die er sich wahrscheinlich machen lassen hat - strahlen uns an und, wenn ich nicht wüsste, wer er ist, würde ich ihn aufgrund seines Lächelns sogar als sympathisch abstempeln.
Mikasa und Annie kommen zu uns und setzen sich auch auf die Couch. "Ihr wisst, dass ich so was nicht mache, aber ihr bekommt für nächste Woche frei. Ich werde nicht da sein und das Bordell für die Woche schließen."
"Ihr bekommt aber einen kleinen Zuschuss. Ich bin gut drauf, weil ihr wirklich gute Arbeit gemacht habt." Er kramt in seinem Portmonee und legt zwei EC-Karten auf den Couchtisch. Dann steht er auf und verlässt die Wohnung. Das war seltsam. Er ist sonst nie so, eigentlich ist er skrupellos und hasst uns. Er würde uns nie extra Geld geben.
Wir alle schauen verwirrt auf die EC-Karten. Da stimmt was nicht. "Ich bin dafür, dass wir sie nicht benutzen.", murmle ich und schaue zu den anderen. Mike hat einen skeptischen Blick aufgesetzt, Mikasa und Annie hingegen stieren sich an und in ihren Köpfen dreht es sich wohl gerade darum, wer welche Karte bekommt.
"Meinetwegen könnt ihr sie haben.", meint Mike und zieht mich auf seinen Schoß. Ich lehne mich an ihn und sehe zu Mikasa, die sich eine der Karten nimmt und in ihr Zimmer rennt. Annie tut es ihr gleich, nur dass sie die Wohnung verlässt. Als Mika aus ihrem Zimmer kommt, hat sie sich umgezogen und sieht aus wie ein normaler Mensch. "Wieso wollt ihr sie nicht?"
"Weil wir auch ohne klar kommen."
Mikasa und Annie kommen beide aus reichem Haus. Immerhin konnten sie sich beide ein Studium leisten. Während Mike und ich um unser Leben gekämpft haben - was gerade im Winter schwer war - haben die beiden mit ihren Familien an einem Tisch gesessen, die Heizung war vielleicht an und sie haben zusammen geredet, gelacht aber auch gestritten. Was hätte ich nicht alles dafür gegeben mich mal mit jemand anderem zu streiten, als mit den Heroin Junkie von Hauptbahnhof, den ich zu erst für eine Art Sen-Typen gehalten habe.
Orangene Hose, oberkörperfrei, Asiate und nett. Ich habe mich in in einem näheren Park an einen Baum gesetzt und ihn beobachtet. Ich dachte, dass er vielleicht beten oder meditieren würde, dabei hat er sich nur was gespritzt.
Zwei Mädchen sind in diesem Moment an mir vorbei gegangen und haben auch auf ihn geachtet. Das eine Mädchen, meinte dann, dass er aussehe wie ein Sen-Meister. Daraufhin haben sie gelacht und erst ein paar Sekunden später gemerkt, was er eigentlich macht. Ihre Gesichter waren zu lustig.
Bestimmt hatten sie so etwas zum ersten Mal gesehen. Nicht unüblich für Leute, die deutlich nicht aus Hamburg kommen. In ihrem Alter würden sie mehr am Bahnhof sein oder bei der Sternschanze. Und gerade wegen den bunten Haaren, würde man sie leicht bemerken. Aber ich habe sie noch nie gesehen gehabt.
"Levi?" "Mh?" "Denkst du schon wieder an deinen Eren?"
"Was redest du, er ist nicht mein Eren. Er ist einfach nur ein Eren." "Na klar doch.", grinst er und küsst mich kurz auf die Wange.
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Downphase I [Ereri/Riren]
FanfictionLevi Ackerman konnte sich bis vor kurzem kein schöneres Leben vorstellen, er lebte zufrieden, hatte Wohlstand und Freunde, sowie Familie. Doch nachdem er seine Mutter verliert, geht sein Leben den Bach runter. Um für sich Sorgen zu können, muss er a...