Innerlich machte ich einen Freudensprung, als ich Yasmins Stimme hörte, jedoch begannen ihre Worte mich zu irritieren. Doch irritierten mich nicht nur ihre Worte, sondern auch ihre Taten. Sie lehnte sich zu mir und legte ihre Lippen auf die meinen. Zärtlich und liebevoll, warm und geschmeidig. Ich hätte schwören können, dass mein Herzschlag einen Moment lang ausgesetzt hatte, bevor es begann wie wild zu schlagen. Meine Augen, die ich in der ersten Sekunden weit auf gerissen hatte, fielen zu. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flogen Loopings. Meine Wangen färbten sich rot. Mein ganzer Körper kribbelte und an jeder Stelle an der sie mich berührte, bildete sich eine Gänsehaut. Langsam legte ich eine Hand an ihre Wange. Sie hörte nicht auf mich zu küssen, immer noch so gefühlvoll und für einen kurzen Moment dachte ich, ich würde träumen. Es wäre definitiv der schönste Traum meines ganzen Lebens gewesen und es war auch der schönste Kuss und schönste Moment meines Lebens. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz jeden Moment aus meiner Brust springen würde und ich befürchtete, dass Yasmin meinen Herzschlag hörte. Nach einigen weiteren Sekunden löste sie sich langsam von mir. Als ich meine Augen öffnete, blickte ich genau in ihre. Das eh schon strahlende Blau, strahlte jetzt noch mehr. Ihre Wangen waren gerötet. Wir starrten uns sprachlos an. Mein Blick schweifte zu Nina. Sie sah uns mit großen wütenden Augen an. Ihre Fingernägel krallten sich kurz in die Armlehnen des Sessels, ehe sie sich erhob.
"Man sieht sich" murmelte sie und verschwand.
"Hoffentlich nicht" sagte Yasmin frech grinsend und sah Nina hinter her, bis sie aus der Sichtweite war. Yasmin setzte sich wieder neben mich und trank einen Schluck ihres Cocktails.
"Hab ich was verpasst? Ihr habt euch doch gerade geküsst... " verwundert, zwar mit einem Grinsen im Gesicht, wanderte Leas Blick zwischen uns hin und her.
"Ehh...das...ähm...also" stotterte ich und wunderte mich darüber, dass sie es gesehen hatte. Sie musst wohl schon eine Weile da gestanden haben.
"Ja?" hakte Lea grinsend nach.
"Wir...da war so ein Mädchen...ähm und ich wollte sie verscheuchen....sie hat Emilia angemacht und...ähm" unsicher sah Yasmin meine beste Freundin an.
"Ach ja, war das so?" grinsend nahm sie wieder Platz.
"J-ja" meine Wangen färbten sich langsam rot und ich sah zu Boden.
"Na dann" meinte sie und warf mir einen wissenden Blick zu. Sie glaubte dem ganzen kein Wort, aber es war die Wahrheit, oder?
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Es war still im Wagen. Fast still. Die einzigste die irgendwelche Töne von sich gab, war Lea. Yasmin und ich hatten den kompletten restlichen Abend kaum noch miteinander gesprochen. Es war nichts schlechtes gewesen, aber ich glaube es lag teilweise an Leas Blicken. Sie war kaum noch flirten gegangen. Stattdessen holte sie sich andauernd neue Drinks und wartete einige Minuten in der Nähe unseres Platzes und beobachtete uns, vermutlich in dem Denken, wir hätten keine Ahnung, dass sie dort stand. Lea hatte aber auch versucht Yasmin dazu zu überreden sich von ihrem Platz wegzubewegen, doch lies Yasmin mich den ganzen Abend nicht mehr alleine. Ich hatte mir bereits Gedanken darüber gemacht, ob sie eifersüchtig gewesen sein könnte, jedoch hatte ich die Anzeichen darauf ignoriert und ihr Bleiben auf andere, mir noch nicht eingefallene, Sachen geschoben.
"Oh dieses Arschloch. Ich dacht' eigentlich, dass der was von mir will, aber nein." lallte Lea hinter mir. "Dabei treibt der es doch eh mit 'ner anderen. Und ihr hättet die sehen sollen, sooo hässlich" sie begann übertrieben stark zu gestikulieren. Ich warf einen zweifelnden Blick in den Rückspiegel, um Lea anzuschauen. "Weißt, du Emilia, du solltest dafür sorgen, dass der auszieht. Der verarscht dich sicher auch so wie mich. Dieses dreckige Schwein wird dir vorspielen, dass er was von dir will, aber nein, in Wahrheit verarscht der dich nur" ja, wenn Lea getrunken hatte, redete sie wirklich ununterbrochen. Nicht, dass sie nicht schon normaler Weise eine Plaudertasche war, aber Alkohol trieb das Ganze an die Spitze.
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The girl from the bus stop I girlxgirl
RomanceEmilias kleine unscheinbare Welt stellte sich schlagartig auf den Kopf, nachdem sie eine junge Frau an einer Bushaltestelle irgendwo in einer kleinen Stadt kennen lernte.