Neid

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Erikas Sicht

Irgendwie wurmte es mich diesen Abend dich mit den beiden.
Nach dem Essen zogen wir uns ins Wohnzimmer zurück und sahen uns ein paar schöne Filme an.
Angefangen von Action bis zur romantischen Schnulze.

Ungewollt sah ich immer wieder zu Helene und Jannik auf der Couch. Sie kuschelten dicht zusammen. Jannik legte seinen Arm um Helene und sie schmiegte sich fest an ihn. Helenes Kopf ruhte oft auf seiner Brust oder an seiner Schulter.
Wie wild turtelten beide, küssten sich und fütterten sich mit Schokolade und Obst.

"Möchtest Du nichts Eri?", schielte Helene glücklich zu mir und hielt den Teller in meine Richtung.

"Danke, nein.", erklärte ich ihr.

So kam es auch, das Helene sich von Jannik löste und zu mir sich rüber setzte.

"Danke Eri.", strahlte sie und platzierte einen sanften Kuss an meine Wange.

"Wofür?" - "Das Du nicht locker liest und mich so zusagen zu meinem Glück gezwungen hast.".

Helene sah mich an und strahlte wie ein Honigkuchenpferd.

"Gern geschehen. Deone Launen waren auch unausstehlich gewesen.", meinte ich kess während sie mich frech an sah.

"Das stimmt. Ich war unmöglich gewesen. Danke.", hab sie mir noch einmal einen Kuss und setzte sich wieder zu Jannik.

So ging das geturtel wieder los, wäre ich vor einer Weile nicht selbst betrogen und verlassen worden, würde es mir vielleicht nichts ausmachen. Doch es schmerzte. Aber ich wünsche meiner kleinen Schwester alles Gute und nur das beste.

Aber topten beide die bevorstehende Nacht sogar noch im Gegensatz zum Abend.
"Wir gehen dann mal schlafen.", verabschiedeten beide sich.

Und Helenes Ansage zu Jannik, "Ich bin noch nicht soweit.", bekam eine völlig neue Bedeutung in dieser Nacht.

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Diese Nacht war länger geworden, als gewöhnlich. Nicht nur, das ich sie in den letzten Wochen schon Probleme mit dem einschlafen hatte. Nein. Helene und Jannik entschieden sich anscheinend mitten in der Nacht mit einander zu schlafen.
Stunden zuvor meinte Helene allerdings, das sie noch nicht soweit wäre. Doch muss dieses sich innerhalb weniger Stunden geändert haben.

So bekam ich leider Gottes alles mit und es war vorbei mit dem einschlafen.

Meine Rettung war dann doch der Mp3 Player gewesen und so stand ich völlig gerädert am Morgen auf.

Ich hiefte mich aus dem Bett und ging als erstes ins Bad. Vom Flur aus vernahm ich das beide schon wach sein mussten. Denn Helene seufzte und lachte herzhaft. Oder hatten sie überhaupt geschlafen?
Eine heiße Dusche wird mich schon wach und munter machen und so stieg ich hinein. Dann ging ich in die Küche und kochte zuerst Kaffee.
Für uns drei deckte ich den Tisch dann noch und rief meine Eltern an.
Ich hatte Luca versprochen ihn morgens anzurufen. Es spielte sich so als kleines Ritual ein, wenn er einmal nicht Zuhause schläft.

".... Ich vermisse Euch auch ganz doll...", erklärte ich Luca zum Ende hin und versprach ihn nachher vorbei zu kommen.

In der Küche traff ich dann auf beide. Wild rum knutschend und turtelnt.

"Na. Auch schon ausgeschlafen?" - "Ja, wunderbar. Ich hoffe Du auch!", erklarte mir Helene grinsend. Beide ließen sich kaum von mir stören und machten weiter heftigst rum, geschweige das sie auch nur für eine Minute die Finger voneinander lassen konnten.

"Ging so mit dem schlafen. Mal abgesehen von den lauten Geräuschen im Haus, war es ziemlich gut gewesen.", erklärte ich beiden anspielend.

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Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt