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"Oh Schatz, kannst Du dich nicht mal für eines einigen? Gerade vor ein paar Minuten fragte ich dich und Du wolltest nicht!".

Helene überforderte mich etwas. Diese Launen und dann soll ich das noch vier Monate mit machen! Aber Erika war auch nicht besser, ihre Berührungen und die Art wie sie mich ansah und redete. Sehr seltsam diese Familie dachte ich mir.

Helene holte sich einen Teller und Besteck und setzte sich an den Tisch dazu.
Wortlos befüllte sie sich den Teller und fing an zu essen.
Ein Blick zur Uhr verriet mir, das es schon fast neunzehn Uhr war. Dabei fiel mir ein, das ich doch morgen gar nicht in die Firma kann.
So stand ich vom Tisch auf und rief einen guten Freund und Mitarbeiter von mir an.
Danach ging ich zu beiden zurück und konnte deutlich sehen, wie beide Schwestern sich giftig ansahen.

"Was ist denn nun schon wieder hier los?" - "Gar nichts! Ich habe Erika nur gesagt, das sie ihre Finger von Dir lassen soll!".
Verwundert sah ich diese an. Erika zwinkerte mir nur grinsend zu.
"Ich weiß gar nicht was sie hat!" - "Ach tu doch nicht so. Ich hab doch gesehen, wie Du ihm nach gesehen hast!", zischte Helene und zog einen Schmollmund.
"Man darf doch wohl noch gucken oder? Außerdem wenn Du ihn weiterhin so anzickst, ist er schneller weg als Du gucken kannst!". Und dann verpasste Erika ihrer kleinen Schwester noch einen entscheidenden Hieb von der Seite.

"Hättest Du dich ihm nicht im Keller damals so hin gegeben, wärst Du jetzt nicht in dieser Situation!".
Das war zuviel gewesen für Helene. Sie knallte das Besteck auf den Tisch und sprang vom Stuhl auf.

"Lieber habe ich eine atemberaubende Keller Session, als mich von meinem Mann über Monate hinweg offensichtlich betrügen und belügen zu lassen! Wenn Du ihn nur ein einziges Mal anfässt Erika, dann lernst Du mich kennen!", knallte Helene den Stuhl an den Tisch und ging nach oben.

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'Na super.'.
Ich folgte Helene natürlich sofort und fand sie weinend auf dem Bett sitzen.
"Ach Schatz, was ist nur los mit Dir." - "Ich weiß nicht. Ich bin so durch einander und so schnell reizbar, dabei will ich das doch gar nicht.".

Langsam setzte ich mich zu ihr, um meine Arme schützend um Helene zu legen.

"Aber warum hast Du dich jetzt mit Deiner Schwester?" - "Ich hab ihren Blick gesehen, wie sie Dir nach sah...". "Und was ist dabei? Schatz, ich liebe Dich so wie Du bist. Und jetzt, wo Du schwanger bist, ziehst Du mich noch mehr an.". "Und versteh das nicht falsch! Ich liebe Dich Über alles, egal ob schwanger oder nicht. In Ordnung?" - "Ja, ich liebe Dich auch so sehr!".

Diesmal war ich heil froh, das ich nicht wieder falsch zitiert wurde und Helenes Tränen langsam trocknen konnte.

"Du hast es wirklich nicht leicht mit mir oder?" - "Zur Zeit nicht. Aber ich weiß, das Du nicht immer so bist. Also sehe ich darüber hinweg.", küsste ich Helene sanft und zauberte ihr somit ein sanftes Lächeln ins Gesicht.

"Und jetzt suchen wir unsere Sachen zusammen und fahren nach Hause.", erklärte ich Helene. Sofort sprang sie auf und packte ihrer restlichen Sachen zusammen.

Auch Erika kam kurz bei uns vorbei und zeigte sich bedrückt, das wir nach Hause wollten. Denn sie konnte nicht einfach so gehen und war nun wieder alleine, ohne die Kinder in ihrem großen Haus. Denn diese wollten noch bis Morgen bei Oma und Opa bleiben.

"Kann ich Euch nicht doch noch umstimmen zu bleiben?", sah Erika hoffnungsvoll uns beide an.

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Für Helene war das mit ihrer Schwester erstmal gegessen. Ohne großes Tamtam verließ sie das Haus und setzte sich schon mal ins Auto.

"Sorry Eri." - "Ja, kann man nichts machen. Trotzdem schön das Ihr bis heute Abend geblieben seit.", stand sie mir bedrückt gegen über.
"Das regelt sich alles wieder zwischen Euch. Im Moment ist Helene nur sehr empfindlich und naja, ich weiß ja das Du es nicht mit böser Absicht machst.".

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt