Kapitel 31.

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Entschuldigung für die lange Wartezeit.

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"Soll ich dir wirklich nicht helfen?" fragte ich und sah Yasmin neugierig an, während ich zur Musik mit summte. Yasmin hörte auf in der Schublade ihres Schreibtisches zu wühlen, drehte sich kurz zu mir um und schüttelte den Kopf, ehe sie sich wieder auf das ausräumen und sortieren der Gegenstände konzentrierte. "Aber ich bin doch hier, um dir zu helfen, nicht?" Ich winkelte die Beine an und wartete auf eine Antwort. Yasmin stoppte in ihrem Bewegungen.

"Naja..." begann sie, drehte sich um und krabbelte langsam zu mir auf das Bett, wo sie sich vor mir nieder ließ und ihre Arme um meine Beine schlang. Ihre Finger fuhren über meine Oberschenkel und hinterließen ein angenehmes Kribbeln. "Eigentlich war ich nur an deiner Gesellschaft interessiert. Du musst mir nicht helfen." hauchte sie und spreizte meine Beine auseinander, so dass sie sich dazwischen setzen konnte. Ihre Hände lagen nun an meinem Nacken und streichelten dort sanft die Haut.

"Und was, wenn ich dir helfen will?" Ich war, aus mir unerfindlichen Gründen, nun ebenfalls leiser geworden. Vorsichtig legte ich meine Hände an ihre Hüfte und hielt sie fest. Yasmin biss sich kurz auf die Lippe, ehe sie mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen hauchte.

"Mh" Ein weiterer kurzer Kuss folgte. "Dann" Kuss. "kannst du das gerne tun." Sie beendete ihren Satz mit einem weiteren Kuss und blickte mir zufrieden in die Augen. Ihr Daumen streichelte sanft über meinen Kiefer. Ich näherte mich wieder ihrem Gesicht und zog sie in einen weiteren innigen Kuss.

"Yasmin, ha-" Wir ließen ruckartig von einander ab, als die tiefe Stimme von Yasmins Vater ertönte, welcher soeben die Tür geöffnet hatte und nun überrascht im Türrahmen stand. Er räusperte sich kurz, ehe er uns entschuldigend ansah. "Oh, tut mir leid. Ich wollte nur fragen, ob du schon mit dem packen angefangen hast." Er warf einen Blick auf die Kartons im Zimmer und nickte kurz. "Ich schätze schon."

"Ja." sagte Yasmin knapp, stand auf und ging auf ihren Vater zu. "Habe ich, Dad. Emilia hilft mir."

"Das sehe ich." gab er neckisch grinsend von sich. Mein Blick sank zu Boden und meine Wangen erröteten sich. Ich fühlte mich wie ein Teenager. "Achso und Annabell, Melanie und ich gehen heute Abend essen. Wir dachten, dass ihr vielleicht mitkommen wollt." berichtete er und sah seine Tochter freundlich lächelnd an. Yasmin sah darauf fragend zu mir, während ich ihr ein kurzes Nicken zu warf.

"Gerne." antwortete Yasmin.

"Gut, dann schaut, dass ihr gegen sieben fertig seid." sagte Mr. Jones und verließ das Zimmer. Yasmin schloss die Tür hinter ihm und sah mich abwartend an.

"Na dann auf, wir haben noch einanhalb Stunden." Ich erhob mich vom Bett und wartete auf weitere Anweisungen. "Du könntest die Bilder dort in die Kiste packen." schlug Yasmin vor und deutete auf das Regal mit einigen eingerahmten Fotos.

"Nimmst du die alle mit?" fragte ich sie und begutachtete die Bilder neugierig. Yasmin schwieg kurz und schien zu überlegen.

"Nein, ich glaube nicht alle." meinte sie und widmete sich dem Bücherregal. "Die Familienfotos schon, bei dem Rest kannst du mich fragen." Mir fiel auf, dass es mittlerweile mehr Bilder waren, als bei meinem ersten Besuch hier. Ich sammelte einige der Fotos mit Yasmin und ihrer Familie oder nur ihrer Familie zusammen und legte sie vorsichtig in den Karton. Bei jedem Bild mit unbekannten Personen fragte ich Yasmin, ob sie es nach Amerika mitnehmen wolle. Nach den ersten paar Bildern ging alles wie automatisch, doch stockte ich, als ich das letzte Bild in den Händen hielt. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Es zeigte Yasmin und mich bei unserem ersten Date. Sie trug dieses wundervolle rote Kleid, welches ihre Kurven betont hatte. Ihre Haare hatten offen auf ihrer Schulter gelegen und die ersten Schneeflocken des vergangenen Jahres fielen vom Himmel hinab. Ihre Arme waren um meine Hüften geschlungen, ihre Hände lagen auf meinem Rücken, schützen sich vor der Kälte unter meinem schwarzen Blazer. Auf ihren Lippen lag ein wunderschönes Lächeln. Ich wusste nicht, dass sie es ausgedruckt und eingerahmt hatte. Ich drehte mich langsam zu Yasmin um, welche gerade einen Karton bei Seite schob.

The girl from the bus stop I girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt