Eine bedrückende Stille herrschte zwischen uns dreien, und zugeben, ich wünschte mir, dass Jason niemals mitgekommen wäre. Er war zwar eine Art Bruder und gleichzeitig bester Freund für mich, aber eben er war der Grund, dass ich es nicht auf die Reihe bringen konnte, eine anständige Konversation mit meiner Freundin zu beginnen, ohne ihn auszuschließen, also hielt ich lieber den Mund.
"Steven, ähm, wie kommt er damit klar?" fragte Jason mit kratziger Stimme und deutete auf Emilias und meine verbundene Hände. "Also, nicht falsch verstehen, aber ich dachte, er hätte nicht viel dafür übrig, dass du bisexuell bist."
"Es hat eine Weile gedauert, bis er es akzeptiert hatte." antwortete ich und richtete den Blick zu meinem Cousin.
"Oh ja." Ein Seufzen entwich Emilias Lippen. Ich drückte ihre Hand kurz mit einem Schmunzeln im Gesicht.
"Warum fragst du?" Ich legte meinen Kopf mit einem fragenden Ausdruck ein wenig schräg und musterte Jason neugierig.
"Oh, nur so. Ich glaube Dad und meine Stiefmutter haben was gegen Homos." murmelte er und sah zu Boden. Seine Hände waren in den Hosentaschen vergruben. "Ich will nichts zu privates fragen, also sag mir Bescheid, wenn ich eine Grenze überschreite, aber hast du dich vor deiner Familie geoutet, Emilia?" Ich spürte, wie Emilia sich anspannte, trotzdem trug sie ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
"Nun ja, mein Bruder weiß es. Zu meinen Eltern habe ich keinen richtigen Kontakt mehr." antwortete sie. Für einen Moment brach wieder ein Schweigen aus.
"Das tut mir leid." meinte Jason, nachdem er sich geräuspert hatte. "Ich wollte nicht..."
"Ist schon gut, wirklich. Es ist teilweise selbstverschuldet. Ich hatte nach der Trennung meiner Eltern keinen Kontakt zu meinem Vater, weil...naja, auch egal. Ich habe einfach keine gute Beziehung zu Angelika, also meiner Mutter." Emilias Augen spiegelten den Schmerz, den sie spüren musste, ein wenig wieder.
"Jason, was ist los? Warum fragst du uns das Alles?" Ich versuchte Blickkontakt zu ihm herzustellen, aber er sah starr auf den Boden.
"Ich bin schwul." sagte er mit Stärke in der Stimme. Nun sah er mir sogar in die Augen. Ich war für einen Moment etwas perplex, bevor ich die Nachricht hatte sacken lassen.
"Du wusstest es?" fragte ich Emilia verwundert. Sie zuckte darauf nur grinsend mit der Schulter.
"Er hat einen Schwulen-Roman gelesen, glaub ich."
"Das ist doch okay für dich, oder?" Jason sah ein wenig unsicher aus.
"Nein, weißt du, ich bin homophob und verabscheue Lesben und Schwule. Natürlich ist das okay für mich, Dummerchen." lachte ich und boxte ihn kurz spielerisch auf den Oberarm.
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Der Bildschirm vor uns flackerte und zeigte eine atemberaubende Action-Szene. Gut, jeder andere hätte sie atemberaubend gefunden, ich dagegen war nur auf Emilia fokussiert. Ihre Augen huschten neugierig über den Bildschirm. Während den vielen Stunts hatte sie aufgehört meine Taille zu streicheln. Ich schmiegte mich näher an sie und begann eine Spur von ihrem Hals zu ihrer Schulter zu küssen, um ihre Aufmerksamkeit zu kriegen. Sie schielte lächelnd zu mir hinunter, sah dann aber wieder auf den Bildschirm. Ich schnaufte kurz, was sie zum Kichern brachte. Meine Finger krabbelten geschwind unter ihr Shirt und kletterten ihre Brüste hoch. Emilia holte tief Luft und wandte sich einen Moment unter mir. Mein Daumen strich über ihren Nippel, der vom Stoff ihres BHs verdeckt wurde. Sie biss sich auf die Unterlippen als ich begann ihre Brust zu massieren. Ihre Hand griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher auf stumm.
"Du bist unmöglich, Yasmin." hauchte sie und sah mich mit einem genießenden Blick an. Ich stoppte auf der Stelle und zog meine Hand unter ihrem T-Shirt vor. Meinen Kopf legte ich auf ihrer Brust ab, während ich meinen Arm um ihren Körper schlang und mein Bein auf ihre legte. Ihre Hand streichelte sanft meinen Rücken auf und ab. "Das sind wirklich unfaire Mittel. meine Liebe."
"Ist mir egal." sagte ich gleichgültig und schmiegte mich enger an sie. "Du bist nicht mehr lange hier und ich weiß nicht, ob ich das ohne dich schaffe. Ich hab ein schlechtes Gewissen, weißt du?"
"Ach ja? Warum?" Ich spürte ihren verdutzten Blick auf mir.
"Prinzipiell warte ich darauf, dass meine Grandma stirbt, damit ich nach Hause kann. Also nicht direkt so, aber ich fühle mich, als würde ich das tun."
"Das tust du nicht. Du bist hier, um sie während ihrer letzten Zeit bei ihr zu sein. Es ist verständlich, dass du vorhast wieder nach Hause zu kommen, wenn es soweit ist. Aber das musst du nicht. Nicht wegen mir." sagte Emilia mit brüchiger Stimme.
"Was meinst du?" Ich hob meinen Kopf und stützte mich auf ihrem Bauch ab. Emilias Augen wurden groß und sie stieß einen Luftstoß aus.
"Schatz, Luft. Atmen." krächzte sie.
"Oh, tut mir leid." murmelte ich verlegen und stoppte damit mich auf den Bauch meiner Freundin zu stützen.
"Schon gut." Sie hauchte mir einen kurzen Kopf auf die Stirn. Ich schloss während der liebevollen Berührung die Augen. "Ich meinte, dass ich nicht will, dass du jeden wegen mir verlässt. Wenn du lieber bei deiner Familie leben willst, ist das okay. Ich verstehe das." Emilias Augen wurden etwas feucht und ein trauriges Lächeln lag auf ihren vollen Lippen.
"Was?! Nein, Em. Du bist meine Familie und meine Heimat. Außerdem bist du nicht der einzige Grund für meine geplante Rückkehr nach Deutschland. Ich hab dort Freund und meine Großeltern." Ich legte meine Lippen auf ihre.
"Weißt du, dass ich dich liebe, Schatz?" Eine Träne kullerte ihre Wange hinab, die ich mit meinen Lippen abfing. Ein strahlendes Lächeln zierte ihre Lippen.
"Ja. ich glaube das hast du mir schon das ein oder andere andere Mal gesagt. Und ich liebe dich auch." erwiderte ich schmunzelnd und küsste Emilia ein weiteres Mal. Nun länger und leidenschaftlicher.
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Danke.
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The girl from the bus stop I girlxgirl
RomanceEmilias kleine unscheinbare Welt stellte sich schlagartig auf den Kopf, nachdem sie eine junge Frau an einer Bushaltestelle irgendwo in einer kleinen Stadt kennen lernte.