KAPITEL S E C H Z E H N
„Du bist doch die Schwester von Nick, oder?" Das Mädchen sieht mich abwartend an.
Nachdem sie sich vorgestellt hatte, hat sie gemerkt, dass ich erst einmal meine Ruhe möchte und ist wieder raus zu den anderen Mädels gegangen. Und ich habe in der Zeit meine Sachen ausgeräumt. Es kam mir vor, als würde ich in einem Hotel mich einrichten. Man macht nur sporadisch die Sachen in den Schrank, denn man weiß, dass man bald eh wieder abreisen wird. Jedenfalls habe ich das immer so gemacht. Ich bin froh doch möglichst viel schon mitgenommen zu haben. Ich habe mein Bett bezogen. Und dann, auch wenn ich eigentlich meine Ruhe wollte, hat die Frau mit der Glatze gerufen. Ich weiß nicht mal ihren Namen.
Wir sollen alle zum Essen machen kommen. Und dann habe ich gezwungener Maßen doch hinunter gehen müssen und mich der Situation stellen müssen. Die meisten Mädchen sind so alt wie ich. Siebzehn. Es gibt nur wenige die jünger sind. Zwei, ich glaube Schwestern, Mädchen sind acht und somit die jüngsten. Und irgendwie finde ich es schockierend, in welchem Alter die Kinder schon Waisen sind. Jeder hat eine Kleinigkeit gemacht. Alle siebzehn Mädchen haben mit angepackt. Und was habe ich eigentlich nur zugeschaut. Ich habe keine Ahnung wo ich was finde. Und ehrlich gesagt auch gar keine Lust gehabt irgendwas zu machen. Die Mädchen haben mich immer wieder angeschaut. Die einen abwertend. Die andern interessiert. Ich weiß es nicht. Ich kann die Situation nicht einschätzen. Ich weiß nicht ob das Essen gut geschmeckt hat, denn ich habe nichts gegessen. Mona und ein weiteres Mädchen haben freiwillig den Abwasch übernommen und die Frau mit der Glatze, die übrigens Marion heißt, hat gemeint ich solle ihnen helfen. Und nun stehe ich mit zwei wildfremden Leuten in der Küche und trockne das Geschirr ab. Die ganze Zeit haben sich das Mädchen und Mona über Dinge unterhalten über die ich nicht mit reden konnte.
„Ja...",murmel ich. Sie kann vergessen, dass sie sich mit mir anfreundet um an ihn ran zukommen! So eine Scheiße habe ich schon mal durch gemacht und werde es nicht noch mal durch machen!
„Habt ihr schon den Blogeintrag gesehen? Ihr seid das top Thema. Und -O- scheint nicht ganz so euer Fan zu sein." Ich sehe sie an. „Was für ein Blogeintrag?" „Der Blog der Washington-Highschool. So mit Tratsch und so halt. Wer hat was gemacht. Sowas halt. Die Vier nehmen kein Blatt vor den Mund und haben ihre Augen und Ohren überall." „Du weißt nicht, ob sie wirklich zu Viert sind!" „Es macht aber Sinn! Hast du noch nie einen Film gesehen? I.N.F.O ist aus den Anfangsbuchstaben den Leute entstanden!" „Und Olga ist da bestenfalls noch mit daran beteiligt!",Mona lacht. „Was ist mit mir?",fragt ein Mädchen, dass ihren Kopf in die Küche steckt. Olga ist etwas kräftiger, hat schwarze Haare und fast schwarze Augen."
Beiden schütteln gleichzeitig den Kopf und Olga verschwindet.
Das Mädchen zieht ihr Handy aus der Hosentasche. Tippt darauf herum und reicht mir dann ihr Handy.
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I.N.F.O
Eintrag 167
Liebe Leser, Liebe Leserinnen,
es ist endlich wieder Freitag. Hoch die Hände Wochenende! Haltet durch! Nur noch heute und dann habt ihr zwei Tage zur Erholung.
So aber jetzt zu dem eigentlichem Grund, warum dieser Blog überhaupt existiert. Der neuste Klatsch aus der Washington High-School. Und wie jeden Freitag fasse ich die Woche zusammen. Und ich erwarte von euch, dass ihr uns auf dem neusten Stand haltet, denn auch wir können nicht unsere Augen überall haben.
Was ist am Montag passiert? Ich glaube für alle ist klar, dass die Vierlinge am Montag, nein eigentlich die ganze Woche, das Thema der gesamten Schule waren. Und auch hier im Blog wurde schon einiges über sie geschrieben und spekuliert. Und ich finde es schon erstaunlich, wie es vier siebzehn jährige Personen schaffen so viel Trubel in diese eigentlich eher langweilige Schule zu bringen.
