Kapitel 23 - Aus und vorbei

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Sie rennt durch das zerstörte Wohnzimmer und lässt sich im Schlafzimmer auf sein Bett fallen. Sie hat es geplant. Ihre bescheuerten Bedingungen waren dazu da, dass wir uns entfremden, keinen Sex haben und ich mich in einen anderen Schüler verliere. Warum hasst sie Severus denn so? Er hat ihr doch nie etwas getan. Er wird zurückkommen. Das muss er einfach. Mit diesen Gedanken schläft sie ein.

Mitten in der Nacht wacht sie durch ein Klopfen auf. „Sev? Bist du das?", murmelt sie verschlafen in den Raum. Als keine Antwort kam und ihr bewusstwurde, dass sie immer noch das Abendkleid trägt, vielen ihr die Geschehnisse des vergangenen Abends wieder ein und die Tränen rollten über ihre Wangen. Es klopfte wieder. Hermine stand traurig auf und ging zur Wohnungstür. Vorsichtig öffnete sie diese und vor ihr stand Draco. „Was willst du hier?", fragte sie leise. „Hast du nicht schon genug angerichtet?" Draco sah müde und erledigt aus. Seine Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab. Seine Kleidung war zerknittert und seine Krawatte hing lockerer und schief um seinen Hals. Seiner blauen Augen waren Blutunterlaufen. „Ich wollte sehen, wie es dir geht und ob Severus wieder zurück ist." „Wie soll es mir schon gehen? Beschissen geht es mir und nein er ist nicht zurück. Wieso sollte er auch? Die Frau, die er liebt, hat sich in seinen Augen an den Hals eines anderen Mannes geworfen. Ich würde mir auch nicht um den Hals fallen und mich für mein Verhalten belohnen. Wieso hast du das überhaupt getan? Du wusstest, dass ich nur mit Severus zusammen sein will." Mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue stand sie vor ihm. Ein Arm in ihre Hüfte gestemmt, den anderen an der Tür. Draco strich sich mit einer Hand durch die Haare. „Wir hatten den ganzen Abend so viel Spaß und ich dachte, dass wir uns gut verstehen würden. Dann hast du dich bei diesem Lied an mich gekuschelt und als du dann noch sagtest, dass du mir verzeihen würdest und dein Gesicht so nah war..." Er seufzt. „Ich dachte du würdest es auch wollen und ich konnte auch einfach nicht anderes. Es war viel zu verlockend. In der letzten Zeit hast du auch kaum mit Severus geredet und ich dachte genau, wie die Anderen, dass es zwischen euch kriselt oder es auch schon wieder aus ist. Er ist doch schließlich unser Lehrer und so seid ihr auch miteinander umgegangen." „Dir ist schon klar, dass wir im Unterricht eine Lehrer-Schüler-Beziehung führen. Das war eine der Bedingungen von McGonagall, damit wir diese Beziehung nicht beenden mussten. Eine weitere Bedingung war, dass ich mit einem Mitschüler zu den Bällen gehe und Sev und ich dachten du seist die beste Wahl, da du weißt, dass wir zusammen sind und glücklich. Aber da haben wir uns wohl beide getäuscht. Ich habe mich bei diesem Tanz nicht an dich gekuschelt. Ich habe mich kurz angelehnt, weil ich müde und erschöpft war! Und dass ich dir verziehen habe, hat nichts aber auch gar nichts mit Gefühlen zu tun. Du hast dich in den letzten Wochen stark verändert und an dem Abend, als du mich getröstet hast, bist du mir zu einem Freund geworden. Aber mehr ist da nicht und ich kann dir auch sagen, dass da nie mehr sein wird. Ich bin glücklich mit Severus und ich will nie wieder einen anderen Mann. Selbst wenn er jetzt nicht zu mir zurückkommt, was ich irgendwo verstehen könnte, dann werde ich mir keinen neuen Mann suchen. Dann werde ich mein Leben damit verbringen zu hoffen. Zu hoffen, dass er mir irgendwann verzeihen kann und zu mir zurückkehrt. Und ich bitte dich nun zu gehen." Ihre Stimme war zuerst nur ein zischen, dann wurde sie etwas lauter aber zum Schluss war sie leise, traurig und resigniert. Sie wusste nicht wie sie ihn zurückholen konnte. Wo war er denn? Sie sah den jungen Mann vor der Tür noch einmal an und ließ dann die Tür ins Schloss fallen. Mit dem Rücken zur Tür gedreht stand sie in dem Raum und besah sich das Chaos. So viel Schmerz. Ich wollte ihm doch niemals weh tun. So kann es doch nicht enden. Nach wenigen Minuten stummen Starrens ging die junge Frau entschlossen in das Arbeitszimmer und setzte sich an seinen Schreibtisch und begann zu schreiben.

Mein Geliebter,

ich bitte dich lies diese Zeilen von mir. Du bist einfach verschwunden ohne mich erklären zu lassen. Ich wollte Draco wirklich nicht küssen. Es ist jetzt alles einige Stunden her und mir ist klargeworden, wie dieser Abend auf dich gewirkt haben muss. Lasse mich bitte erklären. Als Draco mich bat zu tanzen, da dachte ich einen oder zwei Tänze werde ich ihm ja wohl gewähren können, schließlich habe ich ihn ja gefragt, ob er mit mir zu diesem Ball geht. Ich habe mich auch sehr gut mit ihm unterhalten. Ich musste ihm von meinen Lieblingsdingen in der Muggelwelt erzählen und so habe ich kaum gemerkt, dass wir immer weiter tanzten. Als ich mich wieder hinsetzen wollte ließ er mich nicht. Also habe ich nachgegeben und wurde immer müder. Als der verhängnisvolle Tanz kam, war ich so erschöpft, dass ich ein paar Sekunden meine Augen schließen wollte und mein Kopf sackte an seine Brust. Kurz danach entschuldigte er sich für alle Beleidigungen und Demütigungen, die er mir angetan hatte. Ich habe gesagt, dass ich ihm schon lange verziehen habe. Für dich als Erklärung, ich habe ihm verziehen, da er für mich da war, als ich dachte du hieltest mich für ein Monster. Er war lieb und hat mir immer wieder gesagt, dass du so niemals über mich denken würdest und du manchmal durch die vergangenen Erlebnisse Zeit für dich bräuchtest und dann niemanden an dich heranlässt und ich solle es nicht persönlich nehmen. Ich dachte wirklich er hätte verstanden, dass ich nur zu dir gehöre. Naja ich schweife ab. Als ich dann seine Lippen auf meinen spürte, war ich zuerst geschockt und dann habe ich ihn sofort von mir gestoßen und habe ihm eine Ohrfeige verpasst. Und bin dir nachgelaufen. Naja was dann geschah weißt du ja bis zu dem Punkt, als du verschwunden bist. Ich saß weinend draußen auf den Ländereien und McGonagall und Draco kamen zu mir. McGonagall meinte etwas von wegen durch eine Trennung ginge die Welt nicht unter und der Nächste würde kommen. In diesem Moment wurde mir erst der Hintergrund ihrer dämlichen Bedingungen klar. Sie wollte uns entfremden und auseinanderbringen. Ich will nicht von dir getrennt sein Sev. Ich liebe dich und ich will, dass kein anderer Mann mich berührt geschweige denn küsst. Ich will das nur du das tust. Bitte komme zu mir zurück.

Drama of a LifetimeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt