"So gut es mir möglich ist.", antwortet er. Ich würde jetzt sicherlich lächeln, wenn wir nur zu zweit gewesen wären. "Was sagt deine Familie dazu?", fragt Erwin und nippt an seinem mit Sekt gefüllten Glas. "Sie sind nicht gerade begeistert. Besonders mein Vater hat etwas dagegen."
"Und deine Mutter?" "Hat Levi noch nie gesehen. Sie weiß nur aus Erzählungen meines Vaters, was er arbeitet."
"Haben deine Eltern großen Einfluss auf dich und dein Handeln?" Wieso muss er das wissen? Auch Eren scheint sich diese Frage zu stellen und schaut wahrscheinlich etwas verwirrt. Erwin seufzt und beginnt zu erklären, warum er das wissen müsste. "Wenn ihr euch trennen solltet, weil deine Eltern das so wollen, habe ich einen Levi bei mir, der wahrscheinlich nichts mehr machen würde. Und - um darüber zu urteilen, kenne ich dich nicht gut genug - wenn du ihn dann doch sehen willst und ins Bordell kommst, dann kann es schnell dazu führen, dass sich Kunden bei mir beschweren und ich Levi rauswerfen muss. Ich denke er hat dir schon erzählt, was ihm dann blüht."
Eren nickt und streicht über meine Hände, die ebenso wie seine auf meinem Bauch liegen.
"Ein anderes Thema. Kennst du irgendjemanden, der sich für diesen Beruf frei stellen würde?"Und da war er wieder, der eiskalte, herrische Geschäftsmann. "Nein. Bei mir sind die allgemein gegen Ihr Geschäft." "Verstehe.", er trinkt sein Glas aus und holt einen kleinen Notizblock aus seiner Jackentasche.
"Kommen wir zu meinem eigentlich Besuchsgrund.", er räuspert sich und klappt den Block auf, schreibt unsere Namen auf und schaut zu Annie. "Wann haben du und Mikasa eure Tage?" "Ich nächste Woche und Mikasa in zwei Wochen." "Okay, dann seid ihr für die jeweiligen Wochen raus."
Er notiert sich die Daten und schaut zu Mike und mir. "Ich brauche euch beide am Samstag, weil Petra alleine nichts managen kann. Einer muss organisieren, einer muss ficken. Wer was macht ist mir ziemlich egal, einigt euch darauf. Jetzt."
Die Blicke meiner selbst und die von Mike treffen aufeinander und ist sofort klar, wer was macht. "Levi organisiert." "Okay, aber nur, weil ich das zwischen euch beiden zulasse, heißt das nicht, dass du deine Pflichten nicht trotzdem erfüllen musst."
"Ist mir bewusst.", antworte ich strikt und sein Blick wird leicht überrascht, bevor er wieder die ernste und kalte Miene aufsetzt. "Gut. Dann brauche ich dich Mittwoch nochmal um einen neuen einzuweisen und ihm alles zu zeigen."
"Machst du das nicht sonst immer?", frage ich und hebe eine Augenbraue. "Eigentlich schon, aber ich muss an dem Tag mit Mike weg." Mikes Gesichtsausdruck verrät deutlich, dass er davon nichts wusste und leicht Angst hat.
"Wohin?", frage ich und ernte von Erwin einen ernsten Blick. "Was gehen dich meine Geschäfte an, Levi?" Die Stimmung kippt drastisch und das einzige, auf was geachtet wird ist der starrende Blick, den wir uns gegenseitig zuwerfen. "Deine Geschäfte gehen mich nichts an. Aber sollte die Polizei hier wieder auftauchen und fragen, wo mein Vormund ist, sollte ich eine Antwort äußern können."
"Da hat er schon recht.", meldet sich nun auch Mike zu Wort, wofür er von Erwin einen kalten Blick kassiert. Doch dieser wandelt sich relativ schnell zu einem Besorgnis verursachenden um. Mike wirkt ein wenig, wie ein kleiner Hund neben Erwin. Kein Wunder, ich habe auch Angst vor ihm. Wir alle. Obwohl Annie es nur als Respekt erklärt und Mikasa sich aus dem Thema ganz raus hält.
Mike und ich wissen genau, wozu Erwin fähig ist, wenn er sauer ist. Mike hat es am eigenen Leib erfahren müssen und ich habe den Seelenklempner spielen müssen, nicht das ist das nicht gerne tu, ich helfe Mike, wo ich helfen kann, aber dennoch steht es immer auf dem Spiel, dass Erwin aufgrund dessen einen Wutanfall bekommen könnte und diese Wut dann an mir auslassen könnte. Der Typ ist unberechenbar. Und er macht, was ihm gerade gefällt.
So kam es auch schon oft dazu, dass er einen von uns zu sich bestellt hatte - meistens war es Mike, weil der sich ihm auf seinen Wunsch hin widersetzen würde. Erwin ist bisexuell aber neigt wohl mehr zu Männern.
"Wir fahren nach Kiel aufgrund eines Geschäftes, bei dem ich seine Hilfe brauchen könnte." Kiel ist etwa zwei Stunden von Hamburg entfernt und es kommt drauf an, womit man fährt. Ob mit Auto oder Zug. Aber so, wie ich Erwin kenne, werden die beiden mit einem Auto fahren.
Ich nicke nur und sehe, wie er sich wieder etwas notiert.
"Wann hat Mikasa Zeit nächste Woche, sie muss hin halten für dich.", wendet er sich an Annie, welche ihm genau den Wochenplan von Mikasa erklärt. Er schreibt sich ihre Arbeitstage auf und kopiert dann den Zettel, ehe er ihn mir in die Hand drückt und ich ihn an unsere Pinnwand hänge. Den alten werfe ich in den Papiermüll und stelle mich dann wieder zu Eren, der still aber interessiert zugesehen hat.
"Gut. Am Samstag dann, Mike Levi.", meint der Chef und verlässt unsere Wohnung schnell. Als er die Tür schließt fällt sofort dieses angespannte und drückende Gefühl. Wir alle seufzen gleichzeitig aus und verschwinden in unseren Zimmern. Ich ziehe Eren mit zu mir und stelle ihn vor meine Fotowand. "Warte mal kurz hier.", meine ich schnell und laufe in Mikes Zimmer, wo ich ihn betrübt auf dem Bett finde. Eigentlich wollte ich nur die Polaroid holen aber sein Anblick verschafft mir ein Ziehen in der Magengegend. Ich seufze und setze mich neben ihn.
"Das wird schon noch.", murmle ich und er lächelt schwach. Ich wünsche ihm wirklich sehr, dass er endlich seine Liebe findet oder, dass Erwin seine Liebe erwidert. "Bestimmt, wenn nicht dann hole ich mir einen Hund."
"Mit mega Augenbrauen?", grinse ich und er lacht leise. "Versprochen.", er umarmt mich kurz und nehme mir die Polaroid, gehe wieder zu Eren und sehe ihm belustigt zu, wie er das Bild von sich an der Wand anschaut. "Woher hast du das? Das ist uralt.", lacht er und schaut sein deutlich jüngeres Ich an. Auf dem Bild war er laut Facebook sechzehn. Egal, ich finde es niedlich. "Facebook. Und gerade weil es so alt ist, müssen wir ein neues machen."
Er lächelt leicht und zieht mich zu sich, legt seine Lippen auf meine und nimmt mir dabei die Kamera aus der Hand. Ich gebe mich ihm hin, lege meine Arme in seinen Nacken und löse mich erst von ihm, als der Blitz erscheint und das Druckgeräusch ertönt. Ich nehme das Foto aus der Kamera und lächle.
Er ist perfekt.
Soviel gelächelt und geredet habe ich lange nicht mehr. Jemand geliebt habe ich ewig nicht und mich dazu noch jemandem geöffnet auch nicht. Dieser Jemand, der all das nach Jahren geschafft hat, ist Eren. Wer weiß, vielleicht werde ich durch ihn mal diese Downphase los.
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Es gibt Aot jetzt auf Deutsch. Das ist voll merkwürdig und das schlimme ist, dass ich es nicht mehr auf japanisch schauen kann, weil die Folgen übersetzt werden. Armin hat voll die tiefe Stimme im Vergleich zu der japanischen. Das nervt mich. Und Marco und Eren klingen fast genau gleich!! Das geht so nicht!!
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Downphase I [Ereri/Riren]
FanfictionLevi Ackerman konnte sich bis vor kurzem kein schöneres Leben vorstellen, er lebte zufrieden, hatte Wohlstand und Freunde, sowie Familie. Doch nachdem er seine Mutter verliert, geht sein Leben den Bach runter. Um für sich Sorgen zu können, muss er a...