Summer time

77 4 0
                                    

Die Wochen zogen sich dahin. Eher gesagt verflogen sie. Flos Tour stand somit vor der Tür. Die Freundschaft zwischen Josy und mir wuchs von Tag zu Tag und mittlerweile verging nicht ein Tag, an dem wir uns nicht trafen.
Amelie und Lea waren ein Herz und eine Seele geworden. So groß war der Altersunterschied der beiden auch nicht gewesen. Doch Chris mied mich immer noch aufs äußerste, aber schwebte mir ein Plan vor Augen extra für ihn.
"Bist Du dir sicher, das es in Ordnung ist! Ich möchte Dich ungerne alleine lassen.", lud Flo besorgt das Auto voll.
"Mach Dir keine Sorgen. Und wenns arg langweilig wird, ist meine Chaos Schwester doch auch noch da.". Grinsend rollte er die Augen und kam zu mir. "Mach keinen Scheiß Helene! Lass die Sache auf sich beruhen und mach mit Josy reinen Tisch!". Immer wieder ließ ich ihr gegen über leichte spitzen über Chris los. "Werde ich, da mach Dir keine Gedanken.".
Dann verabschiedete Flo sich noch von den Kids, bis er dann schlussendlich auch los musste. "So Spatz und was machen wir drei hübschen heute?". Lea hatte sich ein Bilderbuch zur Hand genommen und zeigte dieses Leni. Natürlich machte sie sich einen heiden Spaß daraus, ihr die Maus als Katze zu erklären und den Hasen als Hund. "Wenn man Dich so veräppeln würde.", kitzelte ich sie, worauf Lea laut los lachte. Auch Leni quietschte fröhlich dabei. "Sie ist doch noch so klein und versteht das doch nicht." - "Na wenn Du dich da mal nicht täuschst.". Vorsichtig nahm ich Leni auf mein Schoß und das Buch zur Hand. "Ich erkläre Dir die Tiere mal, wie sie wirklich heißen.", küsste ich sanft ihren Kopf und öffnete das Buch. Allerdings störte uns ein klingeln an der Tür. Es war kein gewöhnliches an der Tür klingeln, eher klingelte es Sturm. "Wer ist denn das Tante Lene?", sah Lea mir fragend nach als ich zur Tür ging.

-----

"Wie falsch muss man nur sein?", stürmte Josy durch die Tür schnaufend als ich diese öffnete.
"Was ist bei Dir falsch gelaufen, mich so zu belügen und mir Freundschaft vor zuspielen?".
"Ja, ich freu mich auch Dich zusehen. Komm doch rein!", meinte ich sarkastisch und schloss die Tür wieder.
"Tuh doch nicht so blöd! Chris hat mir alles erzählt. Du stehst auf ihn und vögelst heimlich mit ihm!" - "Was mach ich?". Ich dachte mich tatsächlich verhört zu haben. "Du hast ihn damals in Frankfurt schon angemacht und verführt, deswegen wollte er weg. Ich habe jetzt mal genauer nach gefragt, warum er Dich so hasst. Jetzt weiß ich es. Du solltest Dich was schämen Helene!", raunte sie. Ein Blick zu Lea genügte, sofort stand sie aufgrund nahm Leni auf ihren Arm. "Und die Kleine da. Die ist doch von ihm. Das Muttermal ist das selbe wie er es hat. Warum lügst Du mich so an?". Josy war so außer sich gewesen und konnte kaum an sich halten. "Aber, ich habe doch nichts getan. Zumindest nicht das, was er Dir erzählt hat! Josy ich..." - "Ach sei still! Du bist für mich als Freundin gestorben und wage es nicht, noch einmal bei uns auf zutauchen!".
Mit diesen Worten ging Josy an mir vorbei und warf mir einen strafenden Blick zu, bevor sie die Tür hinter sich zu knallte. "Das ist jetzt nicht passiert!", stand ich verdattert da.

------

Auch wenn ich Gefahr lief, von einem Desaster ins nächste zu stolpern. Ich musste ihr nach. "Bin gleich zurück Lea!", rief ich nach ihr und lief aus dem Haus. Weit war sie noch nicht. So lief ich ihr einfach nach.
"Josy.... Warte!". Allerdings dachte sie nicht daran. "Bitte!". Mittlerweile holte ich sie ein und stellte mich vor sie. "Geh mir aus dem Weg!", schubste sie mich zur Seite. "Nein. Josy bitte. Lass es mich erklären. Das ist ganz anders!" - "Lüg doch nicht! Warum sollte Chris mich belügen. Er liebt mich und wir heiraten bald.". "Er hat mich gebeten Dir nichts zu erzählen und...." - "Deswegen immer Deine Anspielungen auf ihn. Wie oft habt Ihr es denn getan und vor allem wo, wenn ich weg war?". Josy nahm kein Blatt vor den Mund. Es war ihr auch egal gewesen, das wir mitten auf der Straße uns befanden und uns jeder hören konnte. "Du bist so erbärmlich Helene! Ich mochte Dich wirklich sehr gerne, aber unter diesen Umständen hat sich das auch erledigt mit uns." - "Aber ich habe doch gar nichts getan! Er hatte mir das angetan. Immer und immer wieder. Tag für Tag!". Ungläubig sah Josy mich an und wunk ab. "Damals wo Ihr noch dort gewohnt habt, er war nicht arbeiten gewesen. Er hatte sich..." - "Was hatte er?", raunte sie mich an, da ich nicht weiter sprach. "Er hatte..." - "Ja was denn? Was hatte er? Es Dir nicht richtig besorgt oder was?". Ich konnte es nicht aussprechen. Wahrscheinlich würde es auch nichts bringen in dieser Situation. "Vergiss es einfach.", senkte ich meinen Kopf und entfernte mich von Josy.
"Was hat er? Wie feige bist Du denn eigentlich?", rief Josy mir nach als ich schon weiter zurück gelaufen bin. Doch reagierte ich erst gar nicht mehr darauf. In ihren Augen war ich jetzt sowieso die Böse gewesen und Chris nutzte dieses gekonnt für sich als Vorteil aus.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt