Therapie

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Es tat Ben sehr sehr Leid und folgte Andreas Idee. Zusammen suchten sie Helene in ihrem Zimmer auf. Helene bat sie zwar nicht und trotzdem traten sie ein.
"Geh.", schob Andrea ihn vor sich.
Helene saß auf ihrem Bett mit gesenktem Kopf und schrieb etwas in ein kleines Buch. Wenn man es nicht wüsste, könnte man denken Sie führt Tagebuch. Denn es war ein Therapiebuch, wo sie ihre Ängste und Gefühle nieder schreiben oder notieren soll die einen gerade sehr bewegten. Und dieses dann in der Therapie besprochen wird und analysiert. Helene half diese Art von Therapie sehr, denn es gab dinge die sie einfach nicht aussprechen wollte oder es nicht konnte.
So setzte sich Ben zu Helene. "Es tut mit Leid Helene. Ich wusste nicht.... Es war einfach blöd von mir und..." - "Ist schon ok. Du wusstest es nicht und ja... Lass uns das vergessen.", beendete Helene den Satz im Buch und schlug es zu. Sanft lächelte sie ihn an und legte ihre Hand an seine Schulter. "Wirklich?". "Ja. Deswegen bin ich hier. Alleine komme ich damit nun mal nicht klar, aber ich denke ich bin auf einem guten Weg.". Ben schämte sich trotzdem dafür, denn er hatte ein Talent für Fettnäpfchen. "Ich war noch nie bei Dir Helene.", sah Andrea sich die Fotos an. "Sind das Deine Kinder?". Sie betrachtete ein Bild in dem Lea Leni im Arm hielt. "Lea ist meine Nichte und Leni meine Tochter.", erklärte Helene das Bild. "Sehr süß die zwei.", schmachtete Andrea und ließ ihren Blick zu einem anderen fallen. "Ist das nicht der Florian Silbereisen?". Es war ein schönes Pärchen Bild wo beide sehr glücklich waren, bevor Helene die Vergangenheit dermaßen überrollte. "Ja, ist er." - "Wow.". Sogleich wurde beim aufmerksam bei dem Namen, er kannte ihn sonst nicht weiter. "Silbereisen? Das ist doch dieser blonde Spaken mit dem Akkordeon oder?" - "Na blond ist er nicht mehr.... Ist das Dein Freund?", fragte Andrea. Doch bevor Helene etwas sagen konnte, sprach Ben wieder. "Quatsch. Der soll doch mit dieser schlager Trulla zusammen sein.... Was soll Helene denn mit diesem komischen Kauz? Wie war der ihr Name gleich noch?", sah er Helene fragend an.

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"Ben!", mahnte Andrea ihn an und verpasste ihm einen klapps auf den Hinterkopf. Dabei fiel sein Blick endlich auf das Foto.
"Ich glaube die Trulla heißt Helene Fischer.", entgegnete Helene ihm spaßig bevor er etwas sagen konnte.
Sofort wurde Ben heiß und es war ihm noch unangenehmer, als der Fehltritt davor.
"Ich vergrab mich besser.".
Helene und Andrea mussten laut los lachen über sein Talent. "Erst denken dann reden Ben.", konnte Andrea es nicht lassen. "Ihr seid wirklich ein süßes Pärchen und die Kleine habt ihr sehr gut hin bekommen." - "Danke, aber Flo ist nicht der leibliche Vater.". "Dein Ex Mann?". Helene schüttelte den Kopf. "Nicht etwa einer der oder?" - "Doch leider. Aber er will von uns nichts wissen. Für Leni ist Flo der Vater mit allen Rechten." - "Und Pflichten.", fügte sie hinzu was Helene  zustimmte. "Schon doll. Aber Helene ich mag kein Schläger." - "Musst Du doch nicht oder zwinge ich dich jetzt dazu?", hakte Helene belustigt nach.
"Nein.", lachte er erleichtert. "Aber Ihr seid wirklich in Echt zusammen? So richtig? Also mit Knick knack und so...?" - "Du bist gar nicht neugierig oder?", verschränkte Helene lachend ihre Arme vor sich.

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"Ja, Ben. So richtig in Echt und sogar mit anfassen.", konterte Helene kess bevor er noch sowas in der Art fragte.
"Wooow, voll krass." - "Spinner.", schubste sie ihn etwas und lächelte.
Nur Andrea sah etwas bedrückt unter sich, was Helene auffiel. "Und bei Dir? Hast Du auch einen Freund oder Mann?" - "Nein. Mich Dicke will doch niemand haben. Die Kerle gucken doch nur nach dem äußeren.". Jetzt erst Helene ins Fettnäpfchen. "Oh... Aber wegen sowas doch nicht, das kann ich mir nicht vorstellen.". Ben hielt sich verschlossen und verfolgte das Gespräch beider Frauen. "Ich leide daraunter Helene. Richtig. Aber ich kann machen was ich will, es geht einfach nichts runter. Eher immer rauf.", erklärte sie bedrückt. Tatsächlich war Andrea sehr korpulent für ihre Größe. "Also ich beurteile andere Menschen eher nach den inneren Werten, als das äußere.". "Na, Helene Du bist doch bildschön. Nur ein zwei Kilo mehr wären auch nicht schlecht.", zwinkerte Ben mit hoch gezogener Augenbraue.
"Willst Du mich hier gerade anmachen? Ganz schlechte Nummer.", tat Helene gespielt empört und hatte eine Idee. "Pass auf Andrea.  Was hast Du davon! Alleine sagst Du ja, ist Sport nichts für dich oder?" - "Genau.". "Gut. Dann machen wir einen Deal. Du 'zwingst' mich mit dem Essen und ich nehme mehr davon zu mir und im Gegensatz nehme ich Dich mit zum Sport und helfe Dir dabei! Was meinst Du?".

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"Meinst Du?" - "Klar doch. Wir bekommen das hin.", gab Helene ihr zuversichtlich zu verstehen und umarmte sie.
"Mädels, ich bin auch noch da.", machte Ben auf sich aufmerksam und erhielt diese sofort.
"Wann kommt eigentlich Dein Stecher Helene?" - "Ich denke er wird Morgen erscheinen.", konterte Helene erneut kess und als ob er es gerochen hatte klopfte es an der Tür.
Andrea stand auf und öffnete diese für Helene.
"Oh.". Florian stand verfrüht hinter der Tür.
"Flori.", sprang Helene sofort auf und rannte ihm in die Arme.
"Ich hab erst mit Morgen gerechnet. Oh wie schön.", klammerte sie sich an ihn und atmete tief durch.
Ben und Andrea sahen zum Fenster raus, als beide sich leidenschaftlich zu Begrüßung küssten.
"Was ein Größen Unterschied. Brauchst Du nen Hocker Helene?", scherzte Ben dann doch. Helene stellte sich auf die Zehenspitzen dazu.
"Du Arsch.", feigste sie ihn an. Florian wusste nicht so recht, wie er das alles einordnen sollte. Denn letzte Woche war Helene dich noch anders gewesen. "Darf ich vorstellen? Das sind Andrea und Ben, meine mit Insassen.... Und das ist Florian", stellte sie alle einander vor. "Du bist mir ein Komiker.", sah Flo ihn an und hatte dann nur Augen für Helene. "Wieder weniger?", stellte er sofort fest. "Ja, fünf.", erklärte Helene. "Letztens waren es schon drei! Du musst was machen dagegen!", rollte Flo die Augen. Helene nickte nur und zog Flo mit sich. "Wie kommts das Du heute schon hier bist? Wo sind die Kids?" - "Die kommen Morgen mit Deinen Eltern nach.... Ich hatte Sehnsucht nach Dir.". Helene setzte sich auf Flos Schoß und war überglücklich ihn bei sich zu haben. "Ok Helene, wir gehen lieber. Bis später denn.", stand Andrea auf. "Warum willst Du gehen? Es könnte doch interessant werden hier.", empfand Ben als er beide beobachtete. "Willst Du beiden denn die Lampe halten oder was?  .... Komm jetzt!", zog Andrea ihn mit aus dem Zimmer.

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Von Freitag bis Sonntag hatte Helene Freizeit und konnte auch außerhalb schlafen, nur musste sie ihre Medikamente nehmen.
Florian buchte ein romantisches Hotelzimmer etwas außerhalb für beide und dazu ein romantisches Essen. Doch so schön der Tag verlief und beide jede Sekunde genossen, legte sich ein Schatten über sie.
"... Was ist los? Hab ich was falsch gemacht?". Flo verstand es nicht so ganz, denn Helene euch jeder intimen Berührung seiner Seite aus zurück. "Nein, hast Du nicht.". "Hm Ok.", Flo nahm es so hin und zog Helene wieder dichter zu sich. Doch auch da wich sie von ihm.
"Da ist doch was Schatz... Warum weichst Du mir aus?". Nach einer ganzen Weile musste Flo nach fragen. Das ganze Zimmer war wunderschön mit Kerzen und allem romantischen hergerichtet. Und trotzdem kam Helene nicht in Stimmung.
"Es ist nichts! Ich hab nun mal keine Lust. Ist das so schwer zu verstehen?", rückte sie wieder fort und zog sich ihr Top wieder an. "Ja ist es. Das passt nicht zu Dir!", stellte Flo entschlossen fest. "Du und keine Lust." - "Stell Dir vor, das kommt auch mal vor!", zog Helene sich weitet an und auch die Schuhe. "Genau..... Was machst Du da?" - "Ich will zurück. Du erdrückst mich gerade, weil..." - "Weil was?". "Weil ich.... Ach egal.", griff Helene nach ihrer Tasche und ging einfach.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt