Interviews zum Thema Schreiben

Interview mit spacetear [whiffstyles]

Hallo spacetear. Kann ich dich fragen, wie du auf diesen Namen gekommen bist?

Hallo. Da ich das Universum liebe und mir gerne Bilder davon anschaue und bei der Namenssuche auf We heart it ein Bild von dem Universum gesehen habe, [Universum war zu lange, deshalb auch auf englisch] bin ich auf Space gekommen. Bei "tear" war ich mir sehr unschlüssig und letztendlich bin ich auf "tear" [Träne] gekommen, da Tränen für mich Zerbrechlichkeit, aber auch Stärke bedeuten.

Eine sehr schöne Definition. Möchtest du auch mittels deiner Bücher den Lesern diese Eigenschaften näher bringen?

Oh ja. Die, die mein erstes Buch, The Last year, gelesen haben, wissen es genau. Wahrscheinlich auch, weil ich in gewisser Hinsicht stark, aber auch zerbrechlich bin. Ich bin nicht die Person, die gerne Happy-End's schreibt, da es im realen Leben immer schlecht aus geht. Egal, ob man mit einer geliebten Person bis zu seinem letzten Atemzug zusammen ist, man stirbt trotzdem.

Sterben ist ja nicht unbedingt schlecht. Kommt darauf an wie, wo und wann. Schreibst du, um Gedanken zu verarbeiten, oder nur, weil es dir Freude bereitet?

Ehrlich gesagt, ich weiß es noch nicht genau. Ich schreibe schon seit ich klein bin. Damals habe ich immer mit meiner Oma zusammen Märchengeschichten geschrieben und dann bin ich langsam auf den Geschmack gekommen. In den Büchern sind oft auch meine Gedanken enthalten, weshalb ich mich nicht entscheiden kann. 50/50.

Das allein ist eine sehr schöne Geschichte. Für einen Augenblick. Nur ihr beide. Vielleicht ist 50/50 die beste Antwort. Hat dich deine Oma in gewisser Weise inspiriert?

Oh, sehr. Sie war immer mit so vielen Geheimnissen erfüllt und gab mir ein ganz anderes Gefühl als der Rest meiner Familie. Sie ist der Grund, weshalb ich überhaupt angefangen habe zu schreiben.

Wie schreibst du? Nimmst du dir Zeit oder kann es auch hektisch vonstatten gehen? Ist das deine Privatsphäre oder kannst du auch mit geöffneten Türen schreiben?

Wie ich schreibe? Auf was bezogen? Auf meine Schreibweise? Berührend, emotional, kurz und knapp. Zumindest schätze ich mich selbst so ein. Ich versuche mir immer, Zeit zu nehmen, aber oft bin ich auch unter Zeitdruck. Ich weiß nicht, wie ich besser schreibe. Kommt drauf an. Da ich nichts zu verbergen habe, sind alle Türen geöffnet. Und da mein größter Traum Autorin zu werden ist, wäre das wahrscheinlich unpraktisch, wenn es meine Privatsphäre wäre.

Da hast du Recht. Ich meine aber eher, ob du zum Schreiben ungestört sein willst. Ach, ich kann ziemlich verwirrend reden.

Oh. Ja, das wäre glaube ich am Besten für mich. Und dann noch Musik.

Wundervoll. Ich höre übrigens gerade Musik. Wie ich dich einschätze, bist du auch nächtlich aktiv. Wann schreibst du besonders gerne?

Oft in der Nacht, wer hätte das gedacht. Ich schreibe meistens Kapitel nachts vor, da ich eindeutig zu der Uhrzeit mehr Gedanken und Ideen habe.

Ich wusste es doch. Könntest du beschreiben, wie du da sitzen würdest, mit welchem Gesichtsausdruck, mit Tränen oder geschlossenen Augen?

Es kommt drauf an, an welcher Geschichte ich schreibe. Bei The next year sitze ich steif in meinem Bett und meine Gesichtszüge sind angespannt und mein Kopf leicht errötet. Meine Augen etwas geschwollen, meine Schminke verschmiert und auf jeden Fall; Tränen, aber auch Wut. Ja, ich fiebere eindeutig bei meinen Geschichten mit. Bei Sturmgefühle liege ich in meinem Bett, bin entspannt und habe ein Grinsen im Gesicht, sehe dabei aus wie ein Honigkuchenpferd und schließe ab und zu die Augen, um mir Rain und Storm bildlich vorzustellen.