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Thema der Woche? Ich lese weiter. Das der Streit am Montag zwischen den Gonzales Brüdern und den Vierlingen am Donnerstag in die zweite Runde geht, hat wohl keiner geahnt. Es ist ja auch nicht geplant gewesen! Und wieso spricht er von uns Vier? Es war nur Nick, nicht wir alle. Doch laut Augenzeugen ist Nick richtig ausgeflippt. ... Er hat Tyler krankenhausreif geprügelt! ...Die Leute die das Ganze mit verfolgt haben, meinten, dass er völlig grundlos zugeschlagen hätte. Hat er nicht! Nick ist kein Schläger! Nick versucht das Geschehene zu verarbeiten. Dass er das mit Drogen versucht sieht ihm nicht ähnlich. Aber ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Wie er da vor dem Spiegel auf der Toilette im Boxclub gestanden hat und sich die Spritze in den Arm gesteckt hat. Hätte Michelle ihn nicht angeschrien, ja Michelle hat dort das erste Mal etwas gesagt, wäre er wahrscheinlich nicht mehr zu Besinnung gekommen. Ich weiß nicht was gewesen wäre, wenn ich nicht gekommen wäre. Und ich weiß auch nicht warum er auf mich gehört hat. Aber ich bin froh das er dann zur Besinnung kam.
„Wieso ist er so ausgeflippt?", das Mädchen wird mir immer unsympathischer. Es geht sie ja wohl nichts an! „Keine Ahnung!" Ich meine, dass Nick mir auf dem Polizeipräsidium gesagt hat, dass Tyler meinte ich sein Nicks Schwäche. Ob das wirklich stimmt, keine Ahnung. Aber ich werde dieser Zicke da sicherlich nichts sagen.
„Jetzt beeil dich doch Mal Mila!", drängelt Mona. Und ich schrecke bei dem Namen zusammen. Mila? Dieses Mädchen heißt Mila! „Jaja...",murmelt diese und greift zu den dreckigen Tellern die neben ihr stehen.
„Gehen wir eigentlich heute Abend?", fragt Mila in etwas leiserer Stimme. Mona scheint kurz nachzudenken. Keine Ahnung, ich sehe nur ihren Hinterkopf. „Michelle, hast du Lust mit auf eine Party zu gehen?"
„Nein..." Ich habe keine Lust eine Konversation mit den Zwei zu führen. Am liebsten würde ich mich in das Bett oben legen und nachdenken. Eventuell Musik hören und mich in meinem Unglück suhlen. Aber nein, ich trockne hier bescheuertes Geschirr ab. „Wieso nicht, es kommt die halbe Schule." Das Argument wird mich natürlich umstimmen. Warum soll es mich reizen, wenn die ganze Schule kommt? Mich würde es reizen, wenn meine alten Freunde kommen würden. Aber diese werde ich wohl nie wieder sehen. Und das schlimmste ist, dass die meisten nicht mal wissen, was mit uns ist. Vielleicht machen sie sich immer noch sorgen um uns.
„Ich will trotzdem nicht." „Ach jetzt hab dich nicht so. Du bist neu hier. Und du brauchst noch andere Freunde außer uns." Wer hat behauptet, dass wir Freunde sind? Ich kenne euch seid vielleicht drei Stunden. Wie kann man da schon von Freundschaft sprechen? „Außerdem solltest du den Leuten zeigen, dass du nicht so bist wie im Blog beschrieben wird, sonder dein wahres Ich heraus finden." „Was die Leute von mir denken, ist mir eigentlich relativ egal", meine ich trocken. Ob das wirklich der Wahrheit entspricht weiß ich nicht so ganz. „Kann es dir ja auch, aber willst du denn nicht die Leute von unserer Schule kennenlernen." Und plötzlich fällt mir etwas ein. Etwas was ich zu Alex gesagt habe. Ich habe den Kampf aufgegeben! Und vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt um damit anzufangen. Vielleicht sollte ich wirklich auf diese Party gehen. Wohlmöglich bringt es mich noch auf andere Gedanken. Ich könnte Ablenkung jetzt gut gebrauchen. Und vielleicht kommt Jackson, Alex und Nick auch. „Na gut. Ich komme mit." Misstrauisch mustern mich die Zwei. Doch dann scheinen sie zu frieden. Ich weiß warum sie mich dabei haben wollen. Damit ich sie nicht verpetzten kann. Mir ist klar, dass es eine Ausgangssperre geben wird. Und wir werden uns danach noch hinaus schleichen. Das bedeutet, dass, wenn wir erwischt werden, wir wahrscheinlich eine ordentliche Strafe erteilt bekommen. Aber ich habe aufgegeben. Und deshalb kämpfe ich nicht mehr dagegen an. Es bringt eh nichts.
Als wir fertig sind gehe ich auf Mona's und mein Zimmer. Lege mich auf das Bett und schlafe ein. Aus irgendeinem Grund bin ich so erschöpft. Ich wollte mich eigentlich nur hinlegen doch ich war sofort eingeschlafen.
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Vierlinge Survival (2)
Teen Fiction!!komplette Geschichte wird überarbeitet. Dies wird nicht der zweite Teil der Vierlinge bleiben!! Michelle Schmitz hat die Hoffnung aufgegeben, dass sie das Vergangene ignorieren kann und einfach neu Starten kann. Sie und ihrer drei Brüder versuche